75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

Der Casting-Sport
Wie in allen Sportvereinen sind auch die Jugendlichen des Fischschutz-, Naturschutz
und Angel-Sport-Verein Rheidt e.V. bestrebt, sich und ihr Können mit anderen zu
messen und dabei zu sportlichen Ehren zu gelangen. Wie es ihnen ein Teil der
Vereinssenioren vorgelebt hatte, versuchten die Jugendlichen, den Erfolg zunächst
auf dem Gebiet des Fischens mit der Angel zu erreichen. Dass ihnen dies gelungen
ist, ist in der Darstellung der Erfolge auf diesem Gebiet bereits dargelegt worden.
Nach der o.a. Satzungsänderung finden im Verein Wettkämpfe auf anglerischem
Gebiet jedoch nicht mehr statt.
Der Verfasser hat den Jugendlichen indessen schon vor 20 Jahren den Weg zum
Casting gewiesen. So wie sich der Schießsport u.a. aus der Jagd entwickelt hat,
liegen die Wurzeln des Casting-Sports in der Sportfischerei. Hierbei geht es allerdings
nicht um das Fangen von Fischen, sondern allein um zielgenaues oder weites
Werfen von Gewichten oder künstlichen Fliegen mit speziellen Angelruten. Bei den
Wettkämpfen, die auf normalen Sportplätzen durchgeführt werden, müssen die
Castingsportler viele Wurftechniken beherrschen. Der Begriff Castingsport bezeichnet
also den Wurfsport der Sportfischerei. In der Bundesrepublik Deutschland
gibt es mehr als 650 000 im Verband Deutscher Sportfischer e.V. (VDSF) organisierte
Fischer, von denen die Anhänger des Castings ihren Wurfsport in Sportgruppen
der Vereine ausüben. In dem in erster Linie in den neuen Bundesländern tätigen
Deutschen Anglerverband, der ebenfalls Castingsport betreibt, sind weitere 250 000
Fischer organisiert.
Der Castingsport hat eine lange Tradition. 1923, also vor knapp 80 Jahren, wurde in
Berlin das erste "Deutsche Wurfturnier" ausgetragen. Dies waren allerdings erst die
Anfänge dieser Sportart in Deutschland., die mittlerweile mehr als 130 Jahre alt ist.
Das erste offizielle Casting-Turnier hat bereits 1864 in New York stattgefunden, 16
Jahre bevor man in Europa einen ersten gleichartigen Wettkampf in London abhielt.
Hatten die amerikanischen und skandinavischen Castingsportler bis Ende der 50er
Jahre des vergangenen Jahrhunderts die Leistungsentwicklung bestimmt, so beherrschen
deutsche Sportler in der Folge das Geschehen. Seit 1970 steht die Bundesrepublik
Deutschland mit an der Spitze der insgesamt nahezu 50 Nationen aus
vier Kontinenten, die Casting-Sport betreiben. Sie konnte bei den Europa- und
Weltmeisterschaften häufig Einzel- und Mannschaftssieger stellen. Diese internationalen
Meisterschaften werden abwechselnd alle zwei Jahre ausgetragen.
Bei den Wettkämpfen sind insgesamt neun Einzeldisziplinen nach international
festgelegten Regeln zu absolvieren: Vier verschiedene Ziel- und fünf unterschiedliche
Weitwurfdisziplinen mit dem Gewicht oder der Fliege sowie eine Kombination
aus Ziel- und Weitwürfen. Die Einzeldisziplinen werden je nach Art der auszutragenden
Meisterschaft zusätzlich im Drei-, Fünf- oder Sieben-Kampf gewertet. Über
die bereits genannten Konkurrenzen hinaus werden auf internationaler Ebene jähr-
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