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75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

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Versuch einer ökologischen Verbesserung der <strong>Rheidt</strong>er Laach<br />

Im <strong>Jahre</strong> 1990 ergab sich für den <strong>Verein</strong> die Möglichkeit, einen erneuten Versuch zu<br />

unternehmen, die ökologischen <strong>und</strong> biologischen Verhältnisse an der <strong>Rheidt</strong>er Laach<br />

zu verbessern. Dank der auf der federführenden Betreuung der Rheinstrecke im<br />

Stadtgebiet von Niederkassel beruhenden, ausgezeichneten Beziehungen zur Rheinfischereigenossenschaft<br />

hatte deren Vorsitzender Dr. Gottfried Pöppinghaus sich<br />

gegenüber dem Verfasser bereit erklärt, einen Teil der Schadenersatzsumme, welche<br />

die Firma Sandoz / Basel im Zusammenhang mit der von ihr verursachten Giftkatastrophe<br />

im Rhein auch an die Genossenschaft gezahlt hatte, in einer Art Pilot-Projekt<br />

am Rhein im Bereich Nordrhein-Westfalens für eine Verbesserung der Zustände an<br />

der <strong>Rheidt</strong>er Laach zu verwenden. Dabei sollten an geeigneten Stellen des Gewässers<br />

standortgerechte Schwimmblattpflanzen <strong>und</strong> submerse Pflanzen ausgebracht <strong>und</strong> an<br />

den Ufern Röhrichtzonen angelegt werden. Unter Beteiligung des Amtes für Natur<strong>und</strong><br />

Landschaftsschutz bei der Kreisverwaltung in Siegburg <strong>und</strong> des Staatlichen<br />

Forstamtes in Siegburg übernahm die Stadt Niederkassel als Gewässereigentümerin<br />

die Federführung der Gesamtaktion, bei der die Rheinfischereigenossenschaft die<br />

Geldmittel für das Pflanzgut zur Verfügung stellte <strong>und</strong> der <strong>Angel</strong>sportverein <strong>Rheidt</strong><br />

e.V. die Anpflanzung selbst im Rahmen seines Pflichtarbeitsdienstes übernahm.<br />

Nachdem die damalige Umweltbeauftragte der Stadt Niederkassel, Dr. Rita<br />

Tondorf-Krämer, einen Detailplan über den genauen Ort <strong>und</strong> die spezielle Art der in<br />

Betracht kommenden Anpflanzungen entwickelt hatte, wurden die Pflanzarbeiten<br />

am 16.3.1991 begonnen. Dabei wurden verschiedene Weidenarten, nämlich Silber-,<br />

Bruch-, Mandel- <strong>und</strong> Korbweiden ausgebracht. Am 13.7.1991 waren die <strong>Verein</strong>smitglieder<br />

erneut im Einsatz. Es galt, 1700 Stück Pflanzen im wassernahen Uferbereich<br />

der Laach auszusetzen. Auf der Liste standen 20 verschiedene Sorten, nämlich<br />

Froschlöffel, Wasserschwaden, Wasserminze, gemeines Schilf, Kalmus, breitblättriger<br />

Rohrkolben, Flußampfer, Flatterbinse, Kräuelbinse, Segge, Wasserschwertlilie,<br />

Sumpfkresse, Wasserfenchel, Rohrglanzgras, Sumpfveilchen, Blutweiderich, dreiteiliger<br />

Zweizahn, Uferwollstrapp. Es war ein hartes Stück Arbeit, das die <strong>Verein</strong>smitglieder<br />

bei warmem Wetter <strong>und</strong> hoher Luftfeuchtigkeit zu bewältigen hatten. Ca.<br />

150 Container mit je 12 Pflanzen, 300 Holzpfähle, mehrere h<strong>und</strong>ert Meter Spanndraht<br />

<strong>und</strong> viele h<strong>und</strong>ert Quadratmeter Maschendraht waren zu Verarbeitung angeliefert<br />

worden. Unter Einsatz aller Kräfte wurden in vielstündiger Arbeit die Pflanzen<br />

in den wassernahen Uferbereich der Laach <strong>und</strong> des Schonreviers eingesetzt. Danach<br />

mußten die je 80 cm langen Pfähle in mehreren Reihen in den Boden geschlagen, der<br />

Spanndraht befestigt <strong>und</strong> darauf der Maschendraht angebracht werden. Zweck dieser<br />

Massnahmen war, den gefräßigen Enten auf der <strong>Rheidt</strong>er Laach, die sich schon<br />

während der Bepflanzung über den “Edelsalat” hermachen wollten, den Zugang zu<br />

verwehren, das Anwachsen der neuen Pflanzen zu sichern <strong>und</strong> sie vor Hochwasserschäden<br />

zu bewahren. Nach insgesamt 120 Arbeitsst<strong>und</strong>en, welche die <strong>Verein</strong>smitglieder<br />

teils bis zum Bauche im Wasser stehend erledigten, war die Aktion beendet.<br />

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