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75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

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Der Kampf des <strong>Verein</strong>s für die Verwirklichung des Tierschutzes<br />

in der <strong>Angel</strong>fischerei<br />

Trotz der im Kapitel “Das ‘sportliche’ Fischen” dargestellten Erfolge des <strong>Verein</strong>s<br />

entstanden beim Verfasser, der nicht nur selbst eine gewisse Zeit lang an derartigen<br />

Veranstaltungen teilgenommen hatte <strong>und</strong> das Wettkampffischen bis dahin sowohl<br />

mit finanziellen Mitteln des <strong>Verein</strong>s, als auch vor allem durch eine maximale Öffentlichkeitsarbeit<br />

gefördert hatte, die nahezu wöchentlich zu Erfolgsberichten in den<br />

Medien geführt hatten, mehr <strong>und</strong> mehr Zweifel daran, ob diese anglerische Aktivität<br />

bedenkenfrei sei. Veranlaßt wurden diese Überlegungen nicht nur durch die von<br />

einigen <strong>Verein</strong>smitgliedern bereits bei der Einführung der Wettfischerei gegen diese<br />

geäußerten Bedenken, sondern insbesondere durch die entstandenen tatsächlichen<br />

Verhältnisse. In der Wettkampfmannschaft des <strong>Verein</strong>s entwickelte sich starke<br />

Konkurrenz unter ihren Mitgliedern, die mit enormem Ehrgeiz darum kämpften, bei<br />

den meistens an Wochenenden, überwiegend außerhalb von <strong>Rheidt</strong> anstehenden<br />

Wettbewerben nicht nur nominiert, sondern möglichst in der “1. Mannschaft aufgestellt”<br />

zu werden. Um diese Positionen wurde ernsthaft gerungen. Es entstand ein<br />

regelmäßiger “Trainingsbetrieb”, in dessen Rahmen über die Woche meist am<br />

Rhein, aber auch in der <strong>Rheidt</strong>er Laach ermittelt wurde, wer der “beste” Angler sei.<br />

Das “Training” bestand darin, mit allen nur in Betracht kommenden Futtermitteln<br />

<strong>und</strong> unter Einsatz der außergewöhnlichsten Duft- <strong>und</strong> Lockstoffe Fische zu fangen,<br />

die anschließend in Setzkeschern gehältert wurden. Die Ergebnisse des das “Training”<br />

abschließenden Wiegens der aus dem Setzkescher auf spezielle Netzwaagen<br />

geschüttelten Fische ergaben die für die Mannschaftsaufstellung des folgenden Wochenendes<br />

maßgeblichen Plazierungen. Die gewogenen Fische hingegen, die wegen<br />

der damals noch bestehenden Verschmutzung des Rheins <strong>und</strong> seiner Nebengewässer<br />

ungenießbar waren, wurden nach dem Abwiegen in den Rhein zurückgesetzt. Infolge<br />

der Hälterung waren sie vielfach bereits eingegangen oder verendeten infolge der im<br />

- meist übervollen - Setzkescher erlittenen Schmerzen, Leiden oder Schäden. So kam<br />

es, dass nach einem solchen “Training” oft h<strong>und</strong>erte von Fischen tot oder sterbend<br />

kieloben stromabwärts trieben. Dies brachte nicht nur Spaziergänger, die dies mit<br />

Unwillen beobachteten, gegen die Angler im allgemeinen auf, sondern führte auch<br />

zu Diskussionen im <strong>Verein</strong>svorstand, die den Wettfischbetrieb infrage stellten. Sie<br />

verstärkten sich, als bekannt wurde, dass die Mitglieder der Wettkampfmannschaft<br />

in unregelmäßigen Abständen sogar mit einem LKW nach Holland fuhren, um dort<br />

- preisgünstig - Paniermehl, die Gr<strong>und</strong>lage des Anfütterungsmaterials, in Mengen<br />

von etwa 20 Zentnern einzukaufen, oder sich in Belgien große Mengen von diversen<br />

Duft- <strong>und</strong> Lockstoffen zu beschaffen, die unter das Paniermehl gemischt wurden.<br />

Um die Mannschaftsmitglieder jeweils mit dem gleichen Anfütterungsmaterial versehen<br />

zu können, wurde das Futter mit einem Betonmischer durchgemischt <strong>und</strong><br />

anschließend verteilt. Im Hinblick auf diese mehr als fragwürdigen Umstände begann<br />

der Verfasser, der um diese Zeit selbst an derartigen Veranstaltungen schon<br />

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