75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

Im Bericht von ASV-REPORT Nr. 3/91 vom 8.6.1991 über die Angelegenheit wurde
ergänzend noch ausgeführt: ”Es ist nicht das Ziel des Vereins, andere Interessengruppen
zu diffamieren, die, wie auch seriöse Vogelschützer, ehrenwerte Ziele verfolgen.
Wir Angler möchten nur in Ruhe gelassen werden und unseren - ebenso
ehrenwerten - Zielen mit der gleichen Berechtigung nachgehen wie andere und dabei
ebenfalls zum Wohle der Natur wirken. Die Fischerei, eine der ältesten Tätigkeiten
des Menschen überhaupt, hat es nicht nötig, sich gegenüber einem heute - leider -
von populistischen Tendenzen getragenen ”reinen” Naturschutz - erst recht nicht
gegenüber anderen Gruppeninteressen - zu verteidigen, die sich bei näherer Betrachtungsweise
ebenfalls als nicht ausschließlich altruistisch, sondern als durchaus
egoistisch erweisen. Wir sind Angler und damit Naturnutzer. Wir sind aber zugleich
auch stolz auf unsere Leistungen für einen richtig verstandenen Naturschutz!”
Bei einer Zählung am 26.5.1991 hat der Deutsche Bund für Vogelschutz, Ortsgruppe
Niederkassel, am Stockemer See folgende Vogelarten festgestellt:
Haubentaucher (4), Kormoran (2), Graureiher (x), Höckerschwan (1) Stockente (x),
Mäusebussard (x), Schwarzmilan (2) Rohrweihe (2), Turmfalke (1), Rebhuhn (x),
Kiebitz (x), Silbermöve (2), Sturmmöve (x), Hohltaube (2), Ringeltaube (x), Turteltaube
(x), Mauersegler (x), Feldlerche (x), Rauchschwalbe (x), Wiesenstelze (x),
Wiesenpieper ( 6), Heckenbraunelle (x), Teichrohrsänger (1), Mönchgrasmücke (x),
Zilpzalp (x), Filtis (x), Braunkehlchen (4), Hausrotschwanz (x), Steinschmätzer (2),
Misteldrossel (x), Amsel (x), Buchfink (x), Gründling (x), Bluthänfling (x), Haussperling
(x), Feldsperling (x), Elster (x), Rabenkrähe (x).
Das Ergebnis dieser Bestandsaufnahme widerlegt geradezu eindrucksvoll den von
Vogelschützern immer wieder verkündeten Unfug, die Angler seien Störer für die
Vogelwelt.
Festzustellen ist vielmehr, dass der aufgezeigte Reichtum an Vogelarten am Stockemer
See, der seit der damaligen Zählung zweifelsfrei noch vielfältiger und umfangreicher
geworden ist, nur entstehen konnte, weil der Fischschutz-, Naturschutzund
Angel-Sport-Verein Rheidt e.V. in seiner nunmehr 23jährigen Arbeit die biotopischen
Voraussetzungen dafür geschaffen hat, dass die Vögel dort einen Lebensraum
finden. Die Tiere - und nicht nur die Vögel - sowie die Pflanzenwelt haben
sich am See und seinen Ufern angesiedelt und eine Heimat gefunden nicht nur trotz
der angeblich so störenden Präsenz der Angler am Gewässer, sondern mit ihnen und
durch sie.
In den letzten Jahren ist nun ein erfreulicher Wandel in den Beziehungen zwischen
den im Natur- und Umweltschutz tätigen Gruppierungen eingetreten. Es ist die
Einsicht gewachsen, dass Konfrontationen die im Kern letztlich gleichen Ziele nicht
fördern, sondern ihnen schaden. Man hat erkannt, dass eine Bündelung der Kräfte am
ehesten geeignet ist, Natur und Umwelt, Vögeln und Fischen, Amphibien und Insekten,
dem Wald und den Bäumen, der Landwirtschaft und den Pflanzen zu nützen.
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