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75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

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Baggerseen haben, allgemein bedingt durch die Art ihrer Entstehung, in unserer<br />

Region insbesondere aber infolge ihrer Lage im intensiv landwirtschaftlich genutzten<br />

Gebiet, die fatale Eigenschaft, schnell zu altern. Man kann sagen, ein Baggersee<br />

beginnt bereits mit seiner Geburt zu sterben. Die Ursache dafür liegt im Prozess der<br />

Eutrophierung, d.h. dem Überangebot an organischen Substanzen, die derartigen<br />

Gewässern aus der sie umgebenden Landschaft <strong>und</strong> der Luft überreich zufließen <strong>und</strong><br />

sie mit allen weiteren negativen Begleiterscheinungen <strong>und</strong> Folgen relativ schnell<br />

verlanden läßt. Dazu trägt auch die Anlage von Flachwasserzonen bei, die allerdings<br />

auf der anderen Seite deswegen wünschenswert sind, weil sie eine größere Produktionskraft<br />

für Nährstoffe <strong>und</strong> damit Lebensraum für Flora <strong>und</strong> Fauna bieten. Es ist<br />

also besonderes Augenmaß erforderlich.<br />

Eine diese Erkenntnis berücksichtigende <strong>und</strong> damit ökologische Wasserwirtschaft<br />

muß darauf bedacht sein, den letztlich unvermeidbaren Alterungs-- <strong>und</strong> Sterbeprozess<br />

eines Baggersees so lange wie möglich hinaus zu zögern. Das wirksamste Mittel<br />

dafür ist die Aufrechterhaltung des Gr<strong>und</strong>wasserdurchflusses durch den See. Es muß<br />

- ggfls. durch Nachbaggerungen - verhindert werden, dass sich die ufernahen Bereiche<br />

des Sees <strong>und</strong> sein Boden durch den Bestandsabfall organischer Stoffe <strong>und</strong><br />

andere Sedimente so verdichten, dass das Gr<strong>und</strong>wasser nicht mehr eintreten <strong>und</strong><br />

nicht mehr abfließen kann, die überflüssigen Nährstoffe also im See verbleiben. Eine<br />

ebenso wichtige Funktion hat die Gewässergröße, wobei allerdings der Fläche des<br />

Gewässers eine größere Bedeutung beikommt als seiner Tiefe. Jedermann sieht ein:<br />

Gibt man einen Eßlöffel Spülmittel in ein Glas Bier, ist das Getränk ruiniert. Schüttet<br />

man die gleiche Menge Spülzeug in den Bodensee, wird dieser es problemlos verkraften.<br />

Aus dieser limnologischen Binsenweisheit ergibt sich folgende Konsequenz:<br />

Statt ggfls. neue Grabungen aufzuschließen, gilt es, die bestehenden Gruben <strong>und</strong> die<br />

darin befindlichen Gr<strong>und</strong>wasserseen, so z.B. auch den Stockemer See auf der angrenzenden<br />

Parzelle 109, auszuweiten <strong>und</strong> zwar nicht durch Trockenabbau, sondern<br />

durch Naßauskiesung. Nur so werden die Wasservolumen vergrößert <strong>und</strong> die Seen<br />

leben länger. Darüber hinaus kommt diese Art des Kiesabbaus dem Schutz des<br />

Gr<strong>und</strong>wassers zugute, der durch zahlreiche kleine Baggerlöcher mehr beeinträchtigt<br />

wird als durch wenige größere Seen. Es bleibt zu hoffen, dass sich diese Erkenntnisse<br />

durchsetzen <strong>und</strong> auch die Stadt Niederkassel sie bei der Fortentwicklung des Kiesabbaus<br />

in ihrem Gebiet berücksichtigt.<br />

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