75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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In einem Kommentar des Verfassers in der <strong>Verein</strong>szeitung ASV aktuell Nr. 1/86<br />
vom 9.1.1986 heißt es dazu wie folgt:<br />
“Die eindrucksvollen, geradezu überwältigenden Mehrheiten bei den Abstimmungen<br />
über die Abschaffung des Wettkampffischens <strong>und</strong> über das Verbot der Lebendhälterung<br />
gefangener Fische im Setzkescher haben deutlich gemacht, dass im <strong>Angel</strong>sportverein<br />
<strong>Rheidt</strong> e.V. die Gr<strong>und</strong>sätze anglerischer Moral <strong>und</strong> der Fischgerechtigkeit<br />
einen beeindruckend hohen Stellenwert genießen. Die Mitglieder des <strong>Verein</strong>s<br />
sind sich ihrer Verantwortung gegenüber der ihnen anvertrauten Kreatur Fisch bewußt.<br />
Die Entscheidungen sichern dem <strong>Angel</strong>sportverein <strong>Rheidt</strong> e.V. erneut einen<br />
beachtlichen geistigen <strong>und</strong> moralischen Vorsprung vor all denjenigen Anglern, die<br />
diesen unvermeidbaren Prozess der Erkenntnis zur Verantwortlichkeit des Menschen<br />
gegenüber dem Tier noch vor sich haben.”<br />
In der örtlichen Tagespresse wurden die Entscheidungen des <strong>Verein</strong>s, insbesondere<br />
die Abschaffung des Wettfischens, in großen Artikeln dargestellt <strong>und</strong> als bedeutender<br />
Fortschritt im Bereich der <strong>Angel</strong>fischerei gewürdigt.<br />
In einem bald darauf in allen Anglermagazinen abgedruckten Aufsatz machte der<br />
Verfasser die Entscheidungen des <strong>Angel</strong>sportverein <strong>Rheidt</strong> e.V. <strong>und</strong> deren<br />
ethisch/moralische Begründung sodann auch in der deutschen Anglerschaft bekannt.<br />
Die Reaktion war bestürzend. Eine Flut von Leserbriefen verurteilte die Beschlüsse<br />
des <strong>Verein</strong>s als “unsinnig”, “irrsinnig”, “idiotisch” oder ähnlich. Auf der gleichen<br />
Linie lagen die Kommentare der Redakteure der Anglermagazine. Man ließ kein<br />
gutes Haar am <strong>Angel</strong>sportverein <strong>Rheidt</strong> e.V. <strong>und</strong> seinen Entscheidungen. Dies gab<br />
dem Verfasser Anlaß, die bisher allein an den Gr<strong>und</strong>sätzen der (anglerischen) Moral<br />
<strong>und</strong> Ethik orientierten Probleme Wettfischen usw. einer gr<strong>und</strong>sätzlichen Überprüfung<br />
zu unterziehen.<br />
Nach eingehendem Studium aller ihm zugänglichen, einschlägigen Veröffentlichungen<br />
auf dem Gebiet der Fischereiwissenschaft gelangte der Verfasser zu der Überzeugung,<br />
dass Fische - entgegen der bis dahin allgemein geltenden Auffassung - nach<br />
den in den vorausgegangenen Jahrzehnten gewonnenen neuen Erkenntnissen der<br />
Fachwissenschaft in der Lage sind, Schmerzen <strong>und</strong> Leiden zu empfinden. Zwar hatte<br />
sich in jener Zeit auch bereits der Verband Deutscher <strong>Sport</strong>fischer e.V. mit der sich<br />
aus diesen Erkenntnissen für die <strong>Angel</strong>fischerei ergebenden Problemfragen, so z.B.<br />
dem <strong>Angel</strong>n allein aus Freude am Drill, der Lebendhälterung in Setzkeschern usw.,<br />
befaßt, sah sich jedoch noch nicht veranlaßt, daraus Konsequenzen, etwa betreffend<br />
eine Abschaffung der vom Verband organisierten Wettfischveranstaltungen zu ziehen.<br />
Nachdem der Verfasser auf der Gr<strong>und</strong>lage der neuen naturwissenschaftlichen Erkenntnis<br />
von der Schmerz- <strong>und</strong> Leidensfähigkeit der Fische die <strong>Angel</strong>fischerei <strong>und</strong><br />
einzelne ihrer Praktiken unter dem Aspekt der Gr<strong>und</strong>sätze des Tierschutzrechtes<br />
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