75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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Die fischereiliche Entwicklung der <strong>Rheidt</strong>er Laach<br />
in den letzten Jahrzenten<br />
Die seit Beginn der 50er <strong>Jahre</strong> des vergangenen Jahrh<strong>und</strong>erts stetig fortschreitende<br />
Verschmutzung des Rheins durch industrielle <strong>und</strong> kommunale Abwässer hatte sich<br />
wegen der ständigen Verbindung des Gewässers mit dem Strom auch in der <strong>Rheidt</strong>er<br />
Laach ausgewirkt. Die Artenvielfalt der Fische verschwand mehr <strong>und</strong> mehr. Karpfen,<br />
Schleien, Zander, Hechte u.a. “Edelfische” gingen in ihrem Bestand stetig zurück<br />
<strong>und</strong> waren Anfang der 70er <strong>Jahre</strong> so gut wie nicht mehr vorhanden. Übrig<br />
blieben lediglich gegen Verschmutzung <strong>und</strong> andere Belastungen der Gewässer relativ<br />
unempfindliche Arten von Weißfischen wie Brachsen <strong>und</strong> Rotaugen. Diese aber<br />
stanken nach Phenol <strong>und</strong> anderen Chemikalien, waren daher - auch wegen ihrer<br />
Belastung mit Schwermetallen - ungenießbar.<br />
Als in den <strong>Jahre</strong>n 19<strong>75</strong> - 1976 die bereits dargestellten Baggerarbeiten in der<br />
<strong>Rheidt</strong>er Laach stattfanden, wurde zugleich auch der für die Entwicklung <strong>und</strong> den<br />
Bestand der Fischnährtiere wichtige Gewässerboden der Laach abgetragen. Damit<br />
war auch den verbliebenen Fischen die Nahrungsgr<strong>und</strong>lage entzogen. Sie wanderten<br />
in den Rhein ab. Die Laach war fischereilich auf dem Nullpunkt angelangt.<br />
Erst in den folgenden <strong>Jahre</strong>n vollzog sich ganz allmählich eine Wandlung zum<br />
Besseren. Mit der Bildung eines neuen Sediments auf dem Gewässergr<strong>und</strong> siedelten<br />
sich die Fischnährtiere wieder an <strong>und</strong> bildeten ein zunehmend besseres Substrat. Die<br />
Rheinfische kehrten in die Laach zurück, sowohl als Stand- wie auch als Laichfische.<br />
Mit dieser Entwicklung ging die ab Mitte der 70er <strong>Jahre</strong> festzustellende allgemeine<br />
Verbesserung der Qualität des Rheinwassers einher. Das sich verstärkende Umweltbewußtsein<br />
in der Öffentlichkeit <strong>und</strong> die damit verknüpften Anstrengungen von<br />
Industrie <strong>und</strong> Kommunen, die sich im verstärkten Bau von mechanischen <strong>und</strong> biologischen<br />
Kläranlagen <strong>und</strong> anderen Maßnahmen zum Gewässerschutz manifestierten,<br />
zeigten positive Auswirkungen. Der Sauerstoffgehalt des Stromes verbesserte<br />
sich erheblich, die Phosphatbelastung ging zurück, desgleichen die Belastung mit<br />
Schwermetallen. Von den Fischereirechtsinhabern <strong>und</strong> Fischereiberechtigten eingesetzte<br />
Karpfen, Schleien, Hechte, Zander usw. fanden wieder einen Lebensraum,<br />
in welchem sie existieren konnten. Es ging aufwärts im Rhein <strong>und</strong> auch in der<br />
<strong>Rheidt</strong>er Laach. Zwar haftete den Rheinfischen noch viele <strong>Jahre</strong> lang ein deutlicher<br />
Phenolgeruch an, jedoch nahm die Artenvielfalt der Fische wieder zu. Im Laufe der<br />
<strong>Jahre</strong> tauchten zunächst vereinzelt längst verschw<strong>und</strong>ene Arten wieder auf. Der<br />
scheue Döbel, die flinke Nase <strong>und</strong> die kämpferische Barbe wurden wieder gefangen.<br />
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