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75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

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Es wäre unehrlich zu verschweigen, dass die vom <strong>Verein</strong> mit Idealismus vorgenommene<br />

Bepflanzung der Seeufer mit Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern auch zu gewissen<br />

Problemen geführt hat. Auf der einen Seite besteht Freude darüber, dass sie wachsen,<br />

blühen <strong>und</strong> gedeihen. Auf der anderen Seite hat ihr ständiges Wachstum bewirkt,<br />

dass die Möglichkeiten für die anglerische Nutzung des Gewässers mehr <strong>und</strong> mehr<br />

eingeengt wurden. Die Ufer des Gewässers wuchsen praktisch zu. Bis zum Inkrafttreten<br />

des Landschaftsplanes Niederkassel im <strong>Jahre</strong> 1992 konnte der <strong>Verein</strong> das<br />

bis dahin allerdings erst im Anfangsstadium befindliche Problem dadurch lösen, dass<br />

ausreichende <strong>Angel</strong>plätze durch jährlichen Gehölzbeischnitt frei gehalten wurden.<br />

Schwierigkeiten entstanden erst nach dem vorgenannten Zeitpunkt, weil der Landschaftsplan<br />

gr<strong>und</strong>sätzlich solche Arbeiten nicht zuläßt. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e mußte in<br />

der Folgezeit Einvernehmen mit dem Amt für Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz bei der<br />

Kreisverwaltung in Siegburg darüber erreicht werden, dass <strong>und</strong> in welchem Umfang<br />

der <strong>Verein</strong> einen sachgemäßen <strong>und</strong> angemessenen Gehölzbeischnitt betreiben darf,<br />

um die anglerische Nutzung des Sees aufrecht zu erhalten. Dieser im Einzelfall nicht<br />

immer leicht gewesene Verständigungsprozess dürfte inzwischen erfolgreich abgeschlossen<br />

sein. Das Ergebnis trägt der auch im Kapitel ”Gedanken zum Naturschutz”<br />

dargestellten Auffassung Rechnung, dass man der Natur in unserer Kulturlandschaft<br />

nicht unkontrolliert freien Lauf lassen kann, sondern ihre Entwicklung durch Hege<br />

<strong>und</strong> Pflege, die auch einen Eingriff zuläßt, steuern muß.<br />

Unter diesem Aspekt sind auch seitens des Amtes für Natur- <strong>und</strong> Landschaftsschutz<br />

in Siegburg selbst bereits mehrere Rodungs- <strong>und</strong> Pflegemaßnahmen durchgeführt<br />

worden: Seit Anfang der 90er <strong>Jahre</strong> entwickelte sich auf der aus Rollkies angeschütteten<br />

so genannten kleinen Insel im Stockemer See jeweils im Frühjahr eine<br />

Brutkolonie von Sturmmöven. Als sich jedoch Buschwerk <strong>und</strong> Bäume, die auf der<br />

Insel auf natürlichem Wege entstanden waren, immer stärker ausbreiteten, verloren<br />

die Sturmmöven ihren Brutraum <strong>und</strong> blieben weg. Das gab dem Amt Anlaß, eine<br />

andere, nämlich die größte der im See befindlichen, allerdings aus reinem<br />

Schwemmgut aus der Kieswäsche bestehenden Inseln, die eine besonders harmonische<br />

<strong>und</strong> natürliche Entwicklung genommen hatte, im größeren Umfang zu roden,<br />

um den Sturmmöven dort (neuen) Lebensraum zu schaffen. Obwohl der Aktion kein<br />

Erfolg beschieden war, wurde sie 1998, als die gerodeten Flächen wieder zugewachsen<br />

waren, im kleineren Umfang im Uferbereich der Insel wiederholt. Auch<br />

diesmal blieb der Erfolg aus. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wurde - wie vom <strong>Verein</strong> von<br />

Anfang an empfohlen - im Herbst 2000 die kleine, aus Rollkies bestehende <strong>und</strong><br />

deswegen allein von den Sturmmöven angenommene Insel von Bäumen <strong>und</strong> Sträuchern<br />

befreit. Bei dieser Aktion der Kreisverwaltung war der <strong>Verein</strong>, der sie als<br />

erfolgversprechend ansah, mit seinen Arbeitskräften beteiligt.<br />

Im Zusammenhang mit den für den Bereich des Stockemer See geltenden naturschutzrechtlichen<br />

Vorschriften sei noch Folgendes festgehalten: 1996 wurde dem<br />

Verfasser bekannt, dass das (damalige) Ministerium für Umwelt, Raumordnung <strong>und</strong><br />

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