75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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Bei fallendem Rheinpegel wanderten die Fische in den Rhein ab. Als Fisch-<br />
Laichgebiet mit besonderer Bedeutung auch für den Fischbestand des Rheins war die<br />
<strong>Rheidt</strong>er Laach stark beeinträchtigt. Die in die Laach fließenden Abwasser aus der<br />
Kanalisation von <strong>Rheidt</strong> reduzierten ihren fischereilichen Wert auf Null. Zwar<br />
konnte man bei Normalwasserstand noch angeln, jedoch waren die Fische - wie die<br />
des Rheines - ungenießbar. Außerdem hatten die Abwässer den gesamten Bestand an<br />
Wasserpflanzen, vor allem den der Seerosen, vernichtet, welche die Laach zuvor so<br />
dicht bedeckt hatten, dass man Schneisen in die Pflanzendecke schneiden mußte, um<br />
angeln zu können.<br />
Das alles hatte zur Folge, dass die <strong>Verein</strong>smitglieder jahrelang fast nur noch im<br />
Schonrevier angelten, dessen Zustand gegenüber dem der Laach als etwas besser<br />
einzustufen war. Dieser Umstand gab dem <strong>Verein</strong> Anlaß zur Selbsthilfe: Um die im<br />
Schonrevier befindlichen Fische bei fallendem Wasserstand an der Abwanderung in<br />
den Rhein durch die Rohrleitungen zu hindern, welche die eigentliche Laach durch<br />
den Querdamm hindurch mit dem Schonrevier verbinden, insbesondere um dort<br />
einen Mindest- Wasserstand zu erhalten, bauten Wolfgang Siebertz, Willi Brodeßer<br />
<strong>und</strong> Heinz Engelmann † im <strong>Jahre</strong> 1971 im Schonrevier aus Beton einen sog. Mönch,<br />
der mit einem beweglichen Gitterrost abgedeckt war. Bei steigendem Wasser wurde<br />
der Rost geöffnet, so dass die aus dem Rhein in die Laach einwandernden Fische bis<br />
ins Schonrevier gelangen konnten, bei fallendem Wasser hingegen geschlossen. Auf<br />
diese Weise konnte über viele <strong>Jahre</strong> hindurch im Schonrevier ein noch halbwegs<br />
befriedigender Fischbestand gehalten werden, so dass dort auch noch geangelt wurde.<br />
Gleichzeitig mit dem Bau des Mönch legten die drei Genannten in der süd-östlichen<br />
Ecke der Böschung des Ufers zum Schonrevier eine Treppe aus Beton an, die einen<br />
sicheren <strong>und</strong> bequemeren Zugang zum Wasser ermöglichte. Das zur Treppe gehörige<br />
Geländer ist inzwischen allerdings verrostet <strong>und</strong> verschw<strong>und</strong>en.<br />
Darüber hinaus schweißte <strong>Angel</strong>fre<strong>und</strong> Hermann Siebertz † zur selben Zeit aus Eisen<br />
<strong>und</strong> Stahl einen kleinen Tisch nebst Bank zusammen, die am Südufer des Schonrevier<br />
installiert wurden <strong>und</strong> den <strong>Verein</strong>smitgliedern über viele <strong>Jahre</strong> für “ein gemütliches<br />
Bier” beim <strong>Angel</strong>n zur Verfügung standen. Der Tisch steht bis heute. Die im<br />
Laufe der Zeit verrostete <strong>und</strong> inzwischen entfernte Bank sollte erneuert werden.<br />
Trotz der Verbesserung der Situation im Schonrevier durch den Bau des Mönch war<br />
die Wasserqualität auch im Schonrevier so erbärmlich, dass sich bei hohen Temperaturen<br />
im Sommer Sauerstoffmangel einstellte <strong>und</strong> die im Gewässer lebenden Fische<br />
an der Wasseroberfläche nach Luft schnappten. Um sie zu retten, rief der <strong>Verein</strong><br />
viele <strong>Jahre</strong> lang, von 1967 - 1974, in derartigen Situationen die Freiwillige Feuerwehr<br />
<strong>Rheidt</strong> zu Hilfe, die sodann Wasser aus der Laach im hohen Bogen in das<br />
Schonrevier pumpte <strong>und</strong> infolge des dabei mitgerissenen Sauerstoffes die Fische vor<br />
dem Ersticken bewahrte. Die erste derartige Aktion ging von Georg Dreck aus, als er<br />
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