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75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.

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<strong>Verein</strong> ständig durch Platzverweise, notfalls sogar durch Erstattung von Anzeigen<br />

verhindert. Ähnliches gilt natürlich auch für immer wieder vorkommende Fälle von<br />

Schwarzfischerei, die vor allem im Bereich der ”Ostsee”, der von den <strong>Verein</strong>smitgliedern<br />

nicht betreten wird, zu beobachten ist.<br />

Ohne die Aufsichtstätigkeit des <strong>Verein</strong>s wäre der Bereich des Stockemer Sees kein<br />

Naturschutzgebiet, sondern eine wilde Müllkippe. Man mag es zwar nicht glauben,<br />

aber es ist so. Bei vielen seiner im 14-Tage Rhythmus stattfindenden Arbeitseinsätze<br />

muß der <strong>Verein</strong> Papier, Plastikmaterial, Bauschutt, Pflanzenabfälle, Müll <strong>und</strong> sonstigen<br />

Unrat, alte Autoreifen, ausgediente Autobatterien bis hin zu ausrangierten<br />

Kühlschränken <strong>und</strong> anderen Gebrauchsgegenständen einsammeln, die gewissenlose<br />

Zeitgenossen in Nacht- <strong>und</strong> Nebelaktionen über den Zaun des Naturschutzgebietes<br />

werfen oder unmittelbar davor deponieren <strong>und</strong> auf diese Weise "entsorgen". Der<br />

<strong>Verein</strong> ist dadurch sozusagen auch zu einer Müllbeseitigungsgesellschaft geworden.<br />

Als im <strong>Jahre</strong> 1990 in Kreisen der Mitglieder des <strong>Verein</strong>s plötzlich von einem ”beängstigend”<br />

hohen Hechtbestand im See die Rede war, obwohl entsprechende Fänge<br />

nicht nachgewiesen wurden, gab dies dem Vorstand Anlaß, der Sache auf den Gr<strong>und</strong><br />

zu gehen. Aus diesem Gr<strong>und</strong>e wurde - nach Einholung der erforderlichen behördlichen<br />

Genehmigungen - Heinrich Mertens von der Fischereibruderschaft zu Bergheim<br />

an der Sieg gebeten, eine Stellnetz-Befischung des Gewässers vorzunehmen.<br />

Sie wurde in der Zeit vom 9. - 15.11.1990 an verschiedenen Stellen des Sees im Tag<strong>und</strong><br />

Nachtbetrieb mit 3 Stellnetzen durchgeführt. Gefangen wurden 3 Zander, 3<br />

Barsche, 10 Brachsen bzw. Güster, 10 Rotaugen, 2 Forellen, 107 Karpfen, 1 Döbel,<br />

insgesamt also 136 Fische. Die Zander hatten Durchschnittsgewichte von 5 Pf<strong>und</strong>,<br />

Rotaugen, Brachsen <strong>und</strong> Forellen waren durchschnittlich 1 - 1/12 Pf<strong>und</strong> schwer, der<br />

Döbel wog 5 Pf<strong>und</strong>. Das Gewicht der Karpfen lag zwischen 4 - 20 Pf<strong>und</strong>. Alle Fische<br />

waren in einem guten Ernährungszustand. Nach der Sichtung wurden sie wieder in<br />

den See zurückgesetzt. Fazit: Es wurde kein einziger Hecht gefangen. Die Mär vom<br />

Überbestand an Hechten war widerlegt.<br />

Im Herbst 1990 erlaubte der zu dieser Zeit gegebene niedrige Wasserstand im See<br />

eine besondere Beobachtung. Am Übergang der ”Ostsee” in den ”Kanal” konnte man<br />

ein Rinnsal erkennen, mit welchem sich das (Gr<strong>und</strong>-)Wasser aus dem kleinen Seeteil<br />

in den großen See fortbewegte. Es machte die Tatsache augenfällig, dass sich der<br />

Gr<strong>und</strong>wasserstrom, der den Stockemer See speist, aus südöstlicher in nordwestlicher<br />

Richtung, also diagonal durch den See bewegt, wobei er eine ”Geschwindigkeit” von<br />

3 m pro Tag hat. Bei einer Länge dieser Strecke von knapp einem Kilometer braucht<br />

der in die ”Ostsee” eintretende Wasser-Tropfen etwa 330 Tage, bis er in der Bucht<br />

bei der Parkplatztreppe den See verläßt. Da der Gr<strong>und</strong>wasserstrom im Gebiet<br />

Stockemer See entsprechend breit ist, folgt daraus, dass sich der Wasserkörper des<br />

Sees in r<strong>und</strong> 10 - 11 Monaten vollständig erneuert.<br />

Im Frühsommer 1991 konnte ein seit dem Abriss der ursprünglich aus Bahn-<br />

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