75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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"Reine" Naturschützer <strong>und</strong> solche Gruppen, die zugleich auch Naturnutz im Sinne<br />
des Nachhaltigkeitsprinzips betreiben, haben sich einander genähert. So ist es kein<br />
Zufall, sondern das Ergebnis eines Änderungsprozesses, dass der Fischschutz-, Naturschutz-<br />
<strong>und</strong> <strong>Angel</strong>-<strong>Sport</strong>-<strong>Verein</strong> <strong>Rheidt</strong> e.V. z.B. in der auf der Ebene des<br />
Rhein-Sieg-Kreises aktiven "Rheinbacher <strong>Verein</strong>barung", der ein gesondertes Kapitel<br />
gewidmet ist, mit zahlreichen im Naturschutz engagierten Verbänden harmonisch<br />
zusammen arbeitet. Im Bereich der Stadt Niederkassel findet - wie ebenfalls gesondert<br />
ausgeführt - eine derartige Zusammenarbeit in der Lokalen Agenda 21 statt.<br />
Die Bedrohung der Fischbestände durch den Kormoran<br />
So groß die Freude des <strong>Verein</strong>s über die dargestellte Gesamtentwicklung am<br />
Stockemer See im allgemeinen ist, so betroffen ist er über ein Phänomen, das ihn<br />
1991 erstmals überraschend <strong>und</strong> in voller Stärke traf: Das Kormoranproblem. Wie<br />
eine ägyptische Heuschreckenplage sind die Vögel im Herbst 1991 erstmals in den<br />
Stockemer See eingefallen. Zunächst nur zwei, dann vierzig <strong>und</strong> zuletzt mehrere<br />
h<strong>und</strong>ert. An einem Tage wurden gleichzeitig mehr als 350 der Vögel am See gezählt.<br />
Die Nahrung des Kormorans besteht ausschließlich aus Fischen. Dabei bevorzugt er<br />
R<strong>und</strong>fische wie z.B. Aale, Hechte <strong>und</strong> forellenartige Fische usw. in Größen von 7 -<br />
16 cm, wobei er - nach Vernichtung dieser Bestände - auch zu größeren Fischen<br />
greift <strong>und</strong> bei der Jagd auch solche Exemplare “schlägt”, die er nicht verschlingen<br />
kann. In den Wintermonaten bildet er große Jagdverbände, die auf Gewässern in<br />
einem Umkreis von bis zu 30 km von ihren Schlafplätzen entfernt regelrechte<br />
“Treibjagden” auf die Fische veranstalten, welche die Vögel aufgr<strong>und</strong> ihrer außerordentlichen<br />
Schwimm- <strong>und</strong> Tauchfähigkeit selbst noch in Tiefen bis 40 m erbeuten.<br />
Der Kormoran benötigt als Nahrung pro Tag 0,5 kg Fische. Dabei sind nicht diejenigen<br />
Fische erfaßt, die der Großvogel bei der Jagd lediglich so verletzt, dass sie<br />
nachfolgend eingehen. Man kann daher davon ausgehen, dass ein einziger Kormoran<br />
pro Tag 1 kg Fisch vernichtet. Unter diesen Umständen kann man sich ausmalen,<br />
welchen Schaden die Vögel an den Fischereigewässern anrichten. Nach den - seriösen<br />
- Berechnungen des <strong>Verein</strong>svorstandes haben die h<strong>und</strong>erte Kormorane, die<br />
vom Herbst 1991 bis Frühjahr 1992 den Stockemer See heimgesucht haben, täglich<br />
mindestens 2 Zentner Fische weggefressen oder vernichtet. Umgerechnet auf die<br />
gesamte Zeit ihrer Anwesenheit am See (gering gerechnet 100 Tage) waren dies 200<br />
Zentner Fische. Rechnet man die Kosten für einen Zentner Fische mit durchschnittlich<br />
400,-- DM, ergibt sich ein Schaden von 80 000,-- DM.<br />
In unserem Bereich war der Kormoran (Phalacrocorax carbo), ein an den Meereskü-<br />
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