75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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sen hin, sondern insbesondere auch auf die von <strong>Rheidt</strong> <strong>und</strong> von ihm ausgegangene<br />
Revolution im Bereich des Problems Tierschutz in der <strong>Angel</strong>fischerei in Deutschland.<br />
Im Frühjahr 1995 faßte der Umweltausschuß der Stadt Niederkassel den Beschluß, in<br />
der zwischen Niederkassel <strong>und</strong> Uckendorf gelegenen Kiesgrube, den weiteren Kiesabbau<br />
zu gestatten. Dies gab dem Verfasser Anlaß zu dem folgendem, in ASV<br />
Report Nr. 3/95 abgedruckten Artikel.<br />
“Anregungen für einen ökologischen Kiesabbau”<br />
Niederkassel liegt im Bereich der Niederterassen des Rheins, in welchen sich in<br />
Jahrmillionen das Geschiebe des Stroms in Gestalt besonders hochwertiger Kiese<br />
<strong>und</strong> Sande abgelagert hat. Es handelt sich - abgesehen von Tonvorkommen im<br />
Pleistal <strong>und</strong> Quarzsanden im Bereich von Witterschlick - um den wertvollsten <strong>und</strong><br />
bedeutendsten Rohstoff im Rhein-Sieg-Kreis. So war es zwangsläufig, dass sich in<br />
diesem Gebiet, so auch in Niederkassel, schon vor langer Zeit Kiesabbau entwickelte<br />
<strong>und</strong> vor allem im Bauboom nach dem 2. Weltkrieg zu einem beachtlichen Wirtschaftsfaktor<br />
wurde.<br />
Aus heutiger Sicht muß man einräumen, dass sich die Entwicklung des Abbaus<br />
ungeordnet vollzog <strong>und</strong> die einzelnen Abbaustellen ohne übergeordnete Planung<br />
allein je nach den Möglichkeiten <strong>und</strong> Verhältnissen der einzelnen Unternehmer<br />
entstanden. Dies <strong>und</strong> auch moderne ökologische Gesichtspunkte, die beim Kiesabbau<br />
bis dahin mehr oder weniger - weil unbekannt - unbeachtet geblieben waren,<br />
waren der Gr<strong>und</strong> dafür, dass die Stadt Niederkassel in den 70er <strong>Jahre</strong>n des vergangenen<br />
Jahrh<strong>und</strong>erts das Ruder herum warf <strong>und</strong> sich der weiteren Abgrabung von<br />
Kies <strong>und</strong> Sand entschieden entgegen stellte <strong>und</strong> darüber hinaus den bereits laufenden<br />
Abbau ökologisch zu beeinflussen versuchte.<br />
Dem damaligen Stadtdirektor Karl Josef Arnold gebührt das besondere Verdienst,<br />
das Problem Kiesabbau <strong>und</strong> Naturschutz als einer der Ersten erkannt <strong>und</strong> daraus<br />
Konsequenzen gezogen zu haben. So hat er z.B. den 1972 beginnenden Kiesabbau<br />
im Stockemer See mit der strengen vertraglichen Auflage verb<strong>und</strong>en, das Gelände<br />
noch während <strong>und</strong> zugleich mit dem fortschreitenden Abbau zu rekultivieren. Damit<br />
hat Arnold die Weichen dafür gestellt, dass das Gebiet 1992 unter Naturschutz gestellt<br />
werden konnte. In diesem Zusammenhang ist erneut darauf hin zu weisen, dass<br />
die tatsächliche Rekultivierung, insbesondere die Begrünung <strong>und</strong> Bepflanzung der<br />
neuen Böschungen <strong>und</strong> Ufer des entstehenden Gr<strong>und</strong>wassersees mit vom Unternehmer,<br />
der Firma Rhein-Umschlag GmbH & Co. KG, Oldenburg, beschafftem<br />
Pflanzgut in Tausenden von Arbeitsst<strong>und</strong>en allein von den Mitgliedern des Fischschutz-,<br />
Naturschutz- <strong>und</strong> <strong>Angel</strong>-<strong>Sport</strong>-<strong>Verein</strong> <strong>Rheidt</strong> e.V. geleistet worden ist, der<br />
den See seit dem 1.1.1978 in Fischereipacht bewirtschaftet.<br />
Obwohl der erwähnte Kiesabbau-Stop-Beschluß der Stadt Niederkassel gr<strong>und</strong>sätzlich<br />
positive Wirkungen entfaltet hat, hatte er auch negative Seiten:<br />
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