75 Jahre - und Angel-Sport-Verein Rheidt e.v.
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nicht mehr teilnahm, etwa seit 1980 damit, bei allen in Betracht kommenden Zusammenkünften<br />
mit den Mitgliedern der Wettkampfmannschaft auf die gegen die<br />
Wettfischerei aufgekommenen Bedenken aufmerksam zu machen. Er stieß dabei<br />
allerdings auf völliges Unverständnis. Unbeirrt fuhren regelmäßig mindestens eine,<br />
wenn nicht zwei Mannschaften zu irgendwelchen Meisterschaften <strong>und</strong> kamen meist<br />
- voller Stolz - mit Titeln, Pokalen <strong>und</strong>/oder anderen Anerkennungen zurück.<br />
Im Laufe der folgenden Zeit verstärkte sich im <strong>Verein</strong>svorstand jedoch die Ablehnung<br />
der Wettfischerei immer mehr. Um das Treiben einzudämmen, beschloß der<br />
Vorstand im Sommer 1985 eine Änderung der <strong>Verein</strong>sgewässerordnung <strong>und</strong> verbot<br />
darin die Lebendhälterung gefangener Fische im Setzkescher. Damit wurde in erster<br />
Linie das Ziel verfolgt, den auf die Lebendhälterung des Fanges aufgebauten<br />
“Trainingsbetrieb” der Wettkampftruppe zu erschweren oder gar auszuschalten. Wie<br />
erwartet, rief dieser Vorstandsbeschluß den heftigsten Protest der Wettfischer hervor,<br />
die sich tatsächlich empfindlich getroffen sahen <strong>und</strong> daher mit viel Einsatz<br />
versuchten, im <strong>Verein</strong> Stimmen für eine Revision der Vorstandsentscheidung zu<br />
sammeln. Dadurch verschärfte sich die Lage im <strong>Verein</strong>. Das führte dazu, dass eine<br />
Reihe von gleichgesinnten <strong>Verein</strong>smitgliedern unter der Leitung des Verfassers einen<br />
Zirkel bildete, der das Ziel verfolgte, das 1978 im <strong>Verein</strong> eingeführte Wettfischen<br />
wieder abzuschaffen. In mehreren “konspirativen” Treffen wurde eine Strategie<br />
entwickelt, dieses Ziel bei der bevorstehenden Mitgliederversammlung zu erreichen.<br />
Die Abschaffung der Wettfischerei wurde auf die Tagesordnung der Versammlung<br />
am 20.11.1985 gesetzt. Diese wurde zu einer der wichtigsten in der <strong>Verein</strong>sgeschichte.<br />
Nach st<strong>und</strong>enlanger, engagierter <strong>und</strong> emotional aufgeladener Diskussion<br />
wurde schließlich auf Antrag von Georg Dreck, der seinerzeit wegen der<br />
Einführung der Wettfischerei sein Vorstandsamt als Gewässerwart nicht mehr weitergeführt<br />
hatte, mit der Mehrheit von 123 Stimmen bei 16 Gegenstimmen <strong>und</strong> 11<br />
Enthaltungen die Satzung des <strong>Verein</strong>s dahingehend abgeändert, dass das Wettkampffischen<br />
abgeschafft wurde. Ein Antrag der Wettkampfgruppe, die Setzkescherhälterung<br />
wieder zu erlauben, wurde mit 124 Gegenstimmen <strong>und</strong> 21 Prostimmen<br />
bei 4 Enthaltungen abgelehnt. Ebenfalls abgelehnt wurde auch ein weiterer<br />
Antrag der Wettkampfgruppe, die Zuständigkeit für Erlaß <strong>und</strong> Änderung der <strong>Verein</strong>sgewässerordnung<br />
vom Vorstand auf die Mitgliederversammlung zu übertragen.<br />
In Ergänzung dieser Beschlüsse der Mitgliederversammlung faßte der Vorstand in<br />
seiner Sitzung am 5.12.1985 folgende Beschlüsse:<br />
1. Der <strong>Angel</strong>sportverein <strong>Rheidt</strong> e.V. nimmt ab sofort an keinerlei fischereilichen<br />
Wettkampfveranstaltungen mehr teil. Dazu zählen insbesondere auch Bezirks<strong>und</strong><br />
Verbandsmeisterschaften usw. sowie die Stadtmeisterschaft Niederkassel.<br />
2. Die vereinsinternen Gemeinschaftsfischen (Anangeln <strong>und</strong> Abangeln) werden in<br />
Organisation, Ablauf <strong>und</strong> Ausgestaltung so geändert, dass sie den Ansprüchen<br />
der Fischgerechtigkeit entsprechen.<br />
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