Gemeinde Schorfheide Flächennutzungsplan September 2008

Flächennutzungsplan der Gemeinde Schorfheide – September 2008
15 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege, zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft
15 Flächen für Maßnahmen zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung
von Boden, Natur und Landschaft
15.1 Flächen für Ausgleichsmaßnahmen
Mit der Aufstellung oder Änderung von Bauleitplänen und im Zuge von Planfeststellungen
sind Eingriffe in Natur- und Landschaft verbunden, da hierdurch
die Voraussetzungen geschaffen werden, nicht versiegelte Flächen
erstmals einer baulichen Nutzung zuzuführen. § 12 BbgNatSchG legt fest,
dass vermeidbare Beeinträchtigungen von Natur und Landschaft zu unterlassen
und unvermeidbare Eingriffe auszugleichen sind. Sind Beeinträchtigungen
nicht zu vermeiden und nicht auszugleichen, so ist der Eingriff unzulässig,
sofern nicht bei der Abwägung andere Belange der Allgemeinheit im
Range den Belangen von Natur und Landschaft vorgehen. In diesem Fall
sind die zerstörten Werte und Funktionen des Naturhaushalts an anderer
Stelle des vom Eingriff betroffenen Raumes in ähnlicher Art und Weise wiederherzustellen
(Ersatzmaßnahmen), wobei Aussagen über Art und Umfang
möglicher Ersatzmaßnahmen der Landschaftsplanung Rechnung tragen. Für
eine sinnvolle Entwicklung der Art der Bodennutzung im ganzen Gemeindegebiet
und zur städtebaulich richtig verorteten Realisierung von Maßnahmen
zum Schutz, zur Pflege und zur Entwicklung von Boden, Natur und Landschaft
ist es von besonderer Bedeutung, dass neben dem Ausgleich auf den
Eingriffsgrundstücken selbst, Flächen für die Durchführung von Ausgleichsmaßnahmen
vorbereitet werden.
Nach dem Baugesetzbuch können gemäß § 5 Absatz 2a in Verbindung mit
§ 1a Absatz 3 Flächen zum Ausgleich im Geltungsbereich des Flächennutzungsplans
den Flächen, auf denen Eingriffe in Natur und Landschaft zu erwarten
sind, ganz oder teilweise zugeordnet werden. Auf eine solche verbindliche
Zuordnung der Flächen zum Ausgleich (im Sinne des
§ 1a Absatz 3 BauGB) wird verzichtet, um
▪ eine Heranziehung von Ausgleichsflächen entsprechend des aktuellen
Handlungsbedarfes zu ermöglichen und
▪ eine unverhältnismäßige Beeinflussung der Bodenpreise der zugeordneten
Ausgleichsflächen zu vermeiden.
In den Flächennutzungsplan der Gemeinde Schorfheide sind folgende Ausgleichsflächen
übernommen:
▪ Flächen der rechtswirksamen Flächennutzungspläne Groß Schönebeck
und Finowfurt, die aus den Eingriffs-Ausgleichsbilanzierungen der zugehörigen
Landschaftspläne resultieren,
▪ planfestgestellte Ausgleichsflächen des WSA Eberswalde
▪ sowie Flächen aus dem Umweltbericht zum Flächennutzungsplan der
Gemeinde Schorfheide, der zu denjenigen Darstellungen erarbeitet wurde,
die von den bereits genehmigten Darstellungen abweichen (s. Kap.
20).
Im rechtswirksamen Flächennutzungsplan der ehemaligen Gemeinde Finowfurt
wurde für die zu erwartenden Beeinträchtigungen der rechtswirksamen
Darstellungen ein Kompensationsflächenbedarf von 81,0 hat ermittelt.
Die Flächen und Maßnahmen Nr. 1 bis 13 sind aus dem rechtswirksamen
Plan übernommen. In der Summe werden mit diesen etwa 428,9 ha Flächen
für Kompensationsmaßnahmen dargestellt. Damit sind ausreichend Flächen
für die Durchführung von Kompensationsmaßnahmen für die Eingriffe in Natur
und Landschaft bereit gestellt, die vom Flächennutzungsplan der ehemaligen
Gemeinde Finowfurt planerisch vorbereitet wurden.
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