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4 Forschung und Innovation im Unternehmenssektor<br />

nen besonders bei forschungs- und innovationsaktiven<br />

Start-Up-Unternehmen zu beobachten<br />

ist. Rd. 38 % der Unternehmen geben an, bereits<br />

mit einem Großunternehmen zu kooperieren.<br />

Weitere 43 % streben dies an. Als wichtigste Beweggründe<br />

wurden verbesserte Bedingungen der<br />

Markterschließung (94 %), verbesserte Integration<br />

(als Zulieferer) in globale Wertschöpfungsketten<br />

(62 %) und gemeinsame Forschung und Entwicklung<br />

(61 %) genannt. Der Zugang zu neuen<br />

Märkten, die Nutzung von Synergieeffekten und<br />

die beschleunigte Produktentwicklung wurden<br />

auch in einer Untersuchung deutschsprachiger<br />

Unternehmen als Hauptmotive von Open Innovation<br />

identifiziert 30 . Eine erhoffte Übernahme<br />

durch Großunternehmen spielt als Kooperationsmotiv<br />

hingegen eher eine untergeordnete Rolle<br />

(32 %). Wie in Tab. 4‐1 ersichtlich, scheint neben<br />

der Markterschließung gemeinsame F&E besonders<br />

in der Gründungs- und Aufbauphase der Unternehmen<br />

eine Rolle zu spielen (67 % und 63 %),<br />

während die relative Bedeutung dieses Motivs<br />

dann mit Weiterbestehen des Unternehmens<br />

langsam abnimmt. In der Stabilisierungs- und Expansionsphase<br />

rücken stattdessen die Nutzung<br />

und der Zugang zu Technologie und Know-how<br />

bzw. die Integration als Zulieferer in globale<br />

Wertschöpfungsketten in den Vordergrund.<br />

Auch risikokapitalfinanzierte Technologieunternehmen<br />

streben international oft strategische<br />

Kooperationen mit Großunternehmen an 32 . RisikokapitalgeberInnen<br />

dienen als „Gatekeeper“ zu<br />

Netzwerken und stellen Kontakt zu potentiellen<br />

Partnerunternehmen her. Sie treten mitunter<br />

auch in der Rolle als ZwischenhändlerInnen auf<br />

und reduzieren die Verhandlungskosten, die im<br />

Zuge einer Kooperationsvereinbarung zwischen<br />

Unternehmen entstehen. Mit dem Sinken der<br />

Verhandlungskosten steigen die relativen Erträge<br />

der Zusammenarbeit 33 . Allerdings kann dieser<br />

positive Zusammenhang von strategischer Zusammenarbeit<br />

und Risikokapitalfinanzierung<br />

bei den befragten Jungunternehmen in Österreich<br />

nicht beobachtet werden. Im Gegenteil, die<br />

Chance einer Kooperation scheint unabhängig<br />

von einer spezifischen Finanzierungsform (Finanzierung<br />

durch öffentliche Einheiten, Eigenkapitalaufstockung,<br />

Venture Capital, Business<br />

Angels, strategische Beteiligung oder Bankkredite)<br />

zu sein.<br />

Tab. 4‐1: Motive für Zusammenarbeit<br />

Wie wichtig sind die folgenden Motive für bereits bestehende oder<br />

angestrebte strategische Zusammenarbeit Ihres Unternehmens mit<br />

einem oder mehreren Großunternehmen?<br />

Wichtig/sehr wichtig<br />

Markterschließung<br />

Integration als Zulieferer in globale Wertschöpfungsketten<br />

Besserer Zugang zu Vorleistungen & Komponenten<br />

Nutzung/Zugang zu Technologien/Know-how<br />

Gemeinsame F&E<br />

Entwicklung technologischer Standards<br />

Übernahme des Unternehmens durch Großunternehmen<br />

Unternehmensphase<br />

Gründungsphase Aufbauphase Stabilisierung Expansion Rückbau Anderes<br />

21<br />

(95,45 %)<br />

12<br />

(54,55 %)<br />

10<br />

(47,62 %)<br />

13<br />

(59,09 %)<br />

14<br />

(66,67 %)<br />

8<br />

(36,36 %)<br />

7<br />

(31,82 %)<br />

48<br />

(92,31 %)<br />

32<br />

(61,54 %)<br />

20<br />

(38,46 %)<br />

27<br />

(51,92 %)<br />

33<br />

(63,46 %)<br />

26<br />

(50,00 %)<br />

18<br />

(33,96 %)<br />

17<br />

(100,00 %)<br />

11<br />

(64,71 %)<br />

6<br />

(35,29 %)<br />

14<br />

(82,35 %)<br />

10<br />

(58,82 %)<br />

6<br />

(35,29 %)<br />

4<br />

(23,53 %)<br />

7<br />

(100,00 %)<br />

5<br />

(71,43 %)<br />

2<br />

(28,57 %)<br />

2<br />

(28,57 %)<br />

4<br />

(57,14 %)<br />

4<br />

(57,14 %)<br />

1<br />

(14,29 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

0<br />

(0,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

0<br />

(0,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

2<br />

(100,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

2<br />

(100,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

1<br />

(50,00 %)<br />

2<br />

(100,00 %)<br />

Quelle: WIFO-Erhebung, 2014 31 ; Anzahl der Nennungen (Prozentzahl der Nennungen in der Abfragekategorie).<br />

30 Vgl. Gassmann und Enkel (2011).<br />

31 Vgl. Reinstaller et al. (2014).<br />

32 Vgl. Gans et al. (2000); Mohr et al. (2013).<br />

33 Ebenda.<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 101

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