FTB_2015_web_dt.
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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />
sen dabei nicht als eigenständige Dokumente gestaltet<br />
sein, sondern können auch als eigenständige<br />
Anliegen in den Entwicklungsplan oder die<br />
Internationalisierungsstrategie integriert werden.<br />
Zentrales Element ist die Verschriftlichung<br />
mehrjähriger strategischer Kooperationen entlang<br />
der Forschungs- bzw. Entwicklungsschwerpunkte,<br />
welche die vielfältige Wirkung der Universität<br />
an ihrem Standort für internationale<br />
Partner, aber auch die aktive Beteiligung an der<br />
regionalen Prioritätensetzung dokumentieren<br />
soll. 21 Darüber hinaus wurden die Universitäten<br />
angehalten, sich aktiv an der nächsten Generation<br />
von FTI- und Entwicklungsstrategien in ihren<br />
jeweiligen Bezugsregionen zu beteiligen. Auf Basis<br />
regionaler Potentiale entwickelte FTI-Schwerpunkte<br />
sind in weiterer Folge eine wichtige<br />
Grundlage für eine effiziente und transparente<br />
Allokation öffentlicher Mittel (z.B. in universitäre<br />
Forschungsinfrastrukturen) sowie aktuell bereits<br />
„Ex-Ante Konditionalität“ für die Zuerkennung<br />
von Kofinanzierungsmitteln aus dem Europäischen<br />
Fonds für Regionalentwicklung (EFRE)<br />
2014–2020 für Forschung und Innovation. 22 Im<br />
Folgenden soll daher ein Überblick über bestehende<br />
F&E-Profile der Bundesländer auf Basis der<br />
F&E-Ausgaben sowie über jüngst abgeschlossene<br />
FTI-strategische Prozesse einzelner Bundesländer<br />
gegeben werden.<br />
Wissenschaftliche und unternehmerische F&E<br />
als Basis strategischer F&E-Schwerpunkte der<br />
Bundesländer<br />
Profilbildungsprozesse und die Entwicklung von<br />
Standortkonzepten an den Universitäten stehen<br />
im Kontext regionaler FTI-Strategien und<br />
Schwerpunktsetzungen auf Ebene der Bundesländer.<br />
Bestehende Profile und Stärkefelder an<br />
den Universitäten sind ein wesentlicher Faktor<br />
des FTI-Profils der Bundesländer. Gleichzeitig<br />
sollten Nachfrage und Know-how am Standort<br />
sowie zukünftige politische und gesellschaftliche<br />
Prioritäten bei der Entwicklung universitärer<br />
Profile und Schwerpunktsetzungen nicht unberücksichtigt<br />
bleiben. Im vorliegenden Abschnitt<br />
werden im Zuge einer regionalen Auswertung<br />
der F&E-Ausgaben auf Basis der F&E-<br />
Erhebung 2011 bestehende F&E-Schwerpunkte<br />
in ausgewählten Bundesländern 23 dargestellt. Im<br />
nachfolgenden Abschnitt wird des Weiteren ein<br />
Überblick über aktuelle und laufende FTI-strategische<br />
Prozesse in den Bundesländern gegeben,<br />
sowie über erste Aktivitäten, welche durch Universitäten<br />
im Zuge der „Leitinstitutionen-Initiative“<br />
gesetzt wurden.<br />
Tab. 3-2 stellt die gesamten F&E-Ausgaben<br />
nach Durchführungssektoren in den betrachteten<br />
Bundesländern dar. Wien, Tirol und Salzburg<br />
weisen ähnlich hohe Anteile in den F&E-Ausgaben<br />
des Hochschulsektors auf, mit 38,2 %, 39,6<br />
bzw. 32,1 % der gesamten F&E-Ausgaben. In der<br />
Steiermark werden 25,5 % der F&E-Ausgaben<br />
durch den Hochschulsektor getätigt, 70,7 % entfallen<br />
auf den Unternehmenssektor. Eine besonders<br />
hohe Konzentration der F&E-Ausgaben im<br />
Unternehmenssektor weisen Oberösterreich und<br />
Kärnten auf, mit 88,7 % bzw. 88 %. Dem gegenüber<br />
steht ein vergleichsweise geringer Anteil<br />
der F&E-Ausgaben im Hochschulsektor mit<br />
9,9 % bzw. 9,5 %.<br />
Die F&E-Ausgaben nach Wissenschaftszweigen<br />
sind in den Bundesländern wesentlich durch<br />
den Hochschulsektor und damit auch durch die<br />
Universitäten geprägt. 24 Insgesamt weisen die österreichischen<br />
Bundesländer große Unterschiede<br />
in Umfang und Schwerpunktsetzungen sowohl<br />
in den wissenschaftlichen 25 als auch in unterneh-<br />
21 BMWFW (2014).<br />
22 Vgl. Stärkefelder im Innovationssystem: Wissenschaftliche Profilbildung und wirtschaftliche Synergien Stärkefelder im Innovationssystem<br />
(<strong>2015</strong>); http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/fileadmin/user_upload/wissenschaft/publikationen/forschung/AT_Forschungsraum_<br />
Endbericht.pdf, S. 104 ff.<br />
23 Daten ausgewählt für die Universitätsstandorte von Universitäten gemäß § 6 UG Wien, Salzburg, Steiermark, Tirol, Oberösterreich,<br />
Kärnten, rezente FTI-strategische Prozesse darüber hinaus in Niederösterreich und dem Burgenland.<br />
24 Niederl et al. (2011a).<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 69