FTB_2015_web_dt.
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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />
Abb. 5‐1). Neue Produkte benötigen zur ihrer<br />
Produktion oftmals weniger Arbeitskraft als frühere<br />
Produkte, sodass auch hier der ursprünglich<br />
positive Effekt von Produktinnovationen gedämpft<br />
werden kann.<br />
5.1.2 Empirische Zusammenhänge zwischen<br />
Innovation und Beschäftigung auf Basis der<br />
Europäischen Innovationserhebung CIS<br />
Welche Beiträge liefern diese unterschiedlichen<br />
Effekte zum gesamten Beschäftigungswachstum<br />
auf Unternehmensebene? Eine Studie des Zentrums<br />
für Europäische Wirtschaftsforschung<br />
(ZEW) und des Austrian Institute of Technology<br />
(AIT) 2 untersuchte diese Frage im Auftrag der Europäischen<br />
Kommission. Basis dafür sind Daten<br />
der Europäischen Innovationserhebung Community<br />
Innovation Survey (CIS). Die verfügbaren<br />
Daten umfassen den Zeitraum 1998–2010 und<br />
beinhalten über 400.000 Beobachtungen aus 20<br />
Ländern auf Firmenebene. Österreichische Firmen<br />
sind in dem Datensatz allerdings nicht enthalten.<br />
3<br />
Ein Vergleich des Beschäftigungswachstums<br />
innovativer und nicht-innovativer Firmen in diesem<br />
Zeitraum gibt eine erste Antwort auf die<br />
Frage nach dem Zusammenhang von Innovation<br />
und Beschäftigung: Innovative Firmen schaffen<br />
in allen Phasen des Konjunkturzyklus – sowohl<br />
im Aufschwung als auch im Boom und im Abschwung<br />
– mehr neue Arbeitsplätze 4 als Nicht-<br />
Innovatoren (vgl. Abb. 5‐2). In der Rezession, wie<br />
etwa zwischen 2008–2010, verlieren innovative<br />
Firmen weniger Beschäftigung als Firmen, die<br />
keine Innovationen eingeführt haben.<br />
Lt. Studie läßt sich die gesamte Beschäftigungsentwicklung<br />
auf folgende Einzeleffekte zurückführen:<br />
• den Effekt von Prozess- und Organisationsinnovationen<br />
sowie der allgemeinen Produktivitätsentwicklung;<br />
• den Effekt von Veränderungen in der Nachfrage<br />
nach alten Produkten der Firmen;<br />
Abb. 5‐2: Beschäftigungswachstum von innovativen und nicht-innovativen Firmen in verschiedenen<br />
europäischen Ländern, 1998–2010<br />
12<br />
2-Jahreswachstum<br />
10<br />
8<br />
6<br />
4<br />
2<br />
0<br />
-2<br />
-4<br />
-6<br />
Innovator<br />
kein Innovator<br />
-8<br />
Aufschwung Boom Abschwung Rezession<br />
Quelle: Peters et al. (2014), basierend auf dem Community Innovation Survey (CIS).<br />
2 Vgl. Peters et al. (2014).<br />
3 Es besteht seitens der nationalen statistischen Ämter keine gesetzliche Verpflichtung, Einzeldaten an Eurostat zu liefern.<br />
4 Die in Abb. 5‐2 gezeigten Beschäftigungsveränderungen stimmen nicht mit der gesamtwirtschaftlichen Beschäftigungsentwicklung<br />
überein, da unter anderem die Effekte von Firmenschließungen nicht berücksichtigt werden können.<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 113