FTB_2015_web_dt.
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6 Evaluierungen<br />
In Summe wurden durch das Programm 230<br />
Organisationen in 208 AT:net-Projekten gefördert.<br />
In der ersten Phase wurden 114, in der zweiten<br />
Phase 63 und in der dritten Phase 42 Projekte<br />
unterstützt und über die FFG abgewickelt. Die<br />
Evaluierung der Projektvorschläge im Programm<br />
erfolgte durch ein Bewertungsgremium, das<br />
durch das BMVIT und die FFG unterstützt wurde.<br />
Die Projekte konnten sowohl von einzelnen<br />
Organisationen als auch in Form von Kooperationsprojekten<br />
eingereicht werden.<br />
Ergebnisse der Evaluierung<br />
Der Prämisse folgend, die Breitbandnutzung<br />
und den Breitbandausbau in Österreich zu forcieren,<br />
adressierte AT:net mit seinem thematisch<br />
und inhaltlich offenen Design eine explizite<br />
Nachfrage seitens der förderfähigen Organisationen<br />
nach Unterstützungsleistungen im Prozess<br />
der Marktüberleitung. Die Ausrichtung als<br />
Wirtschaftsförderungsprogramm und nicht nur<br />
als reines innovationspolitisches Instrument<br />
wird von den EvaluatorInnen rückblickend als<br />
erfolgreich angesehen, da insbesondere im IKT-<br />
Bereich innovative, vermarktungsreife Ideen<br />
oftmals nicht klassischen F&E-Projekten entstammen.<br />
Auf der Ebene der einzelnen FördernehmerInnen<br />
wurden die anvisierten Ziele lt. EvaluatorInnen<br />
zumindest teilweise erreicht. Die Bedeutung<br />
von AT:net für die eigene wirtschaftliche<br />
Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit wird von<br />
den befragten TeilnehmerInnen als hoch eingeschätzt,<br />
in der Mehrheit der Fälle waren die geförderten<br />
Projekte entscheidend für die erfolgreiche<br />
Vermarktung einer neuen Dienstleistung,<br />
eines neuen Produkts etc. Zuwächse bei Umsatz<br />
und Beschäftigung waren selten, die geförderten<br />
Projekte wirkten sich stärker auf die Sicherung<br />
von Umsätzen und Arbeitsplätzen aus.<br />
Mitnahmeeffekte wurden als gering eingestuft.<br />
Für eine direkte Weiterführung von Forschungsaktivitäten<br />
spielte das Programm eine geringe<br />
Rolle.<br />
Der Beitrag der einzelnen Projekte zu gesamtgesellschaftlichen<br />
Indikatoren und Zielsetzungen<br />
ließ sich kaum nachweisen bzw. war für eine<br />
Vielzahl an Effekten schlicht nicht quantifizierbar.<br />
So lässt sich etwa die Frage nach einer<br />
Verringerung der digitalen Kluft nicht unmittelbar<br />
aus den geförderten Projekten heraus beantworten,<br />
ein direkter Beitrag wird als wenig<br />
wahrscheinlich erachtet. Dabei wird im Zuge<br />
der Analysen die Frage aufgeworfen, ob und inwieweit<br />
solchen Herausforderungen überhaupt<br />
mit Mitteln der Forschungs- oder Innovationsförderung<br />
begegnet werden kann. Positiv wird<br />
dem Programm attestiert, aufgrund seiner Niedrigschwelligkeit<br />
und einfachen Administration<br />
auch solche Organisationen anzuziehen und zu<br />
unterstützen, die nicht zu den üblichen Fördernehmern<br />
der FTI-Politik zählen.<br />
Im Falle einer Neuauflage von AT:net ist aus<br />
Sicht der EvaluatorInnen eine stärkere Orientierung<br />
vor allem der operativen Zieldimensionen<br />
auf nachweisbare, positive Veränderungen aufseiten<br />
der Fördernehmer (z.B. Unternehmenswachstum,<br />
Wettbewerbsfähigkeit, Export- und<br />
Marktanteile, Einstieg in neue Technologie-/<br />
Anwendungsfelder) vorzunehmen. Zudem sollte<br />
eine klare Verknüpfung mit der Breitbandstrategie<br />
2020 und der Digital Agenda der EU-<br />
Kommission hergestellt werden. Top-down vorgegebene<br />
Themen- und Anwendungsfelder sollten<br />
nur mehr als inhaltliche Orientierung für<br />
potentielle Fördernehmer dienen, explizite Vorgaben<br />
würden der marktgetriebenen Interventionslogik<br />
des Programms zuwiderlaufen. Die Erarbeitung<br />
von Meilensteinen und Vermarktungsstrategien<br />
sowie deren Umsetzung sind in<br />
der Antragsphase stärker auszuarbeiten und in<br />
Beziehung mit Bewertungskriterien zu stellen.<br />
Die Möglichkeiten geförderter Begleit- und Beratungsleistungen<br />
sowie einer zielgruppengerechten<br />
Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit<br />
sind zu prüfen.<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 153