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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />

im Zuge der folgenden Leistungsvereinbarungsperiode<br />

konkretisiert und implementiert. Als<br />

zentrale Herausforderungen wurden der Übergang<br />

vom Doktorat in die Postdoc-Phase, wo der<br />

Frauenanteil signifikant abnimmt, sowie der<br />

Frauenanteil in den Leitungsfunktionen identifiziert.<br />

Daher werden im Rahmen des Frauenförderungsplans<br />

folgende Aktivitäten umgesetzt: In<br />

Rekrutierungsverfahren sollen die Beteiligung<br />

sowie die Chancen von Frauen durch gezielte<br />

Ansprache und Geschlechter paritätisch besetzte<br />

Auswahlgremien erhöht werden. Zusätzlich<br />

wird ein Mentoring-Programm umgesetzt, um<br />

gezielt Frauen in ihrer wissenschaftlichen Karriere<br />

zu fördern.<br />

Seit 2011 ist der Arbeitskreis für Gleichbehandlungsfragen<br />

an der ÖAW durch Aufnahme<br />

in die Geschäftsordnung in seiner Funktion maßgeblich<br />

gestärkt worden. Er ist für die Entwicklung<br />

sowie die Überprüfung der Umsetzung des<br />

Frauenförderungsplans im Zuge der Leistungsvereinbarung<br />

<strong>2015</strong>–2017 verantwortlich. Der Arbeitskreis<br />

muss auch in personalrelevante Entscheidungsfindungsprozesse<br />

einbezogen werden.<br />

Zusätzlich ist der Arbeitskreis in grundsätzlichen<br />

Angelegenheiten der Gleichbehandlung<br />

und der Frauenförderung beratend tätig und liefert<br />

einen jährlichen Gleichbehandlungsbericht,<br />

der insbesondere auch auf die Gleichbehandlung<br />

der Geschlechter fokussiert, an das Präsidium<br />

der ÖAW. Hinsichtlich der Vergabe von Stipendien<br />

wird ausschließlich das akademische Alter<br />

berücksichtigt. Dies bedeutet, dass Altersbegrenzungen<br />

bei Personen, die Karriereunterbrechungen<br />

durch beispielsweise Kinderbetreuungszeiten<br />

nachweisen können, entsprechend ausgedehnt<br />

werden.<br />

Das IST Austria widmet sich der Grundlagenforschung<br />

in den Natur- und Formalwissenschaften.<br />

Das Institut sieht in der Vielfalt seiner MitarbeiterInnen<br />

eine wichtige Basis für das Entstehen<br />

neuen Wissens, neuer Ideen und exzellenter<br />

wissenschaftlicher Ergebnisse. Das Bekenntnis<br />

zu Diversität und Chancengleichheit ist auch im<br />

Mission Statement festgehalten: „We are committed<br />

to the highest international academic<br />

standards, integrity, equality and diversity on<br />

campus, as well as respect and recognition for<br />

all.“ Der Frauenanteil am wissenschaftlichen<br />

Personal belief sich 2014 auf rd. 32 %. Dabei sind<br />

jedoch deutliche Unterschiede zwischen den<br />

Karrierestufen zu beobachten: Auf Ebene der Professuren<br />

sind 16 % Frauen, während es bei den<br />

PhD-Studierenden 38 % und bei den Postdocs<br />

34 % sind 44 .<br />

Das Institut hat im Bereich Chancengleichheit<br />

seit seiner Gründung zahlreiche Maßnahmen gesetzt,<br />

insbesondere mit Fokus auf das Recruiting<br />

des wissenschaftlichen Personals. Bei der Suche<br />

nach wissenschaftlichen MitarbeiterInnen werden<br />

Frauen ausdrücklich zur Bewerbung ermutigt.<br />

In allen einschlägigen Sitzungen, Findungskommissionen<br />

und Beratungsgremien wird ein<br />

Schwerpunkt auf die Suche nach hochqualifizierten<br />

Wissenschaftlerinnen gelegt. Auch stellen<br />

Elternschaft und Vereinbarkeit von Beruf und<br />

Familie weitere Schwerpunkte der Bemühungen<br />

um Chancengleichheit dar. Karriereunterbrechungen<br />

aufgrund von Elternschaft werden berücksichtigt.<br />

Dadurch sollen deren Auswirkung<br />

auf die Auswahl von WissenschaftlerInnen auf<br />

allen Ebenen minimiert werden. „Tenure“ 45 Evaluierungen<br />

können aufgrund von Elternschaft<br />

um ein Jahr verschoben werden. Karriereunterstützende<br />

Regelungen für Forschende aller Ebenen<br />

(PhD-Studierende, Postdocs, ProfessorInnen)<br />

mit Kinderbetreuungspflichten werden definiert<br />

und implementiert. Als weitere Vereinbarkeitsmaßnahme<br />

wurde ein Betriebskindergarten am<br />

Campus eingerichtet. Zudem hat das IST Austria<br />

43 Die Daten wurden von der ÖAW auf Anfrage für die Erstellung dieses Berichts zur Verfügung gestellt.<br />

44 Die Daten wurden vom IST Austria auf Anfrage für die Erstellung dieses Berichts zur Verfügung gestellt.<br />

45 Sogenannte Tenure Track Stellen sind leistungsorientierte Laufbahnstellen für NachwuchswissenschaftlerInnen, die nach einer befristeten<br />

Bewährungszeit und bei positiver Evaluierung der erbrachten wissenschaftlichen Leistungen in unbefristete Stellen umgewandelt<br />

werden.<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 133

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