FTB_2015_web_dt.
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6 Evaluierungen<br />
DKs (19 %) wurden in den Geistes- und Sozialwissenschaften,<br />
14 (33 %) im Bereich Naturwissenschaft<br />
und Technik eingerichtet. Das Ausmaß<br />
der Förderung ist abhängig von der Größe, d.h.<br />
der Anzahl der beteiligten Faculty Members und<br />
DoktorandInnen. So liegt der Anteil am Fördervolumen<br />
von DKs im Bereich der Life Sciences<br />
bei 58 %. Gleichzeitig ist dies jener Bereich mit<br />
der im Durchschnitt höchsten Anzahl an DoktorandInnen.<br />
Ergebnisse der Evaluierung<br />
Die EvaluatorInnen attestieren dem Programm<br />
eine hohe Akzeptanz bei den ForscherInnen,<br />
was sich insbesondere im kontinuierlichen Anstieg<br />
der Antragszahlen widerspiegelt. Darüber<br />
hinaus hat sich das DK-Programm auch als Exzellenzprogramm<br />
an den Universitäten etabliert.<br />
Dem FWF sei es demzufolge gelungen, mit<br />
dem Programm ein Vorbild für die Implementierung<br />
einer strukturierten forschungsbasierten<br />
Doktoratsausbildung nach hohen internationalen<br />
Qualitätsmaßstäben an den Universitäten<br />
zu schaffen. Aufgrund der Langfristigkeit in der<br />
Verfolgung von Forschungsthemen sowie der<br />
Kooperation mit anderen institutionalisierten<br />
Förderprogrammen, wie den Spezialforschungsbereichen<br />
des FWF oder den Christian Doppler<br />
Laboren, tragen die DKs wesentlich zur Erzeugung<br />
„kritischer Massen“ in bestimmten Stärkefeldern<br />
bei. Die hohen Standards in der Auswahl<br />
seien ebenfalls maßgeblich für den Erfolg<br />
verantwortlich. Auch in Bezug auf die Anzahl<br />
internationaler Kooperationen sowie die internationale<br />
Vernetzung von Forschenden und der<br />
jeweiligen Organisationseinheit leisteten die<br />
DKs einen wichtigen Beitrag. Insgesamt stellen<br />
die DKs lt. den EvaluatorInnen eine wichtige<br />
komplementäre und impulsgebende Maßnahme<br />
in Bezug zur globalfinanzierten Doktoratsausbildung<br />
an Universitäten dar, die wesentlich zur<br />
Weiterentwicklung und Qualitätsverbesserung<br />
der Doktoratstudien sowie zur Weiterentwicklung<br />
der strukturierten Doktoratsausbildung in<br />
Österreich beiträgt.<br />
Unmittelbare Verbesserungspotentiale orten<br />
die EvaluatorInnen insbesondere hinsichtlich des<br />
laufenden Monitorings des Programms. Diesbezügliche<br />
Vorschläge zielen auf eine bessere Nachverfolgbarkeit<br />
ab, von Studienzeit, Abschlussraten<br />
und Karriereentwicklung der TeilnehmerInnen<br />
an einem DK. Darüber hinaus wird eine Vereinfachung<br />
der Programmrichtlinien angeregt.<br />
Insgesamt werfen die EvaluatorInnen auch Fragen<br />
nach der zukünftigen Rolle der DKs auf, insbesondere<br />
im Lichte einer möglichen Einführung<br />
einer Studienplatzfinanzierung, welche mit potentiellen<br />
Auswirkungen auf die heimische Doktoratsausbildung<br />
verbunden wäre.<br />
Aus Sicht des Auftraggebers 19 , des österreichischen<br />
Wissenschaftsfonds FWF, tragen die Ergebnisse<br />
der Evaluierung in mehreren Aspekten zur<br />
Identifikation von konkreten Handlungsfeldern<br />
sowie von Entwicklungs- und Verbesserungsmaßnahmen<br />
bei. Dies betrifft insbesondere die<br />
Neugestaltung und Straffung der Programmrichtlinien.<br />
Ebenso teilt der FWF die Einschätzung der<br />
EvaluatorInnen, wonach im Fall der Einführung<br />
einer kapazitätsorientierten, studienbezogenen<br />
Universitätsfinanzierung in Abstimmung mit<br />
dem zuständigen Ministerium Schlussfolgerungen<br />
für die Gestaltung des DK-Programms gezogen<br />
werden müssten. Nach Einschätzung des<br />
FWF bedarf es jedoch noch einer weiteren Verfestigung<br />
der empirischen Absicherung, um einzelne<br />
Schlussfolgerungen und Handlungsoptionen,<br />
insbesondere bezüglich der Rolle des Doktoratstudiums<br />
in der heimischen Ausbildungslandschaft<br />
sowie der damit verbundenen, potentiellen<br />
Neuausrichtung des Programms, fundierter<br />
ableiten zu können.<br />
19 Kommentar des FWF zur Evaluation des Programms Doktoratskollegs (DKs).<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 161