FTB_2015_web_dt.
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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />
Herausforderungen adressieren sollen. Diese<br />
Themenkorridore umfassen die Themenschwerpunkte<br />
Mobilität, Energie/Ressourcen und<br />
Nachhaltigkeit, Materialien, Gesundheit und<br />
Biotechnologie sowie die Informationsgesellschaft.<br />
Neben den ebenfalls in der Wirtschaftsstrategie<br />
hervorgehobenen Stärken in wissenschaftlichen<br />
Disziplinen der sogenannten MINT-<br />
Fächer an Universitäten und Fachhochschulen,<br />
weist die FTI-Strategie explizit auf die Bedeutung<br />
der Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
sowie der Künste als Querschnittsmaterien im<br />
Diskurs über gesellschaftliche und wirtschaftliche<br />
Entwicklungen hin, denen in Zukunft besondere<br />
Aufmerksamkeit zuteil werden soll. Explizit<br />
hervorgehoben wird die Bedeutung der<br />
steirischen Hochschulkonferenz für die Kooperation<br />
am Standort und die Weiterentwicklung des<br />
steirischen Forschungsraums.<br />
Ähnlich strukturiert wie in der Steiermark ist<br />
die Prioritäten- und Schwerpunktsetzung in Niederösterreich,<br />
wo ebenfalls eine Wirtschafts- sowie<br />
eine explizite FTI-Strategie verfolgt werden.<br />
Im Gegensatz zur Steiermark gibt die niederösterreichische<br />
Wirtschaftsstrategie jedoch keine<br />
thematischen Schwerpunktsetzungen vor. 32 Die<br />
Erarbeitung strategischer Schwerpunkte im Rahmen<br />
der FTI-Strategie 33 basiert auf einem laufenden<br />
Prozess unter Einbindung FTI- und wissenschaftsrelevanter<br />
Akteure und Organisationen.<br />
In der sogenannten Grundstrategie wurden FTI-<br />
Stärkefelder in Niederösterreich analysiert. Diese<br />
umfassen die Forschungsrichtungen Naturwissenschaften,<br />
technische Wissenschaften, Life<br />
Sciences, Geistes-, Sozial- und Kulturwissenschaften<br />
sowie Agrar- und Veterinärwissenschaften.<br />
Als Erfolgsfaktoren in diesen Bereichen werden<br />
dabei insbesondere die Technopole, die wesentlich<br />
für Vernetzung von Wissenschaft und<br />
Wirtschaft sind, sowie die Nähe und Kooperation<br />
mit Wiener Universitäten angeführt. Stärken in<br />
der unternehmerischen F&E werden in den Bereichen<br />
Maschinenbau, chemische Erzeugnisse,<br />
IKT sowie Nahrungs- und Futtermittel geortet.<br />
Auf dieser Basis wurden fünf strategisch relevante<br />
Forschungsbereiche identifiziert, im Rahmen<br />
derer in einem aktuell laufenden Prozess konkrete<br />
Themen- und Handlungsfelder definiert werden<br />
sollen. Die fünf Forschungsbereiche umfassen<br />
Agrartechnologie, Lebensmittel & Veterinärmedizin,<br />
Gesellschaft und Kultur, Gesundheit<br />
und Medizin, Naturwissenschaft und Technik<br />
sowie Umwelt, Energie und Ressourcen.<br />
Die Kärntner FTI-Strategie 34 identifiziert vier<br />
thematische Prioritätsachsen, entlang derer das<br />
Kärntner Innovationssystem weiterentwickelt<br />
werden soll. Neben Humanressourcen umfassen<br />
diese Prioritäten die Themenbereiche Informations-<br />
und Kommunikationstechnologien, Produktionstechnologien<br />
sowie Nachhaltigkeit, die<br />
über Maßnahmen in den definierten Handlungsfeldern<br />
Bildung, Forschung und Innovation adressiert<br />
werden sollen. Innerhalb der Prioritätsachsen<br />
wurden weitere Konkretisierungen<br />
vorgenommen. Im IKT-Bereich soll ein Fokus auf<br />
die interdisziplinäre Vernetzung von embeddedsystem-Technologien<br />
und den Kultur- und Sozialwissenschaften<br />
gelegt werden. Schwerpunkte<br />
in der Querschnittsmaterie Nachhaltigkeit sollen<br />
insbesondere auf erneuerbaren Energien und<br />
nachhaltigem Bauen liegen. Ein Spezifikum der<br />
Kärntner FTI-Strategie ist die konkrete Adressierung<br />
von Entwicklungszielen für die regionalen<br />
Hochschulen Universität Klagenfurt und Fachhochschule<br />
Kärnten. So sollen die technischen<br />
und naturwissenschaftlichen Disziplinen in der<br />
Universitätsausbildung, insbesondere in den Bereichen<br />
Mathematik, Physik und Informatik forciert<br />
werden. Ebenso soll der Technik- und Wirtschaftsschwerpunkt<br />
an der FH ausgebaut werden.<br />
Insgesamt liegt der Schwerpunkt im Hochschulbereich<br />
im Rahmen der Strategie auf ver-<br />
32 Vgl. Wirtschaftsstrategie, Niederösterreich 2020, https://www.noe.gv.at/bilder/d83/wirtschaftsstrategie_NOE_2020.pdf?33434<br />
33 Vgl. FTI-Strategie für das Land Niederösterreich, Teil 1, 2012, https://www.noe.gv.at/bilder/d71/FTI_Grundstrategie.pdf<br />
34 Kärnten 2020: Zukunft durch Innovation, KWF 2009; http://www.kwf.at/downloads/deutsch/Service/Buchtipps/Kaernten_2020_Zukunft_durch_Innovation.pdf<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 73