FTB_2015_web_dt.
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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />
Als Ausbildungsstätten stellen sie hochqualifizierte<br />
Arbeitskräfte zur Verfügung, teils in direkter<br />
Abstimmung bzw. unter Berücksichtigung<br />
regionaler Schwerpunktfelder in Wirtschaft und<br />
Industrie. Als Forschungseinrichtungen sind sie<br />
Leitinstitutionen der Wissensproduktion und des<br />
Technologietransfers und wesentlicher Faktor<br />
für das F&E-Profil ihrer Region. Die gemeinsame<br />
Prioritätensetzung von Akteuren aus Wissenschaft,<br />
Wirtschaft und Politik ist neuer europäischer<br />
Standard in der FTI-Politik und die Grundlage<br />
FTI-strategischer Prozesse in Institutionen,<br />
Regionen sowie auf nationaler und europäischer<br />
Ebene im Rahmen von Multi-Level-Governance.<br />
Aktuelle und laufende FTI-Strategieprozesse der<br />
Länder beziehen sich in unterschiedlicher Intensität<br />
auf das Konzept der „Smart Specialisation“<br />
und greifen dessen Gedanken der Profilbildung<br />
durch thematische Prioritätensetzung verstärkt<br />
auf. Diese Schwerpunkte und Prioritäten werden<br />
dabei auf Basis partizipativer politischer Prozesse<br />
definiert, wobei die Ausprägung dieser Prozesse<br />
sowie die Granularität der thematischen Schwerpunkte,<br />
Prioritäten bzw. Handlungsfelder von<br />
Bundesland zu Bundesland unterschiedlich sind.<br />
Universitäten kommt dabei im Rahmen des<br />
„Smart-Specialisation“-Ansatzes eine strategische<br />
Rolle bei der Formulierung regionaler Spezialisierungs-<br />
und Investitionsfelder zu. Ziel ist es,<br />
im Folgenden einen Überblick über aktuelle und<br />
laufende FTI-Strategien und Prioritätensetzungen<br />
in den Bundesländern zu geben und, sofern es<br />
auf Basis der strategischen Dokumente zu den<br />
Bundesländerstrategien möglich ist, die Einbindung<br />
der Universitäten bzw. die Bezugnahme auf<br />
universitäre Schwerpunkte in inhaltlichen Prioritätensetzungen<br />
darzustellen. 28<br />
So benennt die oberösterreichische FTI-Strategie<br />
29 fünf Aktionsfelder, welche durch ein ExpertInnen-Gremium<br />
aus Technologie und Marketinggesellschaft<br />
(TMG) und Upper Austrian Research<br />
(UAR), basierend auf der Analyse der<br />
Kernkompetenzen am Standort, definiert wurden.<br />
Die fünf Aktionsfelder umfassen die Themenbereiche<br />
Industrielle Produktionsprozesse,<br />
Energie, Gesundheit/Alternde Gesellschaft, Lebensmittel/Ernährung<br />
sowie Mobilität/Logistik.<br />
Die strategische Ausrichtung von Programmen<br />
innerhalb dieser Aktionsfelder erfolgte unter<br />
Einbeziehung von VertreterInnen aus Wissenschaft,<br />
Forschung und Wirtschaft. Die Universität<br />
Linz war bei der Entwicklung der Aktionsfelder<br />
Industrielle Produktionsprozesse, Energie,<br />
sowie Lebensmittel/Ernährung beteiligt. Die FH<br />
Oberösterreich wiederum war in den Aktionsfeldern<br />
Gesundheit/Alternde Gesellschaft sowie<br />
Mobilität/Logistik vertreten. Eine detaillierte<br />
Darstellung der Forschungsschwerpunkte innerhalb<br />
der Aktionsfelder findet sich im Anhang I.<br />
Ein Spezifikum der steirischen Profilentwicklung<br />
im FTI-Bereich ist die duale Schwerpunktsetzung<br />
entlang einer Wirtschafts- 30 sowie einer<br />
FTI-Strategie 31 , die unter Federführung der jeweils<br />
zuständigen Ressorts entstanden sind. Auf<br />
Basis der Analyse des Standortportfolios wurden<br />
im Rahmen der Wirtschaftsstrategie drei Leitthemen<br />
definiert (Mobility, Eco-Tech und Health-<br />
Tech), entlang derer zukünftige Entwicklungsprozesse<br />
ausgerichtet werden sollen. Die FTI-<br />
Strategie greift die drei Leitthemen der Wirtschaftsstrategie<br />
auf und ergänzt diese im Rahmen<br />
sogenannter Themenkorridore in der Forschung,<br />
die neben wirtschaftlichen Potentialen auch<br />
breitere gesellschaftliche Zielsetzungen und<br />
28 Eine umfassende Darstellung der Forschungsschwerpunkte aller öffentlichen Universitäten (inkl. der Universität für Weiterbildung<br />
Krems) für die Leistungsvereinbarungsperiode 2013-15 findet sich im Forschungs- und Technologiebericht 2013; S. 62 ff sowie im Anhang<br />
S. 181 ff; http://wissenschaft.bmwfw.gv.at/uploads/tx_contentbox/<strong>FTB</strong>_2013.pdf.<br />
29 Vgl. Innovatives Oberösterreich 2020; Land Oberösterreich 2013; http://www.ooe2020.at/files/download_programmbuch_<strong>web</strong>_low.<br />
pdf<br />
30 Vgl. Wirtschaftsstrategie Steiermark 2020, Land Steiermark 2011; http://www.wirtschaft.steiermark.at/cms/dokumente<br />
/10430090_12858597/002b1fe7/WiSt%20Steiermark%202020_Wachstum%20durch%20Innovation.pdf<br />
31 Vgl. Forschung in der Steiermark, Land Steiermark 2013; http://www.gesundheit.steiermark.at/cms/dokumente/11806970_96572397/<br />
d8246e6e/Forschungsstrategie_A8_07.01.13.pdf<br />
72 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>