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1 Aktuelle Entwicklungen<br />

ten Wert) liegen. 10 Durch dieses Verfahren bestimmen<br />

die Länder mit Extremwerten wesentlich<br />

die normierten Indikatorwerte aller Länder.<br />

So kann sich ein Land bei einem Indikator auch<br />

dann verschlechtern, wenn der Indikatorwert angestiegen<br />

ist, gleichzeitig aber der Wert des Landes<br />

mit dem niedrigsten Wert noch stärker zugenommen<br />

hat.<br />

Für Österreich hatte diese Methode im IUS<br />

<strong>2015</strong> zur Folge, dass sich bei drei Indikatoren mit<br />

rückläufigen Indikatorwerten dennoch eine Verbesserung<br />

für den Gesamtindex ergab. Dies betraf<br />

die PCT-Patentanmeldungen, die F&E-Ausgaben<br />

des öffentlichen Sektors sowie – am stärksten<br />

– die Wagniskapitalinvestitionen. Eine gegenläufige<br />

Entwicklung trat dagegen nicht auf.<br />

Lediglich bei den PCT-Patentanmeldungen zu<br />

Societal Challenges war der Beitrag zum Gesamtindex<br />

trotz unverändertem Indikatorwert etwas<br />

niedriger.<br />

Der insgesamt etwas niedrigere Gesamtindexwert<br />

Österreichs im IUS <strong>2015</strong> im Vergleich zum<br />

Vorjahr ist wesentlich durch vier CIS-Indikatoren<br />

(Anteil innovativer KMU mit Kooperationen,<br />

Umsatzanteil von Produktinnovationen, Anteil<br />

KMU mit Produkt- oder Prozessinnovationen,<br />

Anteil KMU mit selbst entwickelten Innovationen)<br />

sowie den öffentlich-privaten Ko-Publikationen<br />

und der Registrierung von Community Designs<br />

geschuldet. Bei letzterem Indikator liegt<br />

dies ausschließlich an einer geänderten Datenquelle.<br />

Gleichzeitig leisteten zwei CIS-Indikatoren<br />

(Nicht-F&E-Innovationsausgaben, Anteil<br />

KMU mit Marketing- oder Organisationsinnovationen)<br />

positive Beiträge zum Gesamtindex Österreichs,<br />

wobei der stärkste positive Effekt der<br />

geänderten Definition des Indikators „Nicht-<br />

F&E-Innovationsausgaben“ geschuldet ist. Wichtige<br />

positive Beiträge zum österreichischen Gesamtindex<br />

gingen außerdem von einem höheren<br />

Beschäftigungsanteil schnell wachsender Unternehmen<br />

in innovativen Branchen sowie von den<br />

Wagniskapitalinvestitionen aus, obwohl diese<br />

gemessen am BIP leicht rückläufig waren.<br />

Betrachtet man das Niveau der normalisierten<br />

Indikatorwerte, so weisen vier Indikatoren einen<br />

Wert von unter 0,3 auf, d.h. hier liegt Österreich<br />

im Vergleich zu den führenden Ländern besonders<br />

weit zurück. Diese Schwachpunkte sind die<br />

Nicht-F&E-Innovationsausgaben (trotz der starken<br />

Verbesserung durch die Neu-Definition), die<br />

Wagniskapitalinvestitionen, der Anteil wissensintensiver<br />

Dienstleistungen am gesamten<br />

Dienstleistungsexport sowie der Anteil von Promotionsstudierenden<br />

aus dem Nicht-EU-Ausland.<br />

Besonders stark ist die österreichische Performance<br />

mit normalisierten Indikatorwerten<br />

von über 0,75 bei den Community Designs<br />

(wenngleich Österreich hier seine Spitzenposition<br />

eingebüßt hat), den F&E-Ausgaben des Unternehmenssektors,<br />

den F&E-Ausgaben des öffentlichen<br />

Sektors, dem Anteil der 20- bis 24-jährigen<br />

Bevölkerung mit höherem Sekundärabschluss<br />

sowie den PCT-Patentanmeldungen.<br />

Österreichs Position im Vergleich einer globalen<br />

Referenzgruppe<br />

Die Ergebnisse des IUS sind ein wichtiger Befund<br />

zur Innovationsleistung Österreichs. Sie werden<br />

allerdings auch durch die spezifische Konzeption<br />

des Rankings beeinflusst, wie z.B. die starke Betonung<br />

der Internationalisierung des Innovationssystems<br />

(vier Indikatoren bilden diesen Aspekt<br />

ab) oder die gesonderte Berücksichtigung<br />

des Innovationsverhaltens von KMU (vier Indikatoren).<br />

Gleichzeitig verzichtet das IUS auf qualitative<br />

Indikatoren, auf Maßzahlen zur gesamtwirtschaftlichen<br />

Effizienz (z.B. Produktivität)<br />

sowie auf die explizite Berücksichtigung von<br />

Schlüsseltechnologien (wie IKT). Außerdem liegt<br />

der Fokus auf einem europäischen Vergleich,<br />

während außereuropäische Länder nur über ein<br />

reduziertes Indikatorenset einbezogen werden.<br />

Andere Innovationsrankings gehen zum Teil<br />

10 Mitunter werden Extremwerte nicht berücksichtigt oder gestutzt.<br />

22 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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