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4 Forschung und Innovation im Unternehmenssektor<br />

rückhaltung (23 %) und die größte Zustimmung<br />

(69 %) auf 39 . Jungunternehmen, die sich aus einem<br />

bereits bestehenden Unternehmen heraus<br />

entwickelt haben, konnten vielleicht bereits dort<br />

(gute) Erfahrungen mit Joint Ventures sammeln<br />

und stehen ihnen daher offener gegenüber als andere.<br />

Sollte es sich bei dem Kooperationspartner<br />

überdies um das Unternehmen handeln, aus dem<br />

sie hervorgegangen sind, ist die Vertrauensgrundlage<br />

für eine langfristige Zusammenarbeit auf Basis<br />

eines Joint Ventures auch schon gefestigter.<br />

Die Präferenzen der Unternehmen hinsichtlich<br />

der rechtlichen Gestaltung von Kooperationen<br />

ändern sich während der ersten Bestandsjahre geringfügig,<br />

wobei Kooperationsvereinbarungen generell<br />

von sehr jungen Unternehmen (drei Jahre<br />

oder jünger) bevorzugt werden (94 %). Dies<br />

nimmt aber mit dem Fortbestand der Unternehmen<br />

langsam ab 40 . Joint Ventures gewinnen hingegen<br />

langsam an Bedeutung. Weniger als 50 %<br />

der sehr jungen Unternehmen, aber rd. 60 % der<br />

älteren Unternehmen (10 Jahre und älter) erachten<br />

Joint Ventures als (sehr) gutes Rechtsinstrument.<br />

Unternehmerische Forschung und Innovation<br />

wird von ausländischen Konzernen in Österreich<br />

maßgeblich beeinflusst 41 und Joint Ventures<br />

stellen ein mögliches Mittel dar, diese Unternehmen<br />

verstärkt in das österreichische Innovationssystem<br />

einzubetten. Generell gilt der Indikator<br />

Joint Ventures des Global Innovation Index<br />

im Ländervergleich als ein Schwachpunkt<br />

Österreichs 42 . Um dem entgegenzuwirken, könnten<br />

vermehrte Informationen über die Potentiale<br />

von Gemeinschaftsunternehmen und ihre rechtlichen<br />

Ausgestaltungsmöglichkeiten Joint Ventures<br />

für Jungunternehmer attraktiver machen.<br />

Hindernisse strategischer Zusammenarbeit<br />

Die größten Hindernisse für eine strategische<br />

Zusammenarbeit stellen fehlende (informelle)<br />

Kontakte/Ansprechpersonen bei Großunternehmen<br />

(67 %), unterschiedliche Auffassung über<br />

das Potential der verwendeten Technologie<br />

(61 %) und der fehlende Schutz der eigenen Innovationen<br />

(58 %) dar. Dies deckt sich mit einer<br />

ähnlichen Befragung von KMU in der Metropolregion<br />

Hamburg, in der neben fehlenden personellen<br />

Kapazitäten, insbesondere bei internationalen<br />

Kooperationen, der fehlende Zugang zu<br />

(möglichen) Partnern und die Angst eines Knowhow-Abflusses<br />

als die größten Hinderungsfaktoren<br />

für Kooperationen genannt wurden 43 . Besonders<br />

jenen Jungunternehmen, die Kooperationsverträge<br />

als Rechtsinstrument präferieren, erscheint<br />

das Fehlen einer Kontaktperson als ein<br />

großes Hemmnis. Die Chance, das Fehlen einer<br />

Ansprechperson als (sehr) wichtigen Hinderungsgrund<br />

zu nennen, ist für Unternehmen, die Kooperationsverträge<br />

präferieren, 3,5-mal so hoch 44 ,<br />

während sich kein solcher (statistisch signifikanter)<br />

Zusammenhang zwischen diesem als wichtigsten<br />

angegebenen Hinderungsgrund und anderen<br />

Rechtsinstrumenten finden lässt. Es scheint,<br />

dass besonders für das Zustandekommen von<br />

Kooperationsverträgen, die von der überwiegenden<br />

Mehrheit der Befragten als das geeignetste<br />

Rechtsmittel angegeben wurde, eine kompetente<br />

Kontaktperson in Großunternehmen von zentraler<br />

Bedeutung ist.<br />

Fast die Hälfte der befragten Jungunternehmen<br />

ist bereits ein- oder mehrmals bei dem Versuch,<br />

eine strategische Zusammenarbeit aufzubauen,<br />

39 Im Vergleich: Unternehmen ohne Vorgeschichte (48 %/49 %); Unternehmen, die aus einer akademischen Institution hervorgegangen<br />

sind (36 %/50 %).<br />

40 Nur noch 60 % der Unternehmen, die zehn Jahre oder älter sind, befinden Kooperationsvereinbarung als (sehr) geeignetes rechtliches<br />

Mittel.<br />

41 Vgl. Janger und Reinstaller (2009).<br />

42 Vgl. Forschungs- und Technologiebericht 2014. BMWFW, BMVIT (2014); http://www.bmwfw.gv.at/ftb<br />

43 Vgl. Herstatt et al. (2007).<br />

44 Das berechnete Chancenverhältnis von 3,464 ist statistisch signifikant bei einem α-Niveau von 1 %.<br />

104 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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