16.06.2015 Aufrufe

FTB_2015_web_dt.

FTB_2015_web_dt.

FTB_2015_web_dt.

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

1 Aktuelle Entwicklungen<br />

1.2 Strukturen und Trends im internationalen<br />

Vergleich<br />

1.2.1 Österreichs Position in internationalen<br />

Innovationsrankings<br />

Innovationsrankings sind heute ein weit verbreiteter<br />

Ansatz, um die Innovationsfähigkeit von<br />

Volkswirtschaften oder Regionen zu vergleichen.<br />

Anhand von Indikatoren, die unterschiedliche<br />

Aspekte der Innovationstätigkeit in Wirtschaft<br />

und Gesellschaft erfassen, sollen Stärken und<br />

Schwächen von Innovationssystemen sichtbar<br />

gemacht und gleichzeitig innovationspolitischer<br />

Handlungsbedarf identifiziert werden. Ein wesentliches<br />

Merkmal von Innovationsrankings ist<br />

die Verdichtung der Vielfalt von Innovationsindikatoren<br />

auf eine einzige Maßzahl. Damit sollen<br />

die Kommunizierbarkeit des vielschichtigen<br />

Phänomens „Innovation“ erleichtert und Vergleiche<br />

zwischen Ländern und über die Zeit vereinfacht<br />

werden 3 . In diesem Abschnitt werden<br />

verschiedene Innovationsrankings genutzt, um<br />

die Entwicklung der Innovationsleistung Österreichs<br />

im internationalen Vergleich zu bewerten<br />

und den Fortschritt beim Erreichen des Ziels der<br />

Bundesregierung, Österreich zu einem der international<br />

führenden Innovationsstandorte zu machen,<br />

zu beurteilen.<br />

Im vergangenen Jahrzehnt wurden mehrere Innovationsrankings<br />

auf den Markt gebracht, die<br />

jährlich aktualisiert werden und damit für ein<br />

Monitoring der Innovationsleistung von Ländern<br />

in Frage kommen. Zu den methodisch fortgeschrittenen<br />

und international etablierten Rankings<br />

gehören insbesondere die folgenden vier: 4<br />

• das Innovation Union Scoreboard (IUS) der<br />

EU-Kommission, das (zunächst unter der Bezeichnung<br />

European Innovation Scoreboard)<br />

seit 2001 erscheint,<br />

• der Global Innovation Index (GII), der von der<br />

Cornell University, INSEAD und der WIPO<br />

herausgegeben wird und erstmals 2007 vorgelegt<br />

wurde,<br />

• der Global Competitiveness Index (GCI) des<br />

World Economic Forums, der mehrere innovationsbezogene<br />

Elemente enthält und seit 2004<br />

veröffentlicht wird,<br />

• der Innovationsindikator der Deutschen Telekom<br />

Stiftung (II-DTS), der seit 2005 erscheint.<br />

Allen Innovationsrankings ist gemeinsam, dass<br />

sie auf Basis eines theoretischen Verständnisses<br />

von Innovation relevante Einzelindikatoren ableiten,<br />

diese Einzelindikatoren auf ein einheitliches<br />

Messniveau bringen und zu einem Gesamtindex<br />

zusammenführen. 5 Konzeptionell beruhen<br />

die Rankings auf dem Innovationssystemansatz 6<br />

und messen Innovationsfähigkeit entlang verschiedener<br />

Phasen und Schritte eines gesamtwirtschaftlichen<br />

Innovationsprozesses, der i.d.R.<br />

von Bildung und Wissenschaft über rechtliche,<br />

politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen<br />

bis zu den Forschungs- und Innovationsaktivitäten<br />

des Wirtschaftssektors reicht und<br />

auch die Interaktionen zwischen einzelnen Akteuren<br />

des Innovationssystems abbildet. Die Anzahl<br />

der berücksichtigten Einzelindikatoren variiert<br />

zwischen den Rankings stark (25 – bzw.<br />

zwölf im globalen Vergleich – beim IUS, 81 beim<br />

GII), wobei neben quantitativen (d.h. aus Statistiken<br />

gewonnenen) auch qualitative, auf ExpertInneneinschätzungen<br />

beruhende Indikatoren ver-<br />

3 Für eine kritische Diskussion der Aussagefähigkeit solcher Indikatorensysteme bzw. der Grenzen derselben siehe Kapitel 4.3 im Forschungs-<br />

und Technologiebericht 2014. BMWFW, BMVIT (2014); http://www.bmwfw.gv.at/ftb<br />

4 Daneben gibt es noch zahlreiche weitere Innovationsrankings, die entweder nur einmalig oder sporadisch vorgelegt wurden und aufgrund<br />

ihres methodischen Ansatzes nur begrenzt für Schlussfolgerungen für die österreichische Forschungs- und Technologiepolitik<br />

von Nutzen sind, wie z.B. das Innovationsranking von Economist Intelligence Unit (2009), der Innovationsindex der Boston Consulting<br />

Group (Andrew et al., 2009), der Innovationsindex der Bloomberg L.P. oder eine Innovationsindikator-Studie für den europäischamerikanischen<br />

Wirtschaftsrat (Atkinson, Andes, 2009).<br />

5 Alle vier Rankings verwenden hierfür eine Gleichgewichtung von Einzelindikatoren.<br />

6 Vgl. Freeman (2005); Patel und Pavitt (1994); Lundvall (1992); OECD (1999).<br />

18 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!