FTB_2015_web_dt.
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6 Evaluierungen<br />
nung getragen. Die geförderten Projekte sollten<br />
zudem auch zur Schaffung und Sicherung qualifizierter<br />
Arbeitsplätze in Österreich beitragen.<br />
Bis 2011 wurde das Programm mittels Ausschreibungen<br />
entlang von vier Programmlinien<br />
umgesetzt, welche auf Basis der Ergebnisse der<br />
ersten Zwischenevaluierung 13 sowie einer generellen<br />
thematischen Neuausrichtung der Forschungsförderung<br />
in die drei Instrumente „F&E-<br />
Dienstleistungen“, „Kooperative F&E-Projekte“<br />
und „Sondierungen“ überführt wurden, wobei<br />
für Letzteres seit 2011 keine Ausschreibungen<br />
mehr erfolgten. Während „Kooperative F&E-Projekte“<br />
die Entwicklung konkreter sicherheitstechnologischer<br />
Anwendungen zum Ziel hatten,<br />
wurden über das Instrument der „F&E-Dienstleistungen“<br />
nutzerorientierte Studien und studienähnliche<br />
Vorhaben zu sicherheitsrelevanten<br />
Fragestellungen finanziert. Beide Instrumente<br />
richteten sich dabei gleichermaßen an Unternehmen,<br />
Hochschulen und Forschungseinrichtungen,<br />
wobei für „Kooperative F&E-Projekte“ die<br />
Bildung eines diesbezüglichen Konsortiums inkl.<br />
Einbindung der Bedarfsträger verpflichtend war.<br />
Um eine optimale Vernetzung zwischen gesellschaftlichen,<br />
sicherheitsrelevanten Fragestellungen<br />
und technologischer Forschung zu gewährleisten,<br />
mussten Konsortien im Instrument<br />
„Kooperative F&E-Projekte“ auch zumindest einen<br />
Partner aus den Geistes-, Sozial und Kulturwissenschaften<br />
(GSK) beinhalten. Insgesamt<br />
wurden seit dem Programmstart 2005 im Rahmen<br />
von 21 Ausschreibungen 150 Projekte gefördert,<br />
mit einer Gesamtbewilligungssumme von<br />
73,8 Mio. €. 14 Das Fördervolumen 15 verteilte sich<br />
zu 38 % auf Forschungseinrichtungen bzw. Unternehmen<br />
(33 %) und Hochschulen (25 %).<br />
Rd. 2 % waren Bedarfsträger, wie z.B. Gebietskörperschaften<br />
und gemeinnützige Vereine. 16<br />
Ergebnisse der Evaluierung<br />
Insgesamt wurde dem Programm durch das Evaluierungsteam<br />
hinsichtlich der Erreichung der<br />
Programmziele ein positiver Befund ausgesprochen.<br />
Die Adaption des Programms auf Basis der<br />
Erkenntnisse der Interimsevaluierungen wurde<br />
positiv hervorgehoben. Die Erhöhung der Sicherheit<br />
der BürgerInnen wird vor allem in der Anzahl<br />
und Breite des Themenportfolios der geförderten<br />
Projekte verortet, die Beiträge zu unterschiedlichen<br />
konkreten Bedrohungspotentialen<br />
leisten. Dies betrifft insbesondere den Bereich<br />
Kriminalität, aber auch Terrorismus und Naturkatastrophen.<br />
Die thematische Offenheit des<br />
Programms erlaubt, in Verbindung mit der hohen<br />
Qualität der eingereichten Förderansuchen,<br />
Schwerpunkt- bzw. Stärkefelder in der österreichischen<br />
Sicherheitsforschung zu identifizieren<br />
bzw. zu stärken.<br />
Auf Basis der mittels Online-Befragung erhobenen<br />
Einschätzungen der Bedarfsträger kann lt.<br />
den EvaluatorInnen insgesamt ebenfalls von einem<br />
positiven Beitrag von KIRAS auf das Sicherheitsbewusstsein<br />
der Bevölkerung ausgegangen<br />
werden. Einschränkend wirkt die Tatsache, dass<br />
nur bei rd. einem Drittel der Projekte die allgemeine<br />
Öffentlichkeit direkt mit Awareness-<br />
Maßnahmen adressiert wurde. Hinsichtlich der<br />
Additionalität des Programms in Bezug auf die<br />
spezifische Förderung sicherheitsrelevanter Forschung<br />
gab ebenfalls rd. ein Drittel der Befragten<br />
an, dass ihr Projekt ohne KIRAS nicht zustande<br />
gekommen wäre. Attestiert wurde ein positiver<br />
Beitrag zu Wissens-, Verfahrens- und Technologiesprüngen<br />
im Feld, basierend auf einer vergleichsweise<br />
hohen technischen Komplexität<br />
und einer hohen Anzahl an Innovationen im<br />
Rahmen der geförderten Projekte, insbesondere<br />
13 Vgl. JOANNEUM RESEARCH et al. (2010) und JOANNEUM RESEARCH et al. (2012).<br />
14 Stand 24.04.2014.<br />
15 Die Simulationsergebnisse des Input-Output-Modells zeigen, dass das Fördervolumen von 51 Mio. € bzw. die Projektvolumina von<br />
insgesamt 74 Mio. € über direkte, indirekte und induzierte Effekte etwa 102 Mio. € an Wertschöpfungsvolumen generierten.<br />
16 Einrichtungen der österreichischen Bundesverwaltung, die in einem Großteil der Projekte als Bedarfsträger fungieren, erhalten aus<br />
haushaltsrechtlichen Gründen keine Förderung.<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 159