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1 Aktuelle Entwicklungen<br />

der 14 Indikatoren einen Wert unterhalb des EU-<br />

28-Durchschnitts aufweist. Im Vergleich zu einer<br />

von der EU-Kommission festgelegten Referenzgruppe<br />

(Belgien, Frankreich, Großbritannien)<br />

schneidet Österreich bei neun der 14 Indikatoren<br />

besser ab. Dieses gute Ergebnis kontrastiert das<br />

eher schlechte Ergebnis bei drei der fünf Schlüsselindikatoren<br />

und weist auf die Schwierigkeit<br />

hin, anhand von einzelnen Indikatoren die Leistungsfähigkeit<br />

von Forschungs- und Innovationssystemen<br />

zu beurteilen.<br />

Resümee<br />

Die Innovationsleistung Österreichs hat sich seit<br />

Anfang der 2000er Jahre deutlich erhöht. Dies<br />

zeigen auch die Ergebnisse von internationalen<br />

Innovationsrankings. Im IUS der Europäischen<br />

Kommission konnte Österreich seinen Indexwert<br />

von unter 0,5 in den Jahren 2002-2004 auf<br />

0,6 im Jahr 2013 steigern. Auch im Innovationsindikator<br />

der DTS nahm der Indexwert von 0,41<br />

auf 0,54 kräftig zu. Da die Länder an der Spitze<br />

der Rankings gleichzeitig nur eine geringe Zunahme<br />

der Indexwerte aufweisen, konnte Österreich<br />

seinen Abstand in den Indexwerten zur<br />

Gruppe der „Innovation Leader“ verringern. Mit<br />

dem Aufholprozess im vergangenen Jahrzehnt<br />

wurde also erreicht, dass Österreich nun näher<br />

am Mittelwert der hoch entwickelten Industrieländer<br />

liegt. Der Abstand ist gleichwohl weiterhin<br />

beträchtlich. Bis zum Erreichen des Ziels der<br />

Bundesregierung, zu den führenden Innovationsnationen<br />

aufzuschließen, bedarf es also noch großer<br />

Anstrengungen.<br />

Trotz der merklichen Erhöhung der Indexwerte<br />

konnte Österreich seine Platzierungin den Innovationsrankings<br />

nicht verbessern, sondern<br />

musste sogar teilweise Einbußen hinnehmen.<br />

Aktuell liegt Österreich innerhalb der Vergleichsgruppe<br />

von 23 hoch entwickelten Industrieländern<br />

in der unteren Hälfte der Rankings (je<br />

nach Ranking auf Platz 13, 14 oder 17). Dies liegt<br />

daran, dass auch die meisten anderen Länder ihre<br />

Innovationsanstrengungen intensiviert haben<br />

und einige dadurch ihre relative Position zu<br />

Öster reich verbessern konnten. Dieser Prozess<br />

weist zum einen auf einen forcierten Innovationswettlauf<br />

zwischen den hoch entwickelten Industrieländern<br />

(sowie einigen größeren, rasch<br />

wachsenden Schwellenländern) hin. Zum anderen<br />

ist es aber auch schlicht Ausdruck eines langfristigen<br />

wirtschaftlichen Wandels, in dessen<br />

Rahmen wissensbasierte Aktivitäten (und als deren<br />

Ergebnis Innovationen) gegenüber traditionellen<br />

Aktivitäten an Bedeutung gewinnen.<br />

Für Österreich ist es in jedem Fall sinnvoll,<br />

den Weg einer Wissens- und Innovationsintensivierung<br />

fortzusetzen. Hier liegen die größten<br />

komparativen Vorteile im internationalen Wettbewerb.<br />

Dabei muss nicht notwendigerweise eine<br />

Verbesserung der Position in Innovationsrankings<br />

das Ergebnis sein. Wichtiger ist, dass der<br />

Strukturwandel hin zu forschungs- und wissensintensiven<br />

Sektoren sowie die Erhöhung der<br />

F&E-Intensität in allen Bereichen der Wirtschaft<br />

voranschreiten und dass alle Akteure die jeweils<br />

vorhandenen Innovationspotentiale nutzen. Um<br />

zu beurteilen, ob dieser Weg erfolgreich beschritten<br />

wird, müssen umfassende, über die Positionierung<br />

in Rankings hinausgehende Analysen<br />

durchgeführt werden. Innovationsrankings können<br />

Anhaltspunkte für die FTI-Politik liefern,<br />

sind jedoch keineswegs ausreichend zu ihrer Begründung.<br />

So gibt es eine Reihe wichtiger Bereiche,<br />

die durch Innovationsrankings nicht oder<br />

nur unzureichend abgebildet werden, wie die<br />

vielfältigen Interaktionen zwischen Wissenschaft<br />

und Wirtschaft, die Innovationsleistungen<br />

in (sogenannten) Niedrig-Technologiebranchen<br />

und nicht-wissensintensiven Dienstleistungen,<br />

die Anwendung von neuen (Schlüssel-)Technologien<br />

zur Erhöhung der Produktivität in unterschiedlichsten<br />

Branchen oder die Effektivität des<br />

Einsatzes der vom Staat für Forschung, Technologie<br />

und Innovation bereitgestellten Mittel. Zur<br />

Beurteilung dieser Aspekte sind tiefer gehende<br />

Analysen von Entwicklungen sowie Evaluationen<br />

von Politikmaßnahmen notwendig. Hierzu<br />

leistet u.a. auch der vorliegende Forschungs- und<br />

Technologiebericht der Bundesregierung einen<br />

wichtigen Beitrag.<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 29

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