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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />

Zusätzlich unterstützt die Europäische Kommission<br />

den Aufbau von Kapazitäten und Netzwerken<br />

in den Bereichen Förderung von Gleichstellung<br />

und strukturellem Wandel in Forschungseinrichtungen<br />

sowie die Integration der<br />

Genderdimension in Forschungsinhalte im Rahmen<br />

von COST – European Cooperation in Science<br />

and Technology. Das durch COST geförderte<br />

Netzwerk genderSTE 21 (Science, Technology,<br />

Environment) setzt sich aus politischen Akteuren<br />

und ExpertInnen zusammen, die gemeinsam<br />

Gleichstellung in FTI fördern sowie eine verstärkte<br />

Berücksichtigung der Genderdimension<br />

in Forschungs- und Innovationsprozessen erreichen<br />

wollen. Dabei fokussiert genderSTE vor allem<br />

auf die Integration von Gender in die Bereiche<br />

Sta<strong>dt</strong>forschung, Transport und Mobilität,<br />

Energie- und Klimawandel sowie (Produkt-)Innovationen<br />

in Unternehmen. Das COST Netzwerk<br />

genderSTE unterstützt daher die doppelte Strategie<br />

zur Förderung von Gleichstellung der Europäischen<br />

Kommission im Rahmen von Horizon<br />

2020.<br />

5.2.2 Gender in den Forschungsinhalten am<br />

Beispiel der FFG und des FWF<br />

Österreichische Förderagenturen wie die FFG<br />

und der FWF haben vergleichbar zu Horizon 2020<br />

die Berücksichtigung von Gender- und Gleichstellungsaspekten<br />

in die Antragsstellung sowie<br />

in die Berichtsleitfäden integriert. Dies wird<br />

auch auf europäischer Ebene als bemerkenswert<br />

hervorgehoben 22 . Zusätzlich fördert die Förderschiene<br />

„FEMtech Forschungsprojekte“ der FFG<br />

innovative Vorzeigeprojekte, die Genderaspekte<br />

in technologischen Forschungs- und Entwicklungsprozessen<br />

berücksichtigen.<br />

Bisher wurde für Österreich jedoch nicht analysiert,<br />

in welchen Wissenschaftsfeldern und<br />

Technologiebereichen in welchem finanziellen<br />

Umfang Forschungsprojekte mit explizitem Genderfokus<br />

gefördert wurden. Dies soll hier erstmalig<br />

anhand der von der FFG im Rahmen von<br />

FEMtech FTI geförderten Forschungsprojekten<br />

und anhand der vom FWF seit 2008 geförderten<br />

Projekten mit Genderfokus geschehen.<br />

FEMtech Forschungsprojekte<br />

FEMtech Forschungsprojekte wurde als Förderschiene<br />

mit dem Titel „FEMtech FTI“ im Rahmen<br />

des Programms FEMtech konzipiert und<br />

startete 2008 mit einer ersten Ausschreibung.<br />

FEMtech – Frauen in Forschung und Technologie<br />

war ein Programm des Bundesministeriums für<br />

Verkehr, Innovation und Technologie (BMVIT)<br />

zur Förderung der Chancengleichheit von Frauen<br />

und Männern in Forschung und Technologie im<br />

Rahmen der Initiative fFORTE 23 und lief von<br />

2003–2010. Nach 2010 wurde FEMtech FTI im<br />

Rahmen des Programms Talente als FEMtech<br />

Forschungsprojekte weitergeführt.<br />

Die Förderschiene FEMtech Forschungsprojekte<br />

fördert Vorhaben in Forschung, Technologie<br />

und Innovation, deren Forschungsgegenstand<br />

die unterschiedlichen Lebensrealitäten und Bedürfnisse<br />

von Frauen und Männern berücksichtigt.<br />

Ziel der Förderschiene ist es, durch die Berücksichtigung<br />

der Genderrelevanz des Projektinhaltes<br />

Innovationen zu unterstützen, neue<br />

Marktpotentiale zu schaffen und den Nutzen<br />

technologischer Produkte für KundInnen zu steigern<br />

24 . Mit der Einrichtung von FEMtech FTI<br />

setzte die FFG ein Signal: Sie betonte die Wichtigkeit<br />

der Berücksichtigung von Gender in Forschung,<br />

Technologie und Innovation und regte<br />

ForscherInnen an, in diesem Bereich Projektanträge<br />

einzureichen und sich mit dem Thema auseinanderzusetzen.<br />

21 Vgl. http://www.genderste.eu/index.php<br />

22 Vgl. European Commission (2014d).<br />

23 fFORTE ist eine österreichische Initiative, die helfen soll, das Potential von Frauen in bisher von Männern beherrschten Berufen zu<br />

fördern.<br />

24 Vgl. https://www.ffg.at/femtech-forschungsprojekte<br />

122 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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