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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />

ferenziertere Ausgestaltung öffentlicher Finanzierungsmechanismen<br />

für F&E soll vor dem Hintergrund<br />

beschränkter Budgets wissenschaftliche<br />

Qualität fördern, mit dem Ziel, die internationale<br />

Wettbewerbsfähigkeit der nationalen wissenschaftlichen<br />

Forschung zu erhöhen.<br />

Je nach Strukturierung der Programme (Topdown-<br />

vs. Bottom-up-Themenschwerpunkte,<br />

Personen- vs. Projektförderung, Partnerstrukturen)<br />

können unterschiedliche strategische nationale<br />

Ziele in der Forschungspolitik adressiert<br />

werden. Universitäre Forschung ist in zunehmender<br />

Weise gefordert, zur Lösung gesellschaftlicher<br />

Fragestellungen beizutragen bzw. (wirtschafts-)standortrelevantes<br />

Wissen zu generieren.<br />

Öffentliche Steuerungsmechanismen mittels<br />

kompetitiver Finanzierungsformen können<br />

sowohl angewan<strong>dt</strong>e als auch Grundlagenforschung<br />

ebenso wie die Förderung kooperativer<br />

Forschung adressieren, beispielsweise über<br />

Programme wie COMET oder die Christian<br />

Doppler Gesellschaft. Eingeworbene Mittel zur<br />

Förderung kooperativer Forschung sowie Drittmittel,<br />

die direkt von Wirtschaftspartnern oder<br />

anderen privaten, forschungsaktiven Institutionen<br />

akquiriert werden, sind ein wichtiger Indikator<br />

des Wissens- und Technologietransfers zwischen<br />

akademischen und außeruniversitären<br />

Einrichtungen, wenn Wissen entweder als Auftrag<br />

oder im Rahmen eines kooperativen<br />

Forschungs projektes weitergegeben wird bzw.<br />

zwischen den Organisationen zirkuliert. Drittmittel<br />

können auch als Instrument für eine Internationalisierung<br />

von Forschungsaktivitäten<br />

dienen, beispielsweise durch die EU-Rahmenprogramme,<br />

die auf internationale Forschungsteams<br />

abzielen und Ergänzungen zu den nationalen<br />

Mitteln darstellen. Auch die Forcierung universitärer<br />

Profilbildung ist unter dem Aspekt der<br />

Dritt mittel einwerbung zu betrachten, beispielsweise<br />

als An schub förderung für den Aufbau neuer<br />

Forschungsschwerpunkte. Gleichzeitig können<br />

eingeworbene Drittmittel selbst Indikator<br />

für eine erfolgreiche Schwerpunktbildung sein,<br />

sowohl was die Exzellenz in bestehenden Wissenschaftsfeldern<br />

betrifft als auch die Nachfrage<br />

von Unternehmen nach spezifischem universitären<br />

Know-how. 41<br />

Die gestiegene Bedeutung von Effizienz- und<br />

Leistungskennzahlen spiegelt sich unmittelbar<br />

in der Finanzierungsstruktur der österreichischen<br />

Universitäten wieder. Die Finanzierung<br />

der Universitäten durch Bundesmittel im Rahmen<br />

des Globalbudgets setzt sich aus zwei Komponenten<br />

zusammen, indem das auf Basis der<br />

Leistungsvereinbarungen vergebene Grundbudget<br />

durch die Vergabe leistungsorientierter, Indikatoren-basierter<br />

Budgetmittel ergänzt wird. Von<br />

2004–2012 erfolgte dies durch ein sogenanntes<br />

Formelbudget, berechnet mittels elf unterschiedlich<br />

gewichteten Indikatoren, welches rd. 20 %<br />

des Globalbudgets der Universitäten ausmachte<br />

42 . Mit dem Ziel, die Komplexität des Formelbudgets<br />

zu reduzieren, wurde mit der Leistungsvereinbarungsperiode<br />

2013–<strong>2015</strong> das Instrument<br />

der sogenannten Hochschulraum-Strukturmittel<br />

eingeführt, welches auf vier Indikatoren zur Vergabe<br />

eines leistungsorientierten Budgetanteils<br />

von 387 Mio. € sowie einem kompetitiv vergebenen<br />

Anteil von 63 Mio. € zur Anschubfinanzierung<br />

von Kooperationen basiert. Drittmittelerlöse<br />

aus F&E-Projekten/Projekten der Entwicklung<br />

und Erschließung der Künste (EEK) waren bereits<br />

im Indikatoren-Set des Formelbudgets enthalten.<br />

In der Leistungsvereinbarungsperiode 2013–<strong>2015</strong><br />

werden 14 % der Hochschulraumstrukturmittel<br />

auf Basis dieses Indikators vergeben. Damit<br />

kommt den Drittmitteln neben dem unmittelbaren<br />

Einnahmeneffekt für die Universitäten eine<br />

zusätzliche budgetäre Bedeutung als Hebel öf-<br />

41 Vgl. Bran<strong>dt</strong> et al. (2012).<br />

42 Vgl. BMWFW (2014).<br />

76 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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