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4 Forschung und Innovation im Unternehmenssektor<br />

gescheitert, und nur 17 % waren bisher immer<br />

erfolgreich. Wenig überraschend bewerten daher<br />

auch über 81 % der Jungunternehmen eine Förderung<br />

der strategischen Zusammenarbeit mit<br />

Großunternehmen durch öffentliche Förderagenturen<br />

(z.B. FFG, aws) oder auch andere Förderungsmaßnahmen<br />

(z.B. Steuervorteile) als sinnvoll.<br />

Mögliche Ansatzpunkte können darin bestehen,<br />

einerseits den Kontaktaufbau zu potentiellen<br />

Kooperationspartnern zu unterstützen und<br />

andererseits mehr Information zu und/oder rechtliche<br />

Hilfestellung in der (vertraglichen) Gestaltung<br />

eines Kooperationskonzeptes zu bieten.<br />

Resümee<br />

Durch die zunehmende Globalisierung und die<br />

daraus entstehende wachsende Bedeutung von<br />

global organisierten Produktionsnetzwerken gewinnen<br />

strategische Kooperationen, die den Zugang<br />

zu internationalen Märkten erleichtern, an<br />

Bedeutung. Besonders für innovationsintensive<br />

Jungunternehmen mit beschränkten unternehmensinternen<br />

(finanziellen) Mitteln spielt die<br />

Zusammenarbeit mit Großunternehmen eine<br />

wichtige Rolle bei der Verbesserung der Markterschließungs-<br />

und Marktzugangsmöglichkeiten<br />

sowie der gemeinsamen F&E. Neben diesen Anreizen<br />

prägt der Wunsch nach dem Erhalt der Eigenständigkeit<br />

die rechtliche Ausgestaltung der<br />

Kooperationen. Kooperationsverträge werden als<br />

das geeignetste Rechtsinstrument eingestuft. Ihr<br />

Zustandekommen hängt aber maßgeblich von<br />

verfügbaren Kontaktpersonen in Großunternehmen<br />

ab. Neben dem Fehlen dieser (informellen)<br />

Kontakte stellen unterschiedliche Auffassungen<br />

über das Potential der verwendeten Technologie<br />

und der mangelhafte Schutz der eigenen Innovationen<br />

die größten Hemmfaktoren für Kooperationen<br />

mit Großunternehmen dar. Bedeutung gewinnen<br />

diese Hemmgrößen besonders vor dem<br />

Hintergrund, dass rd. die Hälfte der befragten<br />

Start-Up-Unternehmen bereits ein- oder mehrmals<br />

bei dem Versuch, eine strategische Zusammenarbeit<br />

aufzubauen, gescheitert sind. Eine<br />

umfassende Unterstützung der Kooperationen<br />

zwischen Jung- und Großunternehmen durch öffentliche<br />

Förderagenturen wird daher als sinnvoll<br />

erachtet.<br />

4.4 Innovationen in der österreichischen<br />

Umwelttechnikindustrie<br />

Umwelttechnologien werden als entscheidender<br />

Faktor für die Lösung anstehender Probleme, wie<br />

die Begrenzung des Klimawandels und die Substitution<br />

fossiler Energieträger, angesehen. Sie stellen<br />

einen wesentlichen Beitrag für die strukturellen<br />

Veränderungen in Richtung eines energie- und<br />

ressourceneffizienten Wirtschaftssystems dar.<br />

Die empirische Analyse der wirtschaftlichen<br />

Performance der Umwelttechnikindustrie sowie<br />

ihrer Innovationstätigkeit stellt eine Herausforderung<br />

dar. Dies folgt aus dem Umstand, dass die<br />

Umwelttechnikindustrie eine Querschnittsbranche<br />

ist, die weder einem technologischen Kernbereich<br />

noch einem Sektor des produzierenden<br />

Bereichs eindeutig zuzuordnen ist. Unternehmen<br />

mit verschiedenartigen wirtschaftlichen Aktivitäten<br />

und technologischen Kompetenzen sind<br />

auf dem Markt für Umweltschutzgüter und<br />

‐dienstleistungen tätig. Eine Analyse dieses Sektors<br />

erfordert daher eine umfangreiche Datenerhebung<br />

bei den Anbietern von Energie- und Umwelttechnologien<br />

45 . Für einige wenige Länder<br />

wie Deutschland und Österreich gibt es auf Basis<br />

regelmäßiger Untersuchungen eine solide empirische<br />

Evidenz über die Struktur und Performance<br />

der Umwelttechnikindustrie. Anhand der<br />

Daten, die bei den österreichischen Anbietern<br />

von Umwelttechnologien erhoben wurden 46 ,<br />

zeigt sich etwa, dass sich diese Branche auch in<br />

Zeiten der globalen Wirtschafts- und Finanzkrise<br />

als vergleichsweise resilient erwiesen hat.<br />

45 Darunter wird das Kernsegment der Energie- und Umwelttechnikindustrie verstanden, d.h. jene Unternehmen, die nachgelagerte oder<br />

integrierte Technologien für die Umweltmedien Luft, Wasser, Abfall, Energie, Boden, Lärm und Verkehr entwickeln und produzieren.<br />

46 Vgl. Köppl et al. (2013).<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 105

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