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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />

wichtiger Indikator für die Forschungsstärke und<br />

den Erfolg universitärer Profilbildung sowie für<br />

ihre Attraktivität als Kooperationspartner. Gleichzeitig<br />

stellt die Einwerbung von Drittmitteln sowohl<br />

hohe administrative Anforderungen an die<br />

Universitäten und kann auch zu finanziellen Belastungen<br />

führen, da Gemeinkosten selten vollständig<br />

über die Einnahmen für das drittfinanzierte<br />

Projekt getragen werden können.<br />

Das Ausmaß dieser Kosten für die Universitäten<br />

in Österreich sowie mögliche Instrumente<br />

für deren Abgeltung bedürfen in Österreich einer<br />

vertieften Analyse und Diskussion, vor dem Hintergrund<br />

einer zu verbessernden Datensituation.<br />

Gleichzeitig ist mit Blick auf deren Herkunftsstruktur<br />

zu betonen, dass die Höhe und Entwicklung<br />

der F&E-Drittmittel wesentlich von angebotsseitigen<br />

Faktoren, wie etwa dem wirtschaftlichen<br />

Umfeld und der Entwicklung öffentlicher<br />

Budgets für Forschungsförderung, abhängig ist.<br />

Rd. ein Viertel der eingeworbenen Drittmittel<br />

2013 stammen vom FWF, ein weiteres Viertel<br />

von Unternehmen. Ein steigender Drittmittelanteil<br />

hat also eine entsprechende Dotierung des<br />

FWF, ausreichende Erfolge in Horizon 2020 sowie<br />

entsprechende Erträge aus der Wirtschaft als<br />

Voraussetzung. Weiters ist der Mix für die einzelnen<br />

Hochschultypen unterschiedlich, wie sich<br />

an der Verteilung der F&E-Drittmittel über die<br />

einzelnen Universitätstypen zeigt.<br />

3.4 Finanzierung und Steuerung von<br />

Forschungsinfrastrukturen<br />

Die Forschungsinfrastruktur an Universitäten,<br />

Fachhochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />

ist eine wichtige Grundlage<br />

für exzellente Forschung. Forschungsinfrastrukturen<br />

ermöglichen aber auch die Förderung<br />

der Kooperation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft<br />

und Gesellschaft. Der strategische Ausbau<br />

der Forschungsinfrastruktur ist ein wichtiges<br />

Ziel der FTI-Strategie des Bundes und wird in der<br />

Arbeitsgruppe 4 „Forschungsinfrastruktur“ der<br />

Task Force FTI behandelt. Im Folgenden werden<br />

Ergebnisse der 2014 durchgeführten Erhebung<br />

der Forschungsinfrastrukturen 57 an österreichischen<br />

Universitäten vorgestellt und diskutiert.<br />

Des Weiteren wird eine Bestandsaufnahme der<br />

nationalen und internationalen Möglichkeiten<br />

der Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen<br />

vorgenommen. Insbesondere auf europäischer<br />

Ebene gibt es mit Horizon 2020 veränderte Rahmenbedingungen<br />

und Möglichkeiten der Finanzierung<br />

von Forschungsinfrastrukturen. 58<br />

3.4.1 Ergebnisse der Forschungsinfrastrukturerhebung<br />

des BMWFW<br />

Als Grundlage für die Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen<br />

im Rahmen der Leistungsvereinbarungen<br />

mit den Universitäten<br />

wurde 2011 in Abstimmung mit den Universitäten<br />

eine Forschungsinfrastrukturdatenbank aufgebaut,<br />

in der Forschungsinfrastrukturen mit einem<br />

Anschaffungswert von mind. 100.000 € erfasst<br />

werden. Dabei werden unter anderem Informationen<br />

über die Anzahl und Art der Forschungsinfrastrukturen<br />

in den einzelnen Wissenschaftszweigen<br />

59 , ihre kooperative Nutzung und<br />

die Art der Finanzierung ausgewiesen.<br />

Die Forschungsinfrastrukturdatenbank liefert<br />

nicht nur Informationen für die österreichische<br />

FTI-Politik, sondern wird von den beteiligten<br />

Hochschul- und Forschungseinrichtungen auch<br />

als Informationsplattform für die gemeinsame<br />

57 Mit Anschaffungskosten höher als 100.000 €.<br />

58 Dieser Abschnitt beruht auf Studien zur Forschungsinfrastruktur von Heller-Schuh et al. (<strong>2015</strong>a) und Heller-Schuh et al. (<strong>2015</strong>b).<br />

Frühere Auswertungen sind bereits im Universitätsbericht 2014 (vgl. BMWFW 2014) zusammenfassend dargestellt worden. Bei den<br />

Darstellungen im Universitätsbericht lag der Datenbestand mit Juli 2014 zugrunde. Deshalb können im Vergleich zu den Darstellungen<br />

hier mit Stand Oktober 2014 geringfügig andere Werte vorliegen.<br />

59 Als Referenz für die Zuordnung der Forschungsinfrastrukturen diente die Österreichische Systematik nach Wissenschaftszweigen<br />

2012 (Statistik Austria 2013), die auf der von der OECD durchgeführten Revision der Systematik der Wissenschaftszweige (veröffentlicht<br />

als „New Fields of Science and Technology Classification“) beruht.<br />

84 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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