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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />

Abb. 5‐7: Anzahl der vom FWF geförderten Projekte mit Genderfokus und Fördersummen nach Wissenschaftszweigen<br />

35<br />

6.000.000<br />

30<br />

25<br />

20<br />

15<br />

10<br />

5<br />

5.000.000<br />

4.000.000<br />

3.000.000<br />

2.000.000<br />

1.000.000<br />

0<br />

Geisteswissenschaften<br />

Sozialwissenschaften<br />

Humanmedizin<br />

interdisziplinär<br />

(GeWi, SoWi)<br />

Projekte Fördersumme (in €)<br />

interdisziplinär<br />

(mit Med)<br />

interdisziplinär<br />

(mit NaWi, Tech)<br />

0<br />

Quelle: Daten des FWF. Berechnungen: JOANNEUM RESEARCH.<br />

FEMtech Forschungsprojekte der FFG als Good<br />

Practice hervorgehoben. Nur ein Drittel der 33<br />

ERA-Länder reserviert explizit budgetäre Mittel<br />

für Forschungsprojekte, die die Genderdimension<br />

berücksichtigen (z.B. in Form von Programmen,<br />

Calls, Boni etc.) – darunter Deutschland,<br />

Island, Norwegen, Frankreich, die Schweiz und<br />

Großbritannien. Und nur fünf Länder verfügen<br />

über nationale Richtlinien zur Integration von<br />

Genderaspekten in Forschungsinhalte im Rahmen<br />

von Forschungsprogrammen, Forschungsprojekten<br />

und Studien. Neben Österreich sind<br />

dies Spanien, Island, Portugal und Norwegen.<br />

Um den Anforderungen von Horizon 2020 Rechnung<br />

tragen zu können, müssen ForscherInnen<br />

in Europa jedoch Kompetenzen zur Integration<br />

von Genderdimensionen in Forschungsprojekte<br />

erworben haben. Darin können sie von nationalen<br />

Förderagenturen wie der FFG und dem FWF<br />

unterstützt werden.<br />

Warum Gender und auch andere Diversitätsdimensionen,<br />

wie z.B. Alter, körperliche Beeinträchtigung<br />

oder Bildungsschicht, in der Forschung<br />

berücksichtigt werden sollen, wird v.a.<br />

im Feld der Technologieentwicklung deutlich:<br />

Technologieentwicklung unter Einbeziehung<br />

von Gender / Diversität führt zu einer stärkeren<br />

Zielgruppenorientierung und damit auch zu einer<br />

Ausweitung des Marktsegments eines Produkts<br />

29 . Die Qualität von Produkten wird durch<br />

die Berücksichtigung der Genderperspektive erhöht<br />

und das Produkt wird auf die Bedürfnisse<br />

unterschiedlicher NutzerInnen zugeschnitten 30 .<br />

Beispiele wie das Concept Car von Volvo, das<br />

von einem Ingenieurinnenteam für Frauen entwickelt<br />

wurde, zeigen außerdem, dass anhand<br />

von Bedürfnissen einer spezifischen, bisher nicht<br />

berücksichtigten NutzerInnengruppe – in diesem<br />

Fall Frauen – Innovationen entstehen können,<br />

die auch von anderen NutzerInnen – in diesem<br />

Fall Männer – begrüßt werden. Im Fall des<br />

Concept Cars wären hier z.B. Reifen mit Notlaufeigenschaften<br />

und die Easy Clean Farbe zu<br />

nennen.<br />

Auf spezifische Dimensionen dieser NutzerInnenorientierung<br />

eingehend hat die Stanford University<br />

daher seit 2008 einen Schwerpunkt zu<br />

„gendered innovations“ eingerichtet 31 mit dem<br />

Ziel aufzuzeigen, wie die Berücksichtigung der<br />

Geschlechterdimension zu spezifischen Produktinnovationen<br />

führen kann. Die dort entwickelten<br />

Beispiele von „gendered innovations“ zeigen,<br />

29 Vgl. Danilda und Thorslund (2011); Schröder (2010); Ratzer et al. (2014).<br />

30 Vgl. Schraudner und Lukoschat (2006); Schiebinger (2008); Schiebinger und Schraudner (2011); Pollitzer (2011); genSET (2010).<br />

31 Vgl. http://genderedinnovations.stanford.edu/<br />

126 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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