FTB_2015_web_dt.
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1 Aktuelle Entwicklungen<br />
nahmen gesehen werden kann. Das BMWFW<br />
wird die Umsetzung der Strategie in regelmäßigen<br />
Abständen einem Monitoring unterziehen.<br />
Aufbauend auf einer umfassenden Bestandsanalyse<br />
wurden in unterschiedlichen Themenfeldern<br />
konkrete Maßnahmenvorschläge diskutiert<br />
und formuliert. Im Folgenden werden die besonders<br />
für den FTI-Bereich relevanten Maßnahmen<br />
kurz dargestellt:<br />
• In einem eigenen Kapitel zur Wissens-, Forschungs-<br />
und Innovationsbasis wird für die<br />
Forderung nach konsequenter Umsetzung der<br />
FTI-Strategie und Sicherstellung der hierfür<br />
erforderlichen, langfristig orientierten Finanzierung<br />
plädiert. Dazu werden die rasche Bereitstellung<br />
finanzieller Mittel zur Erreichung<br />
der deklarierten Ausgaben-Ziele der Bundesregierung<br />
(3,76 % Forschungsquote, 2 % des BIP<br />
für den tertiären Sektor) und eine damit einhergehende<br />
Planungssicherheit gefordert. Die<br />
Empfehlungen umfassen weiters eine Intensivierung<br />
der Kooperation von Unternehmen<br />
mit exzellenten Hochschulen, eine Profilbildung<br />
der Universitäten sowie eine Verbesserung<br />
von deren Finanzierung, die Förderung<br />
von MINT-Bildung und -Ausbildung sowie die<br />
Schaffung international sichtbarer „Exzellenzund<br />
Innovationscluster“. Die Bereitstellung<br />
entsprechender Rahmenbedingungen, wie z.B.<br />
eine hochwertige Kommunikations- und Energieinfrastruktur,<br />
würden dabei helfen, das Innovationssystem<br />
insgesamt leistungsfähiger<br />
zu machen.<br />
• Der Weiterentwicklung des Themas „Industrie<br />
4.0“ (siehe Kapitel 4.1.1) wird dabei hohe<br />
Priorität eingeräumt. Hier werden insbesondere<br />
die Etablierung einer landesweiten Netzwerkinitiative,<br />
die Einrichtung von themenund<br />
regionalspezifischen Demonstrationsfabriken<br />
sowie Investitionsanreize vorgeschlagen.<br />
Um das Innovationssystem insgesamt<br />
leistungsfähiger zu gestalten, seien Rahmenbedingungen<br />
wie hochwertige Kommunikations-<br />
und Energieinfrastruktur oder bessere<br />
Nutzung der Innovationspotentiale der öffentlichen<br />
Beschaffung bereitzustellen (siehe Kapitel<br />
5.3). Die Vermarktung Österreichs als FTI-<br />
Standort im Ausland sollte intensiviert und<br />
FTI-Internationalisierungsaktivitäten „Beyond<br />
Europe“ stärker unterstützt werden.<br />
Auch in den anderen Kapiteln werden wichtige<br />
FTI-politische Themen behandelt, so etwa die<br />
Forderung nach der Formulierung einer gesamteuropäischen<br />
Strategie zur Förderung erneuerbarer<br />
Energien, die Schaffung eines einheitlichen<br />
europäischen Energiebinnenmarkts und die Forcierung<br />
von F&E und Weiterentwicklung einschlägiger<br />
Zukunftstechnologien zur Schaffung<br />
fairer Wettbewerbsbedingungen auf internationaler<br />
Ebene und vor dem Hintergrund einer benachteiligten<br />
Position Österreichs und Europas.<br />
Im Feld Klima, Energie, Umwelt & Ressourcen<br />
werden zudem Maßnahmen zur Steigerung<br />
der Energieeffizienz und einer verstärkten Energieforschung<br />
angeregt, wofür Versteigerungserlöse<br />
aus dem Emissionshandel hierfür zweckgebunden<br />
genutzt werden könnten. Weitere Vorschläge<br />
reichen von der besseren Verzahnung der<br />
Förderagenturen, der Entwicklung einer nationalen<br />
Speicherstrategie und Koordinierung der<br />
Rohstoffpolitik bis hin zur Stärkung einer technologiefreundlichen<br />
Politik und der Unterstützung<br />
des Rollouts für umweltfreundliche Mobilitätstechnologien.<br />
Im Bereich Skills und internationale Spitzenkräfte<br />
wird auf die Notwendigkeit von Qualifikationsmaßnahmen,<br />
welche bereits bei den schulischen<br />
Grundkenntnissen ansetzen, sowie die<br />
Frühförderung des „Forschungs- und Innovationsnachwuchses“<br />
verwiesen. Kooperationen der<br />
Wirtschaft mit (berufsbildenden) Schulen sollen<br />
forciert werden. Für Rekrutierung und Halten<br />
von Fach- und Spitzenkräften („Brain Gain“) soll<br />
eine „Willkommenskultur“ etabliert werden, die<br />
u.a. die Schaffung einheitlicher Anerkennungsgesetze,<br />
effizienter Anerkennungsverfahren, eines<br />
attraktiven Steuersystems für Spitzenkräfte<br />
bzw. ForscherInnen und, damit einhergehend,<br />
eine Attraktivierung der Rot-Weiß-Rot-Karte beinhalten<br />
soll. Diese Maßnahme findet sich auch<br />
im Forschungsaktionsplan wieder.<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 47