FTB_2015_web_dt.
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1 Aktuelle Entwicklungen<br />
den neuen (mit 01.01.<strong>2015</strong> in Kraft getretenen)<br />
Forschungsförderungsrichtlinien des Bundes<br />
(FTI-Richtlinien und FFG-Richtlinien) dar. Dieses<br />
Instrument ist erstmalig aufgrund der entsprechenden<br />
Erweiterung der beihilferechtlichen<br />
Bestimmungen der EU einsetzbar. Da es<br />
sich um ein neuartiges Instrument handelt, fehlen<br />
allerdings Erfahrungswerte hinsichtlich spezifischer<br />
Umsetzungsschritte und Monitoring-<br />
Auflagen. Daher soll die Umsetzung dieser Förderung<br />
in einem ersten Schritt anhand von einigen<br />
Pilotvorhaben getestet werden.<br />
Wissenstransferzentren<br />
Die neuen universitären Wissenstransferzentren<br />
Ost, Süd und West sowie das thematische Wissenstransferzentrum<br />
Life Sciences sind am<br />
01.08.2014 als Teil des Förderprogramms „Wissenstransferzentren<br />
und IPR-Verwertung“ mit<br />
einem Investitionsvolumen von 11,25 Mio. € bis<br />
2018 gestartet. Die Koordinationsstellen der regionalen<br />
Zentren sind an der Universität Innsbruck<br />
(Transferzentrum West), an der Medizinischen<br />
Universität Wien (Transferzentrum Ost)<br />
und an der TU Graz (Transferzentrum Süd) eingerichtet.<br />
Insgesamt sind in den regionalen Wissenstransferzentren<br />
20 österreichische Universitäten<br />
mit 16 gemeinsamen Projekten zur Verbesserung<br />
und Beschleunigung der wirtschaftlichen<br />
und gesellschaftlichen Verwertung von wissenschaftlichen<br />
Erfindungen aktiv. Die Projekte<br />
wurden von einer internationalen Jury empfohlen<br />
und sollen dazu beitragen, das Wissen der<br />
Universitäten schneller zu identifizieren, zu<br />
bündeln und möglichst rasch dem strategisch<br />
besten Verwertungskanal zuzuführen (z.B. Patente,<br />
Spin-Offs), womit der universitäre Output insgesamt<br />
gesteigert werden soll.<br />
Am thematischen Wissenstransferzentrum<br />
„Life Sciences“ beteiligen sich unter der Koordination<br />
der Universität Wien 17 Konsortialpartner,<br />
neben neun Universitäten auch sechs außeruniversitäre<br />
Forschungsinstitute und zwei<br />
Technologietransferzentren. Das Zentrum hat<br />
den Aufbau eines virtuellen österreichweiten<br />
vollständigen Infrastruktur- und Kompetenznetzwerks<br />
für den Bereich der Medikamentenund<br />
Diagnostika-Entwicklung zum Ziel. Es wird<br />
als zentrale Anlaufstelle für alle Fragen rund um<br />
präklinische und klinische Tests nach internationalen<br />
Benchmarks gemäß industriellen Qualitätsstandards<br />
für Forschungseinrichtungen und<br />
junge Unternehmen im Life Sciences Bereich<br />
dienen. Eine Weiterentwicklung in ein Translational<br />
Research Center, welches eigene Entwicklungsprojekte<br />
durchführt, wird vorbereitet.<br />
Im Rahmen der Förderung von Patentkosten<br />
von insgesamt fünf Mio. € bis Ende 2018 langten<br />
im ersten Förderjahr 2014 insgesamt rd. 150 Anträge<br />
der Universitäten ein, womit über 80 % der<br />
Fördermittel für das erste Programmjahr ausgeschöpft<br />
wurden. Im Zuge der Prototypenförderung<br />
PRIZE 2014 hat eine internationale Fachjury<br />
aus 30 Einreichungen eine Auswahl von 13<br />
erfolgversprechenden Projekten zur Förderung<br />
vorgeschlagen. Insgesamt wurden vom BMWFW<br />
erneut mehr als 1,44 Mio. € für die Entwicklung<br />
patentfähiger Prototypen zur Verfügung gestellt.<br />
ERA Observatorium Austria<br />
Österreich gestaltet die europäische FTI-Politik<br />
auf zwei Ebenen mit: zum einen durch die Forschungsförderung<br />
von Horizon 2020, zum anderen<br />
durch Strukturreformen zum Aufbau des Europäischen<br />
Forschungsraums (ERA) als „Binnenmarkt<br />
des Wissens“. Sowohl die Unterstützung<br />
für die optimale Teilnahme an Horizon 2020 als<br />
auch die notwendigen Strukturreformen für den<br />
Europäischen Forschungsraum erfordern das<br />
strategische Zusammenwirken von unterschiedlichen<br />
Dienstleistungen, die durch den Bund erbracht<br />
werden. Das „ERA Observatorium Austria“<br />
ist die Dachmarke, unter der die zentralen<br />
österreichischen FTI-Aktivitäten gegenüber der<br />
EU koordiniert werden. Das Observatorium soll<br />
seine Wirkung auf fünffache Weise entfalten:<br />
• bestmögliche Information, Kommunikation<br />
und Analysen zu Horizon 2020 & ERA,<br />
• strategische und operative Umsetzung von<br />
Horizon 2020 in Österreich,<br />
42 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>