FTB_2015_web_dt.
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6 Evaluierungen<br />
re dort aufgebaut werden, wo die regionale Wirtschaft<br />
ausreichend F&E-Kapazitäten besaß und<br />
den Wert der Forschungsinfrastrukturen und vorhandenen<br />
Kompetenzen schätzte, um neue Entwicklungen<br />
in Kooperationen voranzutreiben.<br />
Dies ist insbesondere an jenen FHs und in jenen<br />
FHplus-Projekten gelungen, in denen Kooperationen<br />
von Anfang an mitgeplant und konsequenterweise<br />
auch umgesetzt wurden. Die Evaluierung<br />
konnte zeigen, dass diese durchwegs Forschungsschwerpunkte<br />
setzen, die sich stark an<br />
den Bedürfnissen der Lehre und den Bedürfnissen<br />
von Unternehmen orientieren.<br />
Sämtliche FHs positionieren sich als klar ausgeprägt<br />
anwendungsorientierte Forschungsakteure,<br />
die tatsächliche Etablierung von Forschungsschwerpunkten<br />
ist jedoch oft stark personenzentriert,<br />
da den FHs kaum Eigenmittel<br />
zur Verfügung stehen, um Forschungsschwerpunkte<br />
von sich aus anzustoßen. Die Entwicklung<br />
von Forschungsschwerpunkten an FHs ist<br />
daher wesentlich abhängig von projektbasierten<br />
Finanzierungsmitteln. Die projektbasierte, kompetitive<br />
Finanzierungsstruktur von FHplus leistete<br />
hier einen wesentlichen Beitrag zur strukturellen<br />
Positionierung und Bildung von Forschungsschwerpunkten<br />
an FHs.<br />
Darüber hinausgehend zeigt die Evaluierung,<br />
dass das Programm zwar einen Beitrag geleistet<br />
hat, um Kapazitäten und Niveau der Forschung<br />
insgesamt zu erhöhen, die Heterogenität des Sektors<br />
jedoch nicht reduziert werden konnte. Den<br />
anhaltenden Erfolg der FHs in der erfolgreichen<br />
Akquisition von Fördermitteln wertet die Evaluierung<br />
als Indiz dafür, dass FHplus auch einen<br />
Beitrag zur Professionalisierung im Prozess der<br />
Drittmittelakquisition leistete.<br />
Die Zukunft des FH-Sektors betreffend legt<br />
die Evaluierung nahe, dass aufgrund einer fehlenden<br />
Basisfinanzierung für F&E-Aktivitäten an<br />
FHs, insbesondere Förderprogramme zur Finanzierung<br />
von Forschungsinfrastrukturen von FHs,<br />
nach wie vor Berechtigung haben. Die konkrete<br />
Finanzierung muss dabei aber nicht zwingend in<br />
FH-spezifischen Programmen erfolgen. Eine Alternative<br />
wäre, ein Programm zu initiieren, das<br />
für unterschiedlichste Akteure offen ist und die<br />
zunehmende Herausforderung, Forschungsinfrastrukturen<br />
zu finanzieren, adressiert.<br />
6.3 Impact Evaluation of the Erwin Schrödinger<br />
Fellowships with Return Phase<br />
Ziel der Evaluierung<br />
Die Wirkungsevaluierung 9 der Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendien<br />
mit Rückkehrphase wurde<br />
vom österreichischen Wissenschaftsfonds<br />
FWF beauftragt, um über die bisherigen Programmwirkungen<br />
zu informieren und Erkenntnisse<br />
zur Weiterentwicklung und Fortsetzung<br />
des Programms zu generieren.<br />
Programmziele und Eckdaten<br />
Das Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium mit<br />
Rückkehrphase ist ein Programm des Wissenschaftsfonds<br />
FWF, das sich an hochqualifizierte<br />
junge WissenschaftlerInnen aller Fachdisziplinen<br />
aus Österreich wendet. Zielsetzung des Programms<br />
ist die Förderung der Mitarbeit an führenden<br />
Forschungseinrichtungen im Ausland,<br />
der Erwerb von Auslandserfahrung in der Postdoc-Phase<br />
und die Erleichterung des Zugangs zu<br />
neuen Wissenschaftsgebieten, um – nach der<br />
Rückkehr – zur weiteren Entwicklung der Wissenschaften<br />
in Österreich beizutragen. Seit 1985<br />
konnten durch das Erwin-Schrödinger-Auslandsstipendium<br />
2.271 ForscherInnen einen Forschungsauslandsaufenthalt<br />
von 10–24 Monaten<br />
verbringen. Das Programm ist somit das größte<br />
Auslandsstipendien-Programm für Postdocs in<br />
Österreich. Seit 2009 wird das Programm durch<br />
die Europäische Kommission kofinanziert und<br />
bietet darüber hinaus die Möglichkeit, eine<br />
Rückkehrphase von maximal zwölf Monaten mit<br />
zu beantragen.<br />
9 Vgl. Bührer und Meyer (2014).<br />
Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 155