FTB_2015_web_dt.
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1 Aktuelle Entwicklungen<br />
Tab. 1‐5: Österreichs Position bei den fünf Schlüsselindikatoren zu Forschung und Innovation im Bericht<br />
„Research and Innovation Performance 2014“ der EU-Kommission<br />
F&E-Quote S&T-Exzellenz Innovations-Output Strukturwandel<br />
Wissenswirtschaft<br />
Außenhandelsbeitrag<br />
HMT-Waren<br />
Wert Österreichs (2012) 2,84 51,9 100,1 45,3 3,5<br />
Wert der EU-28 (2012) 2,07 47,8 101,6 51,2 4,2<br />
Rangplatz Österreichs in EU-28 5 9 9 15 9<br />
Wachstum Österreichs 2007–12 (%) 2,5 3,6 n.v. 1,7 10,0<br />
Wachstum der EU-28 2007–12 (%) 2,4 2,9 n.v. 1,0 4,8<br />
Abstand Österreichs zu Top-5 ( %) 0 22 16 34 37<br />
S&T: Wissenschaft und Technologie; HMT: Hoch- und Mitteltechnologie; n.v.: nicht verfügbar.<br />
Quelle: Europäische Kommission (2014). Zusammenstellung und Berechnungen: ZEW.<br />
ist der Wert Österreichs über dem EU-Durchschnitt.<br />
Der Abstand zu den fünf bestplatzierten<br />
EU-28-Ländern ist bei zwei Indikatoren – Strukturwandel<br />
in Richtung Wissenswirtschaft und<br />
Außenhandelsbeitrag von Hoch- und Mitteltechnologiewaren<br />
– mit 34 bzw. 37 % beträchtlich,<br />
während Österreich bei der F&E-Quote bereits<br />
zu den Top-5 zählt. Zwischen 2007 und 2012<br />
konnte sich Österreich bei allen vier Schlüsselindikatoren,<br />
für die ein längerer Zeitvergleich möglich<br />
ist, verbessern, wobei das Wachstum jeweils<br />
höher als im EU-Durchschnitt war. Allerdings ist<br />
die Aussagekraft von drei der fünf Schlüsselindikatoren<br />
aufgrund von methodischen Schwachpunkten<br />
als eingeschränkt zu bewerten: Der Indikator<br />
„Außenhandelsbeitrag von Hoch- und<br />
Mitteltechnologiewaren“ kann trotz einer hohen<br />
Wettbewerbsfähigkeit eines Landes bei diesen<br />
Waren einen niedrigen Wert annehmen, wenn<br />
das Land auch bei Niedrigtechnologiewaren eine<br />
hohe Wettbewerbsfähigkeit aufweist. Außerdem<br />
können Länder mit einem Außenhandelsdefizit<br />
bei Hoch- und Mitteltechnologiewaren mitunter<br />
bessere Werte aufweisen als Länder mit einem<br />
Überschuss. Aus diesem Grund wurde dieser Indikator<br />
im aktuellen IUS auch durch einen aussagekräftigeren<br />
Außenhandelsindikator ersetzt.<br />
Da dieser Indikator Teil des Kompositindikators<br />
zum Innovationsoutput und – in etwas abgeänderter<br />
Form – des Kompositindikators zum<br />
Strukturwandel in Richtung Wissenswirtschaft<br />
ist, beeinflusst er auch die Ergebnisse dieser beiden<br />
Indikatoren. Der Innovationsoutput-Indikator<br />
verwendet darüber hinaus einen Indikator<br />
zum Anteil wissensintensiver Dienstleistungen<br />
am gesamten Dienstleistungsexport, der einige<br />
Dienstleistungsaktivitäten, wie z.B. die Schifffahrt,<br />
als wissensintensiv betrachtet, was wenig<br />
nachvollziehbar ist. Der Kompositindikator zum<br />
Strukturwandel in Richtung Wissenswirtschaft<br />
umfasst mit dem Anteil der Beschäftigten im Bereich<br />
der Branche „Forschung und Entwicklung“<br />
sowie dem BIP-Anteil ausländischer Direktinvestitionen<br />
und von Direktinvestitionen im Ausland<br />
zwei Indikatoren, deren Interpretation als<br />
„je höher desto besser“ zumindest zweifelhaft<br />
ist.<br />
Der Bericht würdigt die überdurchschnittlich<br />
dynamische Entwicklung des österreichischen<br />
Forschungs- und Innovationssystems im vergangenen<br />
Jahrzehnt. Eine Analyse von 14 Einzelindikatoren<br />
zur Leistungsfähigkeit von Wissenschaft<br />
und Wirtschaft 13 betont die Ausgewogenheit des<br />
Systems und zeigt, dass Österreich nur bei zwei<br />
13 Anzahl HochschulabsolventInnen im Bereich MINT, Anzahl Promotionen, Anzahl ForscherInnen im Unternehmenssektor, Beschäftigung<br />
in wissensintensiven Branchen, Anzahl viel zitierter wissenschaftlicher Publikationen, Umfang Fördermittel aus EU-RP, Anzahl<br />
ausländischer PromotionsstudentInnen, Anzahl Patentanmeldungen, Anteil der aus dem Ausland finanzierten Unternehmens-F&E,<br />
Anzahl öffentlich-privater Ko-Publikationen, Anteil der vom Unternehmenssektor finanzierten F&E-Ausgaben im Bereich Hochschulen<br />
und Staat, Anteil KMU mit Produkt- oder Prozessinnovationen, Anzahl KMU mit Marketing- oder Organisationsinnovationen,<br />
F&E-Quote des Unternehmenssektors. Alle absoluten Zahlen sind normiert an der Landesgröße (Bevölkerung oder BIP).<br />
28 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>