FTB_2015_web_dt.
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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />
das Basiszertifikat aus dem Audit „berufundfamilie“<br />
46 erhalten und kann als familienfreundliche<br />
Einrichtung bezeichnet werden. Die auditierten<br />
Maßnahmen werden in den nächsten Jahren<br />
weiterentwickelt. IST Austria hat auch ein<br />
internes Dual Career 47 Advice-Service eingerichtet<br />
und ist zudem Mitglied im Dual Career Service<br />
Support-Netzwerk des Wiener Wissenschafts-,<br />
Forschungs- und Technologiefonds<br />
(WWTF) 48 . Des Weiteren gibt es seit 2011 eine<br />
zentrale Ansprechperson für Gender und Diversity,<br />
die das Management berät, Handlungsfelder<br />
aufzeigt und Maßnahmen entwickelt.<br />
5.2.5 Resümee<br />
Österreich hat in Sachen Chancengleichheit und<br />
Gender in FTI Fortschritte zu verzeichnen – sowohl<br />
auf Ebene der Repräsentanz von Frauen in<br />
Forschungsteams als auch auf Ebene der Berücksichtigung<br />
von Gender in Forschungsinhalten<br />
und Technologieentwicklung. Beides unterstützt<br />
die österreichische Forschungslandschaft dabei,<br />
den Zielsetzungen, die sich die Europäische<br />
Kommission im Rahmen von Horizon 2020 zu<br />
Chancengleichheit und Gender setzt, gerecht zu<br />
werden.<br />
Die diesem Beitrag zugrundeliegenden Analysen<br />
zeigen deutlich, wie wesentlich eine konsequente<br />
Förderpolitik zu diesen Fortschritten beigetragen<br />
hat. Der Anteil von Frauen unter WissenschaftlerInnen<br />
steigt in Österreich insgesamt<br />
langsam, in der außeruniversitären Forschung<br />
hat er zwischen 2004 und 2013 von 20 % auf<br />
25 % zugenommen. Einen wesentlichen Beitrag<br />
zu dieser Erhöhung des Forscherinnenanteils haben<br />
die COMET-Zentren geleistet, da der Fördergeber<br />
darauf Bedacht nimmt, dass die geförderten<br />
Einrichtungen Maßnahmen zur Förderung<br />
von Gleichstellung umsetzen. Trotzdem ist nach<br />
wie vor Handlungsbedarf gegeben, denn Frauen<br />
sind beispielsweise in Führungspositionen nur<br />
unterdurchschnittlich vertreten. Darüber hinaus<br />
gibt es nur sehr wenige Daten zum Status<br />
quo von Gleichstellung im Unternehmenssektor.<br />
Dieser ist der größte F&E-Sektor in Österreich,<br />
der bisher aber nur einen sehr geringen<br />
Frauenanteil aufweist. Um den Frauenanteil in<br />
F&E in Österreich insgesamt zu heben, braucht<br />
es auch für diesen Sektor wirkungsvolle Gleichstellungsmaßnahmen,<br />
deren Fortschritte es regelmäßig<br />
zu überprüfen gilt. Bei der ÖAW und<br />
beim IST Austria erfolgt das Monitoring der<br />
Fortschritte im Rahmen der Begleitgespräche<br />
zur Leistungsvereinbarung. Für beide Einrichtungen<br />
ist Chancengleichheit ein wichtiges<br />
Thema, das auch institutionell verankert ist. Sowohl<br />
die ÖAW als auch das IST Austria bemühen<br />
sich durch ein aktives Recruiting sowie<br />
durch Maßnahmen zur Verbesserung der Vereinbarkeit<br />
von Beruf und Familie, den Frauenanteil<br />
am wissenschaftlichen Personal und in Führungspositionen<br />
zu erhöhen.<br />
Um die Genderdimension stärker in der Forschung<br />
zu berücksichtigen, haben der FWF und<br />
die FFG die Berücksichtigung von Gender- und<br />
Gleichstellungsaspekten in die Antragstellung<br />
und die Berichtsleitfäden integriert. Mit der Förderschiene<br />
FEMtech Forschungsprojekte ermöglicht<br />
die FFG ForscherInnen darüber hinaus erste<br />
Erfahrungen mit der Berücksichtigung von Gender-<br />
und Diversitätsdimensionen in der technologischen<br />
Forschung zu sammeln. Durch diese<br />
Förderpolitik konnten in den letzten Jahren in<br />
unterschiedlichsten Themenbereichen und Wissenschaftsdisziplinen<br />
Erfahrungen mit genderspezifischer<br />
Forschung gesammelt werden. International<br />
nimmt Österreich mit dieser Förder-<br />
46 Vgl. http://www.familieundberuf.at/leistungen/massgeschneiderte-audits/audit-berufundfamilie/<br />
47 Dual-Career-Angebote unterstützen die Mobilität von Forschenden, indem sie Unterstützungen für ForscherInnen und ihre PartnerInnen,<br />
die aus dem Ausland an das IST Austria kommen, zur Verfügung stellen. Dabei steht vor allem auch die Unterstützung der<br />
Jobsuche der jeweiligen PartnerInnen im Vordergrund.<br />
48 Vgl. http://www.wwtf.at/other_activities/dual_career_service_support/<br />
134 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>