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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />

eine polarisierende Wirkung auf den Arbeitsmarkt<br />

haben könnten. Dabei erhöht IKT die<br />

Nachfrage nach hochqualifizierten und in geringerem<br />

Ausmaß auch nach gering qualifizierten<br />

Arbeitskräften und verringert gleichzeitig die<br />

Nachfrage nach mittelqualifizierten ArbeiterInnen.<br />

Dieser Zusammenhang wird auf Basis von<br />

Branchendaten für die USA, Japan und neun europäischen<br />

Länder bestätigt 11 . Die Studien kommen<br />

zu dem Ergebnis, dass Branchen mit schnellerem<br />

Wachstum des IKT-Kapitalstocks eine<br />

überdurchschnittliche Steigerung der relativen<br />

Nachfrage nach gut ausgebildeten Arbeitskräften<br />

und eine Reduktion der relativen Nachfrage nach<br />

mittelqualifizierten Arbeitskräften aufweisen.<br />

Wenig Einfluss hat IKT-Einsatz dagegen auf die<br />

Nachfrage nach ungelernten Arbeitskräften. Die<br />

wenigen Studien 12 , die die Auswirkungen des<br />

Breitbandinternet-Zugangs auf die Beschäftigung<br />

untersucht haben, kommen zu dem Ergebnis,<br />

dass der zunehmende Breitbandzugang zu einem<br />

Anstieg der Beschäftigungsquote geführt hat. Insbesondere<br />

wird festgestellt, dass die positiven Beschäftigungseffekte<br />

von Breitbandinternet stärker<br />

in Landkreisen und Branchen mit einem höheren<br />

Anteil von Personen mit einem Hochschulabschluss<br />

ausfallen.<br />

In Österreich scheinen der zunehmende Einsatz<br />

von IKT-Anwendungen und die Beschäftigungsentwicklung<br />

von IngenieurInnen und NaturwissenschaftlerInnen<br />

in einem positiven Zusammenhang<br />

zu stehen. Auf Branchenebene steigen<br />

sowohl der Anteil der Computerarbeitsplätze<br />

mit Internetzugang als auch der Anteil der Unternehmen<br />

mit ERP-Software. In der Sachgüterzeugung<br />

beträgt die Steigerung bei diesen Indikatoren<br />

drei Prozentpunkte zwischen 2009–2012.<br />

Gleichzeitig steigt die Beschäftigung von IngenieurInnen<br />

und NaturwissenschaftlerInnen in der<br />

Sachgütererzeugung kräftig an. Aufgrund der ge-<br />

Tab. 5‐1: Entwicklung der Beschäftigten von IngenieurInnen, NaturwissenschaftlerInnen und Fachkräften<br />

Anzahl der Erwerbstätigen<br />

durchschn. jährliches Wachstum<br />

ÖISOC08<br />

ÖISOC11<br />

der Erwerbstätigen in %<br />

2008 2010 2011 2013 2008–2010 2011–2013<br />

Herstellung von Waren 81.153 91.337 104.782 115.070 6,1 4,8<br />

Energie-, Wasser-, Abwasser- und Abfallentsorgung 9.399 8.186 10.433 13.452 - -<br />

Bau 34.087 31.235 45.853 48.796 -4,3 3,2<br />

Handel; Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen 30.559 30.620 21.560 20.036 0,1 -3,6<br />

Verkehr und Lagerei 9.725 9.879 10.943 12.717 0,8 7,8<br />

Beherbergung und Gastronomie 510 666 570 878 14,3 24,1<br />

Information und Kommunikation 36.800 43.509 21.351 21.921 8,7 1,3<br />

Finanz- und Versicherungsdienstleistungen 4.574 5.044 2.911 2.947 5,0 0,6<br />

Grundstücks- und Wohnungswesen; freiberufliche,<br />

wissenschaftliche und technische Dienstleistungen<br />

1.616 1.764 1.315 1.262 4,5 -2,0<br />

Erbringung von sonstigen wirtschaftlichen Dienstleistungen 5.414 3.608 5.021 2.830 -18,4 -24,9<br />

insgesamt 21.3837 225.850 224.739 239.908 2,8 3,3<br />

Anmerkungen: MINT 2008–2010: NaturwissenschaftlerInnen, MathematikerInnen und IngenieurInnen (21) und ingenieurtechnische und vergleichbare Fachkräfte (31).<br />

MINT 2010–2013: 21+31+35 („Informations- und Kommunikationstechniker“). Werte mit Hochrechnungsfaktoren gewichtet.<br />

Quelle: Mikrozensus, Statistik Austria. Berechnungen: WIFO.<br />

11 Vgl. Michaels et al. (2010).<br />

12 Vgl. Atasoy (2013), Untersuchung für die USA für den Zeitraum 1999–2007.<br />

118 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>

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