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5 Ausgewählte Themen der österreichischen FTI-Politik<br />

eine ausgewogene Beteiligung zwischen Männern<br />

und Frauen sicherzustellen. Zudem ist in<br />

unterschiedlichen Themenbereichen des Arbeitsprogramms<br />

die Genderdimension als inhaltliche<br />

Dimension verankert und muss auch im<br />

inhaltlichen Forschungsantrag berücksichtigt<br />

werden. Das Arbeitsprogramm hält daher fest:<br />

“A topic is considered gender relevant when it<br />

and/or its findings affect individuals of groups of<br />

persons. In these cases, gender issues should be<br />

integrated at various stages of the action and<br />

when relevant, specific studies can be included.”<br />

14 Wie die inhaltliche Integration der Genderdimension<br />

in Forschungsprozesse methodisch<br />

umgesetzt werden kann und welche Vorteile und<br />

Herausforderungen dies mit sich bringt, hat die<br />

Europäische Kommission in der Publikation<br />

„Gendered Innovations“ 15 zusammengefasst. Zudem<br />

ist entsprechendes Know-how und Expertise<br />

auch in der österreichischen Forschungslandschaft<br />

vorhanden, das auf den Erfahrungen<br />

der FEMtech Forschungsprojekte 16 aufbauen<br />

kann und damit für die neuen Anforderungen in<br />

Horizon 2020 vorbereitet.<br />

Auch in den Antragsformularen von Horizon<br />

2020 spiegeln sich diese Anforderungen hinsichtlich<br />

geschlechtergerechter Ausgewogenheit der<br />

Forschungsteams und Integration von Sex- und<br />

Gender-Analysen wider. Zudem muss zumindest<br />

ein Teil der als EvaluatorInnen tätigen ExpertInnen<br />

ein entsprechendes Gender-Know-how mitbringen,<br />

um die Umsetzung der Sex- und Gender-<br />

Analysen in den Anträgen adäquat und fair bewerten<br />

zu können. Denn im Evaluationsprozess<br />

wird auch die Umsetzung der Genderdimension<br />

bewertet werden. Zudem werden bei ex aequo<br />

gereihten Anträgen jene besser bewertet, die sich<br />

durch eine geschlechtergerechte Ausgewogenheit<br />

im Forschungsteam auszeichnen 17 . Die Berücksichtigung<br />

von Gleichstellung im Forschungsteam<br />

kann daher zu einem entscheidenden<br />

Erfolgsfaktor werden und in Zukunft als Vorbild<br />

auch für nationale Fördergeber wirken.<br />

Schließlich wird die Umsetzung der geplanten<br />

Maßnahmen und Aktivitäten sowohl in der Erstellung<br />

der Grant Agreements als auch im Horizon<br />

2020 Monitoring berücksichtigt werden. Um<br />

die Kompetenzen der an Horizon 2020 beteiligten<br />

WissenschaftlerInnen im Bereich Gender-<br />

Know-how 18 zu stärken, ist es möglich, Kosten<br />

für Trainings- und Weiterbildungsmaßnahmen<br />

im Projektbudget vorzusehen und als projektrelevante<br />

Kosten abzurechnen. 19<br />

Neben der Verankerung von Gleichstellung<br />

als Querschnittsthema sind im Arbeitsprogramm<br />

zum Thema „Wissenschaft für und mit der Gesellschaft“<br />

spezifische Ausschreibungen zur Förderung<br />

von Gleichstellung sowie der Partizipation<br />

von Frauen in Forschung, Technologie und<br />

Innovation vorgesehen. So werden beispielsweise<br />

Forschungseinrichtungen und auch Forschungsförderorganisationen<br />

dabei unterstützt, Maßnahmen<br />

umzusetzen, die Barrieren und Hindernisse<br />

für Frauen in wissenschaftlichen Karrieren beseitigen<br />

und die Integration der Genderdimension<br />

in die Forschungsinhalte unterstützen. Zudem<br />

werden auch Maßnahmen gefördert, die Mädchen<br />

und junge Frauen ermutigen, Karrieren in<br />

Forschung, Technologie und Innovation zu verfolgen<br />

20 .<br />

14 Vgl. European Commission (2014b, S. 17).<br />

15 Vgl. European Commission (2013).<br />

16 Vgl. https://www.ffg.at/femtech-forschungsprojekte<br />

17 Vgl. European Commission (2014f, 33). Anmerkung: Allerdings ist dieses Kriterium das letzte von vier Entscheidungskriterien, denn<br />

zunächst werden die Punkte für das Kriterium Exzellenz und danach für Impact herangezogen. Weisen die Anträge dann noch immer<br />

eine gleiche Punkteanzahl auf, entscheidet die Höhe des für KMU reservierten Budgets und erst wenn die Anträge dann noch immer ex<br />

aequo platziert sind, kommt das Kriterium der geschlechtergerechten Ausgewogenheit der Forschungsteams zum Einsatz. Es ist davon<br />

auszugehen, dass dieses Kriterium nur äußert selten zur Anwendung kommt.<br />

18 Die Europäische Kommission führt in den vorliegenden Dokumenten nicht näher aus, was unter Gender-Know-how genau zu verstehen<br />

ist. Es kann aber davon ausgegangen werden, dass es um eine Sensibilisierung der WissenschaftlerInnen hinsichtlich der Bedeutung<br />

von Geschlecht bei der Durchführung von Forschungsprojekten und bei der Berücksichtigung in Forschungsinhalten geht.<br />

19 Vgl. European Commission (2014a).<br />

20 Vgl. European Commission (2014c).<br />

Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong> 121

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