FTB_2015_web_dt.
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3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />
3 Wissenschaftliche Forschung und tertiäre Bildung<br />
Die im Rahmen der FTI-Strategie des Bundes formulierten<br />
hochschulrelevanten Zielsetzungen<br />
stellen zusammen mit dem Hochschulplan 2011 1<br />
als Instrument hochschulpolitischer Planung<br />
den strategischen Rahmen für die Weiterentwicklung<br />
und Koordination der Universitäten<br />
dar. Die Leistungsvereinbarungen zwischen<br />
Bund und Universitäten als zentrale Steuerungsund<br />
Allokationsinstrumente des Bundes zur<br />
Umsetzung von hochschul- und wissenschaftspolitischen<br />
Zielsetzungen gehen mit dem Auslaufen<br />
der aktuellen Periode 2013–<strong>2015</strong> in ihre<br />
nunmehr vierte Runde. Dieses Kapitel widmet<br />
sich einigen zentralen Aspekten, die im Kontext<br />
der leistungsbasierten Finanzierung der Universitäten<br />
in den vergangenen Jahren – seit der Einführung<br />
dieses Instruments durch das UG 2002<br />
– an Bedeutung gewonnen haben. Aufbauend auf<br />
einer kurzen Zusammenschau rezenter wichtiger<br />
Entwicklungsschritte und Veränderungen der<br />
österreichischen Hochschullandschaft (Kapitel<br />
3.1) wird in Kapitel 3.2 die im Zuge der Leistungsvereinbarungen<br />
forcierte Entwicklung universitärer<br />
Forschungsschwerpunktsetzungs- und<br />
Profilbildungsstrategien unter Berücksichtigung<br />
der Rolle von Hochschulen für regionale Innovationssysteme<br />
(„Regional Innovation Strategies<br />
for Smart Specialisation“ – RIS3) sowie damit<br />
verbundener Maßnahmen diskutiert. Kapitel 3.3<br />
befasst sich mit der zunehmenden Bedeutung<br />
kompetitiver F&E-Finanzierung an österreichischen<br />
Universitäten auf Basis der Darstellung<br />
von Struktur und Entwicklung der F&E-Drittmittelfinanzierung.<br />
Auf Basis der 2014 durchgeführten<br />
Forschungsinfrastrukturerhebung beleuchtet<br />
abschließend das Kapitel 3.4 die Struktur<br />
und Finanzierung von Forschungsinfrastrukturen<br />
an heimischen Universitäten, Fachhochschulen<br />
und außeruniversitären Forschungseinrichtungen<br />
als wichtige Grundlage für exzellente<br />
Forschung.<br />
3.1 Die Entwicklung der österreichischen<br />
Hochschullandschaft<br />
Österreich verfügt mit den historisch sehr früh<br />
gegründeten Universitäten Wien (1365), Graz<br />
(1586), Salzburg (1622) und Innsbruck (1664) sowie<br />
den im 19. Jahrhundert entstandenen Vorgängern<br />
der Technischen Universitäten, der<br />
Wirtschaftsuniversität Wien, der Universität für<br />
Bodenkultur sowie der Veterinärmedizinischen<br />
Universität Wien im Kern über eines der ältesten<br />
Universitätssysteme Europas. In den 1960er und<br />
1970er Jahren erfolgten aufgrund der Ausweitung<br />
der tertiären Bildungsbeteiligung und einer<br />
gleichzeitigen Regionalisierung weitere Universitätsgründungen<br />
in Österreich. Neben den Universitäten<br />
der Künste wurden in diesem Zeitraum<br />
auch die Wirtschaftsuniversität Wien, die<br />
Universität Klagenfurt und die Universität Linz<br />
errichtet. In den gleichen Zeitraum fielen die<br />
Umsetzung der Mitbestimmung für Studierende<br />
und AssistentInnen, die Ausdifferenzierung von<br />
Disziplinen sowie ein Abbau von Zugangshürden<br />
durch das Universitäts-Organisationsgesetz<br />
1975. Damit verbunden war ein starker Anstieg<br />
der Anzahl der Studierenden. 2<br />
1 Vgl. Universitätsbericht 2014, Abschnitt 1.1.1 „Zielsetzungen des Hochschulplans“ und Abschnitt 1.1.2 „Wege der Umsetzung im<br />
Berichtszeitraum“, S. 44–45; (BMWFW 2014).<br />
2 Vgl. Österreichischer Wissenschaftsrat (2009); Welan und Wulz (1996).<br />
62 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>