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1 Aktuelle Entwicklungen<br />
sen, ist gleichzeitig mit Japan ein asiatisches<br />
Land auch jenes mit dem geringsten relativen<br />
Anstieg (+37 %) im Beobachtungszeitraum. Neben<br />
dem Bedeutungsgewinn von Asien kam es<br />
somit auch zu einer deutlichen Verschiebung innerhalb<br />
Asiens. Der relative Anstieg der F&E-<br />
Ausgaben in der Europäischen Union lag hingegen<br />
mit +60 % zwar etwas unter dem weltweiten<br />
Wert, jedoch nicht nur deutlich über dem Vergleichswert<br />
von Japan, sondern auch von Nordamerika<br />
(+55 %).<br />
Das hohe relative Wachstum Chinas ist zum<br />
Teil auch bedingt durch das vergleichsweise geringe<br />
Ausgangsniveau. Betrachtet man die absoluten<br />
Zuwächse, so sind diese in Nordamerika<br />
mit 164 Mrd. PPP US$ annähernd gleich groß<br />
wie in China mit 166 Mrd. PPP US$. Die Europäische<br />
Union folgt an dritter Stelle mit<br />
123 Mrd. PPP US$. Mit insgesamt 163 Mrd. PPP<br />
US$ Zuwachs liegt Europa (inkl. europäischer<br />
Staaten, die keine EU-Mitglieder sind) absolut in<br />
etwa demselben Bereich wie China und Nordamerika.<br />
Als Folge des hohen Wachstums der chinesischen<br />
F&E-Ausgaben hat sich der Anteil Chinas<br />
an den weltweiten F&E-Ausgaben von 5 % im<br />
Jahr 2002 auf 14,3 % im Jahr 2011 erhöht. Dieser<br />
Bedeutungsgewinn Chinas und anderer asiatischer<br />
Volkswirtschaften exkl. Japans führte zunächst<br />
von 2002–2011 zu einem Rückgang des<br />
Anteils von Nordamerika (5,6 Prozentpunkte),<br />
der EU (3,2 Prozentpunkte) und Japans (3,4 Prozentpunkte)<br />
an den weltweiten F&E-Ausgaben.<br />
Trotz des bemerkenswerten Anstiegs der Bedeutung<br />
Chinas lagen im Jahr 2011 die F&E-Ausgaben<br />
gemessen in PPP US$ in allen EU-28-Staaten<br />
immer noch etwa 60 % über dem entsprechenden<br />
Wert von China.<br />
1.3.1 Langfristige Entwicklung innerhalb der OECD<br />
Unterscheidet man bei der Betrachtung der weltweiten<br />
F&E-Ausgaben zwischen der OECD und<br />
Nicht-OECD-Mitgliedsländern, so verfügten die<br />
OECD-Staaten im Jahr 2011 über einen Anteil<br />
von 74 % an den weltweiten F&E-Ausgaben.<br />
Aufgrund der wachsenden Bedeutung Chinas<br />
und anderer stark wachsender Wirtschaften außerhalb<br />
der OECD entspricht dies einem Rückgang<br />
gegenüber 2002, als die OECD-Länder in<br />
Summe noch über einen Anteil von 85 % verfügten.<br />
Auf Grund der Datenverfügbarkeit und besseren<br />
Vergleichbarkeit der Erhebungsmethodik<br />
ist eine Analyse der Entwicklung der F&E-Ausgaben<br />
vor dem Jahr 2002 und bis zum Jahr 2012<br />
nur für die OECD-Mitgliedsstaaten möglich<br />
(Abb. 1‐10).<br />
Über den gesamten 30-jährigen Beobachtungszeitraum<br />
bleibt der Anteil der EU an den F&E-<br />
Ausgaben in der OECD sehr stabil und liegt stets<br />
zwischen 30 % und 35 %. Während in den 1990er<br />
Jahren eine leicht absteigende Tendenz zu erkennen<br />
ist, steigt der Anteil ab dem Jahr 2000 wieder<br />
leicht an und liegt im letzten Beobachtungsjahr<br />
2012 mit 30,8 % nur unwesentlich unter dem<br />
Niveau des Jahres 1982 mit 31,4 %.<br />
Mit einem Anteil von 41,0 % im Jahr 2012<br />
sind die USA das Land mit dem mit Abstand<br />
größten Anteil an den gesamten F&E-Ausgaben<br />
in der OECD und an den gesamten weltweiten<br />
F&E-Ausgaben. Dieser Anteil lag in den 1980er<br />
Jahren mit rd. 45 % noch etwas höher, um wie in<br />
der EU in den 1990er Jahren leicht zurückzugehen.<br />
Im Gegensatz dazu schaffte es die USA jedoch<br />
nur kurzfristig – um das Jahr 2000 –, ihren<br />
Anteil wieder zu erhöhen und liegt zuletzt wieder<br />
etwa beim selben Anteil wie in den frühen<br />
1990er Jahren. Über die gesamten 30 Jahre hinweg<br />
bewegte sich somit auch der Anteil der USA<br />
innerhalb eines relativ engen Bereichs zwischen<br />
41 % und 46 % der OECD F&E-Ausgaben.<br />
Etwas größere Veränderungen in der Bedeutung<br />
sind für Japan zu konstatieren. Zunächst<br />
stieg der Anteil Japans an den gesamten F&E-<br />
Ausgaben in der OECD von 1981–1990 kontinuierlich<br />
von 16,0 % auf 19,7 %. Danach folgte eine<br />
Phase des ebenso kontinuierlichen Rückgangs<br />
auf zuletzt nur mehr 13,7 %.<br />
Deutlich zugenommen hat in den vergangen<br />
30 Jahren die Bedeutung der sonstigen OECD-<br />
Länder. Diese Gruppe umfasst einerseits mit Kanada<br />
und Australien große traditionelle Industrie-<br />
34 Forschungs- und Technologiebericht <strong>2015</strong>