Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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3. Ergebnisse 93<br />
durch die komplexe Matrix gelegen haben, durch die die Substanz teilweise von <strong>der</strong><br />
Xanth<strong>in</strong>-Oxidase nicht mehr als Substrat akzeptiert und die H2O2-Erzeugung somit<br />
herabgesetzt wurde. Nach Subtraktion <strong>der</strong> unspezifischen Signale von den<br />
jeweiligen XOD-Reaktor-Signalen wurden für das Detektionssystem Sensitivitäten<br />
von 3,44 µA/mM für <strong>in</strong> Puffer bzw. 2,02 µA/mM für <strong>in</strong> HDF-Medium angesetzte<br />
Xanth<strong>in</strong>-Standards erreicht. Trotz des ungünstigeren Verhältnisses von spezifischem/unspezifischem<br />
Signalanteil erwies sich die Empf<strong>in</strong>dlichkeit des entwickelten<br />
Biosensorsystems damit als ausreichend hoch, um Xanth<strong>in</strong> <strong>in</strong> Fermentationsproben<br />
bestimmen zu können.<br />
3.2.3.7 Bestimmung von Xanth<strong>in</strong> <strong>in</strong> Realproben<br />
Mit dem entwickelten Detektionssystem wurde die Xanth<strong>in</strong>-Konzentration von<br />
Realproben bestimmt, die während e<strong>in</strong>er Hochzelldichte-Fermentation von E. coli<br />
(durchgeführt von Herrn M. Schmidt, Abt. Mikrobielle Systeme, GBF) genommen<br />
wurden. Der Sensor wurde zunächst mit <strong>in</strong> HDF-Medium angesetzten Standards<br />
kalibriert. Um e<strong>in</strong>e mögliche Verr<strong>in</strong>gerung <strong>der</strong> XOD-Aktivität während <strong>der</strong> Meßreihe<br />
zu berücksichtigen, wurde jeweils nach drei Injektionen von Realproben e<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>-<br />
Punkt-Kalibration mit e<strong>in</strong>em 100 µM Xanth<strong>in</strong>-Standard durchgeführt und die<br />
ermittelte Xanth<strong>in</strong>-Konzentration um die jeweilige Abweichung korrigiert. Der l<strong>in</strong>eare<br />
Meßbereich des Detektionssystems reichte von 0 bis 100 µM Xanth<strong>in</strong> mit e<strong>in</strong>er<br />
Geradengleichung von: Y = - 0,38 + 1,75·X und e<strong>in</strong>em Regressionskoeffizienten<br />
von 0,999. Proben mit e<strong>in</strong>em Xanth<strong>in</strong>-Gehalt außerhalb dieses Bereichs wurden mit<br />
HDF-Medium entsprechend verdünnt und anschließend nochmals analysiert. Der so<br />
ermittelte Verlauf <strong>der</strong> extrazellulären Xanth<strong>in</strong>-Konzentration während e<strong>in</strong>er über<br />
e<strong>in</strong>en Zeitraum von 37,5 Stunden durchgeführten E. coli-Fermentation ist <strong>in</strong> Abb. 39<br />
dargestellt. Die Konzentration des sekretierten Xanth<strong>in</strong>s war stark an die <strong>der</strong> Hauptkohlenstoffquelle<br />
Glucose gekoppelt. Mit e<strong>in</strong>er Abnahme <strong>der</strong> Glucose-Konzentration<br />
und dem <strong>in</strong> diesem Zusammenhang langsam e<strong>in</strong>setzenden Streß antworteten die<br />
Zellen mit dem Abbau ihrer rRNA, <strong>der</strong> <strong>zur</strong> Akkumulation von Xanth<strong>in</strong> im Medium<br />
führte. Die höchsten Werte für die Konzentration <strong>der</strong> Nukleobase wurden daher auch<br />
<strong>in</strong> <strong>der</strong> Phase <strong>der</strong> Kultivierung gefunden, <strong>in</strong> <strong>der</strong> praktisch ke<strong>in</strong>e Glucose mehr <strong>zur</strong><br />
Verfügung stand. Daß dieses Signal e<strong>in</strong>e regulatorische Bedeutung besaß, wurde<br />
durch die Abnahme <strong>der</strong> extrazelluären Xanth<strong>in</strong>-Konzentration nach <strong>der</strong> Glucose-