Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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1. E<strong>in</strong>leitung 5<br />
1.3.3 Weitere <strong>in</strong>trazelluläre <strong>Nukleotid</strong>pools<br />
Durch Untersuchungen vor allem an tierischen Zellkulturen wurden<br />
Zusammenhänge zwischen dem Zellwachstum und <strong>der</strong> Größe von drei ebenfalls<br />
dimensionslosen <strong>in</strong>trazellulären <strong>Nukleotid</strong>pools nachgewiesen (Ryll, 1992). In e<strong>in</strong>em<br />
dieser Pools werden die Konzentrationen <strong>der</strong> Pur<strong>in</strong>- und Pyrimid<strong>in</strong>triphosphate<br />
folgen<strong>der</strong>maßen verknüpft:<br />
( ATP + GTP)<br />
( UTP + CTP)<br />
NTP − Wert =<br />
(2)<br />
(GTP: Guanos<strong>in</strong>triphosphat; UTP: Urid<strong>in</strong>triphosphat; CTP: Cytid<strong>in</strong>triphosphat)<br />
Der zweite Parameter, <strong>der</strong> sich im Verlauf e<strong>in</strong>er Kultivierung dem NTP-Wert genau<br />
entgegengesetzt entwickelte, gibt das Verhältnis zwischen Urid<strong>in</strong>triphosphat (UTP)<br />
und den beiden Urid<strong>in</strong>diphosphat (UDP) aktivierten Hexosam<strong>in</strong>en UDP-N-Acetyl-<br />
Galactosam<strong>in</strong> (UDP-GalNAc) und UDP-N-Acetyl-Glucosam<strong>in</strong> (UDP-GlcNAc) wie<strong>der</strong>:<br />
UTP<br />
U−<br />
Wert =<br />
(3)<br />
( UDP − GalNAc + UDP − GlcNAc)<br />
Aufgrund <strong>der</strong> schon erwähnten Gegenläufigkeit <strong>der</strong> beiden Parameter wurde <strong>der</strong><br />
NTP/U-Wert etabliert, <strong>der</strong> die numerischen Än<strong>der</strong>ungen <strong>der</strong> Poolgrößen während<br />
verschiedener Wachstumsphasen noch deutlicher hervorhob. Die lag-Phase wurde<br />
demnach durch e<strong>in</strong>e Abnahme des NTP/U-Wertes charakterisiert, während er <strong>in</strong> <strong>der</strong><br />
log-Phase vergleichsweise konstant blieb und wie<strong>der</strong> steil anstieg, als das<br />
Zellwachstum gedrosselt wurde. Gegen Ende e<strong>in</strong>er Kultivierung sank <strong>der</strong> Parameter<br />
nochmals ab. Wie Untersuchungen an verschiedenen Zell<strong>in</strong>ien zeigten, war die<br />
Kopplung <strong>der</strong> drei Parameter an das Wachstumsverhalten universell. Es wurden<br />
lediglich zellspezifische Werte e<strong>in</strong>gehalten, <strong>der</strong> beschriebene allgeme<strong>in</strong>e Verlauf<br />
blieb gleich und wurde we<strong>der</strong> von limitierenden/<strong>in</strong>hibierenden Komponenten noch<br />
von <strong>der</strong> Kultivierungsweise bee<strong>in</strong>flußt. Darüber h<strong>in</strong>aus konnte e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong><br />
Zellphysiologie über die <strong>Nukleotid</strong>pool-Bestimmung e<strong>in</strong> bis zwei Tage früher<br />
festgestellt werden als über die Vitalität mittels Zellzählung o<strong>der</strong> e<strong>in</strong>e Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong>