Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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1. E<strong>in</strong>leitung 6<br />
Wachstumsrate (Ryll, 1992). Beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> H<strong>in</strong>blick auf die Produktqualität kann e<strong>in</strong>e<br />
frühzeitigere Erkennung e<strong>in</strong>er Zustandsän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zellen von entscheiden<strong>der</strong><br />
Bedeutung se<strong>in</strong>.<br />
1.3.4 Extrazelluläre Nukleobasen<br />
E<strong>in</strong> Zusammenhang zwischen den Konzentrationen extrazellulärer Nukleobasen<br />
wie Xanth<strong>in</strong> und Uracil und dem Wachstumsverhalten von Zellen wurde bei Hochzelldichte-Kultivierungen<br />
von Escherichia coli entdeckt (R<strong>in</strong>as et al., 1995). Durch die<br />
Limitierung e<strong>in</strong>es Medienbestandteiles - <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>der</strong> Kohlenstoffquelle - kam es<br />
zum Übergang von <strong>der</strong> exponentiellen <strong>in</strong> die stationäre Wachstumsphase. Gekoppelt<br />
an diese metabolische Streßsituation war stets die Akkumulation von Xanth<strong>in</strong> und<br />
Uracil im Medium. Als Ursprung hierfür wurde <strong>der</strong> Abbau ribosomaler RNA nachgewiesen<br />
(Kaplan et al., 1975) und nicht die Freisetzung <strong>in</strong>stabiler Zellbestandteile. Für<br />
Uracil konnte gezeigt werden, daß beson<strong>der</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> späten stationären Wachstums-<br />
phase die extrazelluläre Basenkonzentration bedeutend größer war als die Summe<br />
<strong>in</strong>stabiler uracilhaltiger Zellbestandteile wie z. B. mRNA, UMP, UDT, UTP, UDP-<br />
Glucose und UDP-Galactose (R<strong>in</strong>as et al., 1995). Bei e<strong>in</strong>er vollständigen De-<br />
gradation <strong>der</strong> Ribosomen müssen neben Uracil auch Cytos<strong>in</strong> und die beiden Pur<strong>in</strong>-<br />
basen Aden<strong>in</strong> und Guan<strong>in</strong> freigesetzt werden. Da Uracil die erste Zwischenstufe des<br />
Cytos<strong>in</strong>-Abbaus darstellt, wurden bei den bisherigen Untersuchungen <strong>zur</strong> Be-<br />
stimmung <strong>der</strong> extrazellulären Uracil-Konzentration stets die Summe aus dem direkt<br />
freigesetzten und dem über den Cytos<strong>in</strong>-Abbauweg gebildeten Uracil erfaßt (Seeger,<br />
1995). Aden<strong>in</strong> und Guan<strong>in</strong> wurden über das Zwischenprodukt Xanth<strong>in</strong> abgebaut, das<br />
neben Uracil unter substratlimitierten Bed<strong>in</strong>gungen bei E.coli-Fermentationen im<br />
Medium nachgewiesen wurde (R<strong>in</strong>as et al., 1995). Zusammenfassend konnte die<br />
Degradation <strong>der</strong> rRNA bzw. die Akkumulation ihrer Abbauprodukte im Medium als<br />
e<strong>in</strong> Signal für die Reaktion <strong>der</strong> Zellen auf Streß betrachtet werden, die stets mit e<strong>in</strong>er<br />
Än<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Zellphysiologie verbunden war.