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Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...

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1. E<strong>in</strong>leitung 4<br />

auch das Zellwachstum. Mehrere Autoren haben beschrieben, daß sich das<br />

Wachstumsverhalten pflanzlicher und tierischer Zellen über die Bestimmung<br />

verschiedener <strong>in</strong>trazellulärer <strong>Nukleotid</strong>pools kontrollieren läßt (Meyer und Wagner,<br />

1985; Ryll und Wagner, 1992). Diese Zusammenhänge wurden bei Untersuchungen<br />

mit Prokaryonten (Escherichia coli) nicht wie<strong>der</strong> gefunden, jedoch än<strong>der</strong>ten sich die<br />

extrazellulären Konzentrationen <strong>der</strong> Nukleobasen Uracil und Xanth<strong>in</strong> mit dem<br />

Wachstumsverhalten dieser Zellen (R<strong>in</strong>as et al., 1995).<br />

1.3.2 Adenylate Energy Charge (AEC)<br />

Der 1967 von Atk<strong>in</strong>son und Walton e<strong>in</strong>geführte dimensionslose Adenylate<br />

Energy Charge (AEC), <strong>der</strong> auch als Energieladung <strong>der</strong> Zelle bezeichnet wird,<br />

spiegelt die Phosphatbeladung des Adenylatpools wie<strong>der</strong>:<br />

( ATP + 0,5⋅<br />

ADP)<br />

( ATP + ADP + AMP)<br />

AEC = (1)<br />

(ATP: Adenos<strong>in</strong>triphosphat; ADP: Adenos<strong>in</strong>diphosphat; AMP: Adenos<strong>in</strong>monophosphat)<br />

E<strong>in</strong>e Kopplung dieser Poolgröße mit dem Wachstumsverhalten wurde bei<br />

Escherichia coli-Kultivierungen nachgewiesen (Ryll, 1992). So konnte die exponen-<br />

tielle Wachstumsphase durch e<strong>in</strong>e konstante Energieverfügbarkeit charakterisiert<br />

werden, die bei höheren Zelldichten und bei Substratlimitierung abnahm. Wurde die<br />

Wachstumsrate anschließend gesteuert, konnte die Energieladung wie<strong>der</strong><br />

regeneriert werden, wodurch sich die Umstellung <strong>der</strong> Zellphysiologie auf die verän<strong>der</strong>ten<br />

Kulturbed<strong>in</strong>gungen verdeutlichte. Ergebnisse früherer Untersuchungen<br />

führten zu <strong>der</strong> Vermutung, daß Zellen mit e<strong>in</strong>er Energieladung von weniger als 0,5<br />

nicht lebensfähig s<strong>in</strong>d (Chapman et al., 1971). Jedoch wurde später diese Annahme<br />

wi<strong>der</strong>legt, <strong>in</strong>dem bewiesen wurde, daß Zellen mit AEC-Werten bis h<strong>in</strong>unter zu 0,1 bei<br />

geeigneten Kultivierungsbed<strong>in</strong>gungen noch regenerierbar waren (Barrette et al.,<br />

1988). E<strong>in</strong> Grenzwert des AEC, bei dessen Unterschreitung die Zellen nicht weiter<br />

lebensfähig s<strong>in</strong>d, wurde jedoch nicht genauer def<strong>in</strong>iert.

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