Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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4. Zusammenfassung und Diskussion 155<br />
Supplementen, die sich <strong>in</strong> vorherigen Untersuchungen <strong>zur</strong> Stabilisierung <strong>der</strong><br />
Glucose- und Lactatoxidase als geeignet erwiesen hatten (Rohm, 1996; Schumacher<br />
et al., 1999) bee<strong>in</strong>flußte sowohl die Stabilität als auch die Aktivität <strong>der</strong> immobilisierten<br />
XOD. Aufgrund <strong>der</strong> unbekannten Enzymstruktur lassen sich konkrete Wechselwirkungen<br />
mit den e<strong>in</strong>zelnen Additiven nicht belegen, jedoch weisen die erzielten Ergebnisse<br />
darauf h<strong>in</strong>, daß die Diffusion des negativ geladenen Xanth<strong>in</strong>s durch<br />
kationische Zusätze begünstigt wurde. Möglicherweise wurde die XOD mit e<strong>in</strong>em<br />
isoelektrischen Punkt von 5,35 (Jakube, 1976) bei pH 8 auch besser durch positiv<br />
geladene Zusätze vor <strong>der</strong> denaturierenden UV-Strahlung abgeschirmt, so daß e<strong>in</strong>e<br />
größere Menge aktiven Enzyms <strong>in</strong> <strong>der</strong> Membran verblieb, die erhöhte Stromstärken<br />
gewährleistete. Darüber h<strong>in</strong>aus ist auch bekannt, daß Additive mit tertiären Am<strong>in</strong>ogruppen<br />
<strong>in</strong> den radikalischen Polymerisierungsprozeß e<strong>in</strong>bezogen werden (Marabu<br />
Produkt<strong>in</strong>formation) und sich somit unter E<strong>in</strong>fluß <strong>der</strong> UV-Strahlung verän<strong>der</strong>n<br />
können, wodurch sich die Komplexität <strong>der</strong> möglichen Wechselwirkungen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Paste<br />
weiter erhöht und die Interpretation <strong>der</strong> Daten zusätzlich erschwert.<br />
Zusammenfassend betrachtet wurde die Sensoraktivität durch den Zusatz von positiv<br />
geladenen Additiven (Polylys<strong>in</strong>, DEAE-Dextran) als E<strong>in</strong>zelsubstanz o<strong>der</strong> <strong>in</strong> Komb<strong>in</strong>ation<br />
mit weiteren Supplementen gegenüber <strong>der</strong> re<strong>in</strong>en XOD-Elektrode um bis zu<br />
165% (135 nA) erhöht. Durch die Aktivität <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zelnen Sensoren wurde <strong>in</strong>direkt<br />
auch ihre Stabilität bee<strong>in</strong>flußt, denn e<strong>in</strong>e erhöhte H2O2-Produktion führte <strong>zur</strong><br />
Schädigung des Enzyms. Die Elektrode mit dem negativ geladenen BSA-Zusatz<br />
zeigte daher mit 68% nach 100 Injektionen (2,5 h Meßdauer) die größte verbleibende<br />
Stabilität. Allgeme<strong>in</strong> konnte über dieses Immobilisierungsverfahren jedoch ke<strong>in</strong><br />
Sensor mit ausreichen<strong>der</strong> Stabilität und Sensitivität erhalten werden, um Xanth<strong>in</strong> im<br />
relevanten Konzentrationbereich (5 bis 270 µM) bestimmen zu können.<br />
4.2.2 XOD-Graphitelektroden<br />
Nach Plat<strong>in</strong> wurde Graphit als zweites Elektrodenmaterial <strong>zur</strong> amperometrischen<br />
Xanth<strong>in</strong>-Bestimmung untersucht, wobei die XOD kovalent über die EDC-Methode<br />
(Kap. 2.2.3.3) immobilisiert wurde. Auch <strong>in</strong> diesem Fall konnte das enzym-unabhängige<br />
Xanth<strong>in</strong>-Signal nicht alle<strong>in</strong> durch Aufbr<strong>in</strong>gen e<strong>in</strong>er Diffusionsbarriere unterdrückt<br />
werden. Wie schon am Plat<strong>in</strong> beobachtet, mußte auch hier das Potential von<br />
+600 mV auf +400 mV abgesenkt werden. Der E<strong>in</strong>satz von Kaliumhexacyanoferrat<br />
als Mediator bzw. als Aktivierungsreagenz <strong>der</strong> Elektrodenoberfläche bewirkte e<strong>in</strong>e