Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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1. E<strong>in</strong>leitung 18<br />
Analysendauer verkürzt, die benötigte Fluidmenge deutlich herabgesetzt, was zu<br />
e<strong>in</strong>em ger<strong>in</strong>gen Probenbedarf sowie e<strong>in</strong>em niedrigen Reagenzienverbrauch und<br />
letztendlich - bei <strong>der</strong> Verwendung organischer Lösungsmittel - zu e<strong>in</strong>er Verr<strong>in</strong>gerung<br />
<strong>der</strong> Abfallmenge führt. In großen Stückzahlen lassen sich die Mikrosysteme durch<br />
die Herstellung im Batch-Prozeß relativ preiswert fertigen (Büttgenbach, 1991).<br />
Im Bereich <strong>der</strong> Biochemie und analytischen Chemie wurden mit mikrofluiden<br />
Systemen bereits Trennungen über Kapillarelektrophorese (Harrison et al., 1993),<br />
DNA-Sequenzierungen (Goffeau, 1997), Polymerase-Kettenreaktion (PCR) (Kopp et<br />
al., 1998), Synthese und Charakterisierung von Peptid- und Oligonukleotid-<br />
Bibliotheken (Fodor et al., 1993) und die Isolierung und Untersuchung e<strong>in</strong>zelner<br />
biologischer Zellen beispielsweise zum Auff<strong>in</strong>den pharmazeutischer Wirkstoffe,<br />
durchgeführt (Fromherz et al., 1991; Cheng et al., 1998; Müller et al., 1999).<br />
1.6.1 M<strong>in</strong>iaturisierte totale Analysesysteme (µTAS)<br />
In <strong>der</strong> chemischen <strong>Analytik</strong> wird die Bestimmung e<strong>in</strong>er Meßgröße <strong>in</strong> <strong>der</strong> Regel <strong>in</strong><br />
die E<strong>in</strong>zelschritte Probenahme, Probentransport, Probenvorbereitung, Trennung/<br />
chemische Reaktion, Detektion und Datenverarbeitung unterteilt. Das Ziel e<strong>in</strong>es<br />
totalen Analysesystems (TAS) ist es, daß alle zuvor beschriebenen Teilschritte <strong>in</strong><br />
diesem Gerät <strong>in</strong>tegriert s<strong>in</strong>d. Seit Beg<strong>in</strong>n <strong>der</strong> 90er Jahre wurden zwei Konzepte <strong>zur</strong><br />
Verwirklichung e<strong>in</strong>es µTAS verfolgt (Harrison und van den Berg, 1998), wobei sich<br />
das erste im wesentlichen mit grundlegenden <strong>Entwicklung</strong>sarbeiten zu Mikropumpen<br />
und –ventilen beschäftigte, die dann zu e<strong>in</strong>em analytischen Mikrosystem komb<strong>in</strong>iert<br />
wurden. Der alternative zweite Ansatz basierte auf e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>fachen Netzwerk sich<br />
kreuzen<strong>der</strong> mikro-Fließkanäle, die <strong>in</strong> Silizium o<strong>der</strong> Glas geätzt und <strong>in</strong> denen Flüssigkeiten<br />
über elektroosmotische Effekte transportiert wurden. Aufgrund <strong>der</strong> negativen<br />
Oberflächenladung <strong>der</strong> Glaskapillaren kommt es zu e<strong>in</strong>er Wechselwirkung mit den<br />
Pufferkationen, die dazu führt, daß bei Anlegen e<strong>in</strong>es äußeren elektrischen Feldes,<br />
die gesamte Flüssigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>e Richtung bewegt wird (Kap. 2.2.8.2). Da die Elektroosmose<br />
auch e<strong>in</strong>e Richtungskontrolle des Flusses an den Schnittpunkten im<br />
Kapillarsystem ermöglicht, ist die Integration mechanischer Komponenten wie<br />
Pumpen o<strong>der</strong> Ventile nicht notwendig. Mit Hilfe des Herstellungsverfahrens lassen<br />
sich Elemente wie Misch- und Reaktionskammern, Fritten und Fließwi<strong>der</strong>stände <strong>in</strong>