Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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3. Ergebnisse 113<br />
In Abb. 50 ist die pr<strong>in</strong>zipielle Entstehung e<strong>in</strong>es Systempeaks erklärt, wenn sich die<br />
Mobilitäten <strong>der</strong> beteiligten Ionen <strong>in</strong> <strong>der</strong> Reihenfolge µB2< µB1< µP (B1/B2: Pufferionen;<br />
P: Probe) verhalten. Nach <strong>der</strong> Injektion <strong>der</strong> Probe (Abb. 50a) und Anlegen e<strong>in</strong>es<br />
elektrischen Feldes verän<strong>der</strong>t sich das Muster <strong>der</strong> Zonen. Aufgrund <strong>der</strong> größeren<br />
Mobilität übernimmt die Probe bei <strong>der</strong> Ausbildung e<strong>in</strong>es isotachophoretischen<br />
Systems die Rolle des Leitelektrolyten. H<strong>in</strong>ter dem Analyten bildet sich e<strong>in</strong>e Zone<br />
aus, <strong>in</strong> <strong>der</strong> das Pufferion B1 aufgrund se<strong>in</strong>er größeren Beweglichkeit im Vergleich zu<br />
B2 praktisch separat vorliegt. Die Schnittstelle <strong>der</strong> B1/Proben-Zone stellt dabei e<strong>in</strong>e<br />
isotachophoretische Grenze dar, die von B1 nicht überschritten werden kann (Abb.<br />
50b). Die Entstehung e<strong>in</strong>er re<strong>in</strong>en B1-Bande geht mit <strong>der</strong> Tatsache e<strong>in</strong>her, daß hier<br />
das zweite Pufferion B2 fehlt und es sich bei dieser Zone somit auch um e<strong>in</strong>e B2-<br />
Fehlstelle (vacancy) handelt. Gleichzeitig kommt es zu e<strong>in</strong>er Verbreiterung <strong>der</strong><br />
Probenbande durch Elektrodispersion, da die Probe schneller als beide Pufferionen<br />
migriert. Zum großen Teil dr<strong>in</strong>gt jedoch B2 aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gsten Beweglichkeit<br />
unter den beteiligten Ionen <strong>in</strong> die Probenzone e<strong>in</strong>. In Abbildung 50c ist die Situation,<br />
wie sie nach weiterer Elektromigration vorliegt, dargestellt. B2 durchwan<strong>der</strong>t das gesamte<br />
System, während die Probenzone durch das E<strong>in</strong>dr<strong>in</strong>gen von B1 nochmals ver-<br />
breitert wird. Hieraus resultiert die Entstehung von zwei getrennt vone<strong>in</strong>an<strong>der</strong><br />
wan<strong>der</strong>nden Banden: e<strong>in</strong>er Probenzone, <strong>in</strong> <strong>der</strong> die Konzentrationen <strong>der</strong> Pufferionen<br />
aufgrund des Austauschprozesses durch den Analyten modifiziert s<strong>in</strong>d, wobei die<br />
Probe bevorzugt B1 verdrängt, dessen Mobilität <strong>der</strong> des Analyten am ähnlichsten ist.<br />
Die zweite Zone wird vom B1-Ion selbst gebildet. In dieser Bande liegt ke<strong>in</strong>e Probe<br />
und B2 nur <strong>in</strong> reduzierter Konzentration vor. Durch diese Zone wird e<strong>in</strong> Systempeak<br />
produziert, <strong>der</strong> auch als B2-Freistelle bezeichnet werden kann. Handelt es sich bei B1<br />
um das Fluorphor entsteht e<strong>in</strong> positiver Systempeak, besitzt dagegen e<strong>in</strong> nicht<br />
fluoreszierendes Pufferion e<strong>in</strong>e höhere Mobilität, bildet sich durch das Fehlen des<br />
Fluorophors <strong>in</strong> dieser Zone e<strong>in</strong> Systempeak <strong>in</strong> negativer Richtung aus.<br />
In den Abbildungen 51a-c s<strong>in</strong>d die analogen Situationen gezeigt, für den Fall, daß die<br />
Mobilitäten <strong>in</strong> umgekehrter Reihenfolge (µP< µB2< µB1) vorliegen. Die Probe stellt hier<br />
aufgrund <strong>der</strong> ger<strong>in</strong>gsten Mobilität den Folgeelektrolyten <strong>in</strong> dem transienten isotachophoretischen<br />
System dar, das sich vor dieser Zone ausbildet. Durch die verr<strong>in</strong>gerte<br />
Beweglichkeit im Vergleich zu B1 akkumuliert B2 vor <strong>der</strong> Probenzone, die isotachophoretische<br />
Proben/B2-Grenze kann B2 dabei jedoch nicht durchdr<strong>in</strong>gen (Abb. 51b).<br />
Bei fortschreiten<strong>der</strong> Elektromigration wird die Probenbande aufgrund <strong>der</strong> größeren