Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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3. Ergebnisse 107<br />
Wie deutlich zu erkennen, wurde die Trennleistung e<strong>in</strong>deutig von <strong>der</strong> Probenmatrix<br />
bee<strong>in</strong>flußt. Alle<strong>in</strong> durch den KH2PO4-Anteil wurde die Ionenstärke <strong>der</strong> Probe im<br />
Vergleich zum CE-Puffer um das Zehnfache angehoben. Aufgrund dieses Ionen-<br />
Überschusses wurde die effektive Feldstärke <strong>in</strong> <strong>der</strong> Probe reduziert, dadurch verlangsamte<br />
sich die Migration <strong>der</strong> Probenionen und die Fokussierung <strong>der</strong> Analyt-<br />
Zonen wurde verh<strong>in</strong><strong>der</strong>t. E<strong>in</strong> weiterer Effekt <strong>der</strong> erhöhten Leitfähigkeit <strong>der</strong> Probe und<br />
<strong>der</strong> damit herabgesetzten Migrationsgeschw<strong>in</strong>digkeit führte <strong>zur</strong> Ausbildung <strong>der</strong> <strong>in</strong><br />
Abb. 48 gezeigten negativen Peaks. Nach dem Kohlrausch-Gesetz (Kap. 3.3.2.2)<br />
wird e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heitliche Leitfähigkeit über den gesamten Bereich <strong>der</strong> Trennstrecke gefor<strong>der</strong>t.<br />
Da die Leitfähigkeit <strong>der</strong> Probenzone größer als die des Trennpuffers war,<br />
kam es bei <strong>der</strong> Injektion zu e<strong>in</strong>er Verdünnung <strong>der</strong> Probe, die <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em negativen<br />
Peak resultierte. Da diese Verdünnung zu e<strong>in</strong>er quasi-stationären Phase führte, die<br />
ke<strong>in</strong>e elektrophoretische Mobilität besaß und lediglich über den EOF transportiert<br />
wurde, diente dieser Peak <strong>zur</strong> Bestimmung <strong>der</strong> elektroosmotischen Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit<br />
(Macka et al., 1997). Im Elektropherogramm des Mediums folgte dem<br />
EOF-Peak e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>er positiver Peak, <strong>der</strong> jedoch nicht weiter identifiziert wurde. E<strong>in</strong>e<br />
Xanth<strong>in</strong>-Konzentration von 2 mg/l konnte <strong>in</strong> dieser Matrix detektiert werden<br />
(schwarzes Elektropherogramm), jedoch reduzierte sich die Peakhöhe im Vergleich<br />
<strong>zur</strong> re<strong>in</strong> wäßrigen Xanth<strong>in</strong>-Lösung um 96% auf 54 mAU und die Migrationszeit verlängerte<br />
sich von 90,2 s auf 100,8 s. Die zeitliche Verschiebung <strong>der</strong> beiden oben gezeigten<br />
Analysen, die gut am EOF-Peak zu erkennen war, stand <strong>in</strong> ke<strong>in</strong>em Zu-<br />
sammenhang mit <strong>der</strong> Probenzusammensetzung, son<strong>der</strong>n war darauf <strong>zur</strong>ückzuführen,<br />
daß die Kapillare zwischen den e<strong>in</strong>zelnen Läufen nicht ausreichend gespült<br />
wurde. Spülschritte von jeweils 1 m<strong>in</strong> mit 0,1 M NaOH, H2O dest. und CE-Puffer er-<br />
wiesen sich als zu kurz, um adsorbierte Substanzen von <strong>der</strong> Kapillaroberfläche zu<br />
entfernen und e<strong>in</strong>en reproduzierbaren EOF zu gewährleisten. Durch e<strong>in</strong>e Erweiterung<br />
<strong>der</strong> jeweiligen Spülschritte auf zwei M<strong>in</strong>uten konnte dieses Phänomen jedoch<br />
aufgehoben und stabile Migrationszeiten erreicht werden.<br />
Da die hohe Ionenstärke <strong>der</strong> Probenmatrix das Xanth<strong>in</strong>-Signal zu e<strong>in</strong>em großen<br />
Anteil unterdrückte, wurde das Medium im Anschluß 1:5 mit H2O dest. verdünnt.<br />
Zwei <strong>in</strong> dieser verdünnten Matrix angesetzte Xanth<strong>in</strong>-Standards (0,5 und 1 mg/l)<br />
wurden anschließend analysiert.