Entwicklung alternativer Methoden zur Nukleotid- Analytik in der ...
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2. Material und <strong>Methoden</strong> 35<br />
2.2.4 Elektrochemische Detektion<br />
2.2.4.1 Amperometrie<br />
Bei <strong>der</strong> Amperometrie handelt es sich um e<strong>in</strong>e potentiostatische Technik. Durch<br />
e<strong>in</strong> vorgewähltes Potential kommt es zu e<strong>in</strong>em erzwungenen Elektronentransfer<br />
zwischen e<strong>in</strong>er elektrochemisch aktiven Spezies und e<strong>in</strong>er Elektrode. Der resultierende<br />
Strom I ist e<strong>in</strong> Maß für die pro Zeite<strong>in</strong>heit an <strong>der</strong> Elektrodenoberfläche umgesetzten<br />
Moleküle.<br />
I = zFA ⋅ j (5)<br />
Der Strom ist <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> pro Molekül übertragenen Elektronen z, <strong>der</strong> Faraday-<br />
Konstante F, <strong>der</strong> Elektrodenfläche A und <strong>der</strong> Anzahl <strong>der</strong> pro Zeite<strong>in</strong>heit an <strong>der</strong><br />
Elektrode umgesetzten Moleküle j proportional (Gl. 5). Der Transport <strong>der</strong> elektro-<br />
chemisch aktiven Substanz kann dabei durch Diffusion, Konvektion und Migration<br />
erfolgen. Für Reaktionen, bei denen <strong>der</strong> Elektronentransfer durch die Phasengrenze<br />
im Vergleich zum Massentransport <strong>zur</strong> Elektrodenoberfläche durch Diffusion sehr<br />
schnell abläuft, ergibt sich Gleichung 6:<br />
zFDc0<br />
ID = (6)<br />
σ<br />
Der Massentransport wird durch den Diffusionskoeffizienten D, die Dicke <strong>der</strong><br />
Diffusionsschicht an <strong>der</strong> Phasengrenze Elektrode/Lösung σ und die Konzentration<br />
<strong>der</strong> elektrochemisch aktiven Substanz c0 <strong>in</strong> <strong>der</strong> Lösung bestimmt. Der alle<strong>in</strong> durch die<br />
Diffusion begrenzte Strom wird daher als Diffusionsgrenzstrom ID bezeichnet. Da <strong>der</strong><br />
Diffusionskoeffizient und damit auch <strong>der</strong> Diffusionsgrenzstrom temperaturabhängig<br />
ist, müssen solche E<strong>in</strong>flüsse bei amperometrischen Messungen mit berücksichtigt<br />
werden.<br />
Wählt man das Elektrodenpotential negativer als das Standardpotential E° <strong>der</strong> redoxaktiven<br />
Substanz (Depolarisator), so wird se<strong>in</strong>e oxidierte Form reduziert. Im<br />
umgekehrten Fall (Elektrodenpotential positiver als Standardpotential) läuft bevorzugt<br />
die Oxidation <strong>der</strong> reduzierten Form ab.